Pressemitteilung

Hundertster Bus aus Moldau mit Geflüchteten aus der Ukraine

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Miriam Fassbender von Be an Angel e.V. und Benjamin Biesinger von helpforhumanity empfingen Geflüchtete in der Erstaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe

Große Freude vor der LEA Karlsruhe, dass der Bus gut angekommen ist: v.l.n.r.: Katja Hepp und Denis Stober (beide Regierungspräsidium), Benjamin Biesinger, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Miriam Fassbender, Vasyl Garkusha (ehrenamtlicher Dometscher)

Nach rund 36 Stunden Fahrt kam heute früh (23. Juni 2022) um 8 Uhr der Bus aus Moldau in der Durlacher Allee 100, dem bekannten Standort der vom Regierungspräsidium Karlsruhe betriebenen Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA), an. Es war der hundertste Bus, den die Hilfsorganisation Be an Angel e.V. mit Geflüchteten aus der Urkraine, die sich bereits in Moldau aufhielten, nach Deutschland gebracht hat. Die Hälfte dieser Busse hat Baden-Württemberg angesteuert. Von den insgesamt beförderten rund 7.000 Menschen kamen über 2.000 zunächst in der Erstaufnahme des Landes unter. Aus der Ukraine Geflüchtete, die keine anderen Anlaufstellen haben, finden eine erste Zuflucht in den Erstaufnahmeeinrichtungen, von denen sie binnen weniger Tage auf die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg verteilt werden. Für die Aufnahme und Verteilung ist das Regierungspräsidium Karlsruhe landesweit zuständig.

Seit Ende März 2022 kümmert sich die Flüchtlingsabteilung des Regierungspräsidiums mit Be an Angel e.V. darum, dass aus der Ukraine nach Moldau Geflüchtete, die ihre Flucht nach Deutschland fortsetzen wollen, sicher an ihr Ziel gebracht und dort gut versorgt werden. Die Koordination zwischen der Landesverwaltung und Be an Angel e.V. übernimmt Benjamin Biesinger, der mit https://helpforhumanity.de/ ein privates Netzwerk aus Ehrenamtlichen aufgebaut hat.

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, die heute den von Be an Angel e.V. organisierten hundertsten Bus mit Miriam Fassbender von Be an Angel e.V. und Benjamin Biesinger empfing, sagte: „Die Zusammenarbeit ist für mich ein Beispiel für ein gelungenes Miteinander von Hilfsorganisation, Ehrenamtlichen und staatlichen Behörden. Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, um allen Beteiligten ganz herzlich für ihr außergewöhnliches Engagement zu danken. Sie alle setzen sich dafür ein, dass das unermessliche Leid, dass die Menschen durch den Krieg in der Ukraine erfahren, gelindert wird“.

Miriam Fassbender berichtete über das mittlerweile schlagkräftige, weltweite Netzwerk von Be an Angel e.V., ein Verein, der sich ausschließlich über Spendengelder finanziert. Für seine Arbeit wurde dessen Vorsitzender, Andreas Tölke, 2021 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Verein ist seit 2015 tätig und eine Initiative von Menschen aus Medien, Kultur und Marketing, die sich und ihr Netzwerk für die nachhaltige Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte einsetzen. Aktuell evakuiert Be an Angel e.V. Menschen aus der Ukraine, die sich in Moldau aufhalten. Weitere Informationen unter https://beanangel.direct/.

Eine sehr wichtige Aufgabe, damit sich die ankommenden Menschen wohl und sicher fühlen, ist - neben der Versorgung mit Getränken, Essen und Unterkunft -  die Dolmetschertätigkeit. Auch hierfür engagieren sich unermüdlich viele Ehrenamtliche. Felder sprach dazu mit den heute im Einsatz tätigen Übersetzerinnen und Übersetzern, die ihr von ihren Erfahrungen berichteten, und dankte auch diesen sehr herzlich für ihre Arbeit.

Laut Fassbender und Biesinger sei Karlsruhe mittlerweile ein äußerst beliebter Anlaufpunkt für viele Geflüchtete geworden. Grund dafür sei insbesondere die menschliche und professionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten.