Heute Abend (26. April 2024) wurde Dr. Matthias Neth als Landrat des Hohenlohekreises verabschiedet. Regierungspräsidentin Susanne Bay bedankte sich persönlich bei ihm für seinen Einsatz und die gute Zusammenarbeit.
Gerne stellen wir Pressevertreterinnen und Pressevertretern die Rede von Regierungspräsidentin Bay zur Verfügung – es gilt das gesprochene Wort:
„Heute treten Sie, lieber Dr. Neth, in einer Ihnen unbekannten Rolle in Erscheinung und später noch ans Rednerpult. Sie sind nicht der Verabschiedende, sondern der zu Verabschiedende. Ein kleines zusätzliches Wort, das einen riesigen Unterschied macht. Heute werden Sie als Landrat offiziell nach fast elf Jahren an der Spitze des Hohenlohekreises verabschiedet und beginnen ab nächste Woche eine neue Aufgabe.
Die Weichen für diesen Schritt haben Sie vor einem Jahr und damit bereits sehr früh gestellt. Sie haben eine neue Herausforderung gesucht, sich um eine sehr große Aufgabe beworben. Und das – deshalb sind wir heute hier – außerordentlich erfolgreich.
So sehr Sie sich bestimmt auf diese neue Aufgabe freuen, so ist der heutige Tag für Sie sicherlich auch mit Wehmut verbunden und geprägt von Emotionen. Sie verabschieden sich ja nicht nur von Ihrer langjährigen inhaltlichen Tätigkeit, von manch gewohntem Weg, mancher liebgewonnenen Gewohnheit und – sind wir mal ehrlich – vielleicht auch von einigen, hoffentlich wenigen Dingen, die Sie womöglich nicht wirklich vermissen werden.
Sie verabschieden sich auch von den über 1.000 Menschen, die Ihnen über die Jahre Kolleginnen und Kollegen waren und von denen bestimmt einige auch zu Freundinnen und Freunden geworden sind.
Heute liegt also Veränderung in der Luft. Veränderung für Ihre Kolleginnen und Kollegen, für die Mitarbeitenden aus der Landkreisverwaltung, für den Kreistag, die Ehrenamtlichen in den Vereinen und Organisationen im Landkreis, die Bürgerinnen und Bürger, für Ihre Familie – aber natürlich ganz besonders für Sie.
Als Landrat hatten Sie nicht nur eine insgesamt herausfordernde Aufgabe, sondern auch eine Vielzahl von Rollen inne. Sie agierten als Manager, Verwalter, Gestalter und Repräsentant des Kreises.
Als Manager waren Sie für die Organisation und Steuerung der originären Landkreis-Verwaltung zuständig und auch in unterschiedlichster Form für eine große – ich nenne es mal Verwandtschaft –, nämlich die auf unterschiedlichste Weisen mit dem Kreis verbundenen Unternehmen und Einrichtungen.
Als Verwalter hatten Sie ebenfalls mannigfaltige Zuständigkeiten, sowohl für die finanziellen Ressourcen, als auch für die inhaltliche Erledigung öffentlicher Angelegenheiten.
Als Gestalter entwickelten Sie mit Ihren Gremien den Kreis mit Schwerpunktsetzungen weiter.
Und in Ihrer Funktion als Repräsentant standen Sie nicht zuletzt im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Organisationen und anderen Behörden. Sie vertraten den Hohenlohekreis nach außen, damit dessen Interessen gehört und berücksichtigt werden.
Da dies ja noch nicht genug verschiedene Rollen sind, die Sie als Landrat in einer Person vereinen mussten, handelten Sie und das Landratsamt ja auch noch in einer Doppelfunktion – zum einen als kommunale Kreisbehörde und zusätzlich als untere Verwaltungsbehörde. Mit einer Reihe wichtiger kommunaler und staatlicher Aufgaben spielen die Landkreise und somit der Landrat oder die Landrätin also eine bedeutende Rolle in unserem Verwaltungsaufbau.
Die Arbeit der Kreisverwaltung, deren Leitung Sie als Landrat noch wenige Tage innehaben, hat also elementare Bedeutung für das Leben der knapp 116.000 Bewohnerinnen und Bewohner im Hohenlohekreis.
Vielfältige Aufgaben – großes Engagement
Lieber Herr Dr. Neth, Sie haben sich zum Beispiel mit Ihren rund 1.000 Mitarbeitenden mit darum gekümmert, dass der Kreis gut durch die anstrengende Zeit der Coronapandemie gekommen ist. Sie haben gerungen um ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen. Sie sorgten dafür, dass Autofahrerinnen und Autofahrer im Winter sicher von A nach B kommen. Und ich denke da ganz konkret auch an FLIWAS, also an das Flutinformations- und Warnsystem, das Sie sich ganz persönlich in seiner Wichtigkeit zu eigen gemacht haben und bei dem die Kommunen im Hohenlohekreis deshalb vorbildlich voranschreiten. Damit werden die Menschen im Hohenlohekreis vor Flut- und Unwetterkatastrophen wie im Ahrtal besser geschützt.
Sie und Ihre Mitarbeitenden sorgten und sorgen dafür, dass Genehmigungen für Erneuerbare so schnell wie möglich erteilt werden, um die Versorgung der Menschen und der Wirtschaft mit Energie klimaneutral sicherzustellen. Sie kümmerten sich, dass der Müll ordnungsgemäß entsorgt wird. Sie kämpften um die Sicherung der stationären Krankenversorgung im Kreis und Sie zeigen ganz persönlich Haltung, wenn es um die Verteidigung unserer demokratischen Werte geht, um nur einige wenige Themen zu benennen.
Vollen Einsatz haben Sie auch im vergangenen Jahr – nachdem schon klar war, dass Sie den Kreis verlassen werden – mit nicht nachlassendem Gestaltungswillen und gleichbleibend hohem Engagement bis zum letzten Tag an den Tag gelegt. Für Ihre überzeugende Amtsführung hatten Ihnen die Kreisrätinnen und Kreisräte bei Ihrer beinahe einstimmigen Wiederwahl 2021 ja bereits ein summa cum laude Zeugnis ausgestellt.
Und heute sind wir alle hier, um Ihnen nach rund elf Jahren als Landrat im Hohenlohekreis eines zu sagen: Danke!
Danke für Ihr Engagement und die vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit. Genießen Sie diesen besonderen Tag – und erleben Sie ihn ganz bewusst. Das haben Sie sich verdient!
Lieber Herr Dr. Neth, für Ihren neuen Lebensabschnitt wünsche ich Ihnen im Namen der Kolleginnen und Kollegen des Regierungspräsidiums Stuttgart, aber auch ganz persönlich, alles Gute und bei Ihren künftigen Aufgaben viel Freude, Kreativität und Tatkraft.“
Bilder (Quelle: Landratsamt Hohenlohekreis)
Bild 1: Regierungspräsidentin Susanne Bay mit Landrat Ian Schölzel (links) und Landrat a. D. Dr. Matthias Neth (rechts). (jpg, 3 MB)
Bild 2: Regierungspräsidentin Susanne Bay verabschiedete Dr. Matthias Neth aus seinem Amt und dankte ihm für seinen engagierten Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. (jpg, 3 MB)