Pressemitteilung

Vier neue grenzüberschreitende Projekte im Interreg-Programm am Oberrhein

EU fördert Denkfabrik für Berufsausbildung, Konzept für nachhaltige Raumplanung, Beobachtungsstelle zum Schutz der Atmosphäre und Burgen in der Region

Basler Hof in Freiburg

Das europäische Förderprogramm „Interreg“ ermöglicht vier neue grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit Zuschüssen von insgesamt mehr als fünf Millionen Euro. Unter dem Vorsitz von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat der Begleitausschuss des Programms am Donnerstag in Basel die Förderung von Initiativen für eine Denkfabrik für Berufsausbildung, ein Konzept für nachhaltige Raumplanung, eine Beobachtungsstelle zum Schutz der Atmosphäre und für eine bessere Sichtbarkeit der Burgen am Oberrhein beschlossen.

„Die neuen Projekte zeigen die Vielfalt der Fördermöglichkeiten im Rahmen des Interreg-Programms am Oberrhein. Gleichzeitig vernetzen wir damit wichtige Nahtstellen zur Gestaltung der Zukunft unserer grenzüberschreitenden Region“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Sie appellierte an Kommunen, Vereine, Wirtschafts-, Bildungs- und Forschungseinrichtungen in Südbaden, dem Elsass und der Schweiz, die Chancen des EU-Programms zu nutzen und Anträge zu stellen: „Wir freuen uns auf viele weitere innovative Projekte, die den Menschen auf beiden Seiten des Rheins in allen Bereichen des Lebens zu Gute kommen.“

Unter dem Motto „Europa macht’s möglich“ stellt die Europäische Union mit ihrem Interreg-Programm den Akteuren am Oberrhein bis 2027 insgesamt 125 Millionen Euro bereit. Unterstützt werden deutsch-französisch-schweizerische Vorhaben in den Bereichen Klimaschutz, Mobilität, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Kultur und Tourismus, Gesundheit sowie in der Verwaltung. Folgende Projekte hat der Begleitausschuss am Donnerstag auf den Weg gebracht:

„Regio Lab“ für grenzüberschreitende Mobilität in der Ausbildung und Berufsorientierung junger Menschen am Oberrhein

Das Projekt einer Denkfabrik ist entstanden, um der grenzüberschreitenden Mobilität junger Menschen am Oberrhein nach den Beeinträchtigungen der Corona-Pandemie neuen Antrieb zu verleihen. Ziel ist die Weiterentwicklung bereits bestehender Ansätze zur Sensibilisierung für die Möglichkeiten des grenzüberschreitenden Ausbildungsmarkts, zum Beispiel Botschafternetzwerke, Fortbildungen für Lehrkräfte, Infoveranstaltungen sowie  Mobilitätsbeihilfen. Träger des Projekts ist das Deutsch-Französische Jugendwerk. Die EU stellt dafür rund 1,2 Millionen Euro bereit.

Raumkonzept für die Zukunft am Oberrhein

Auf Anregung der Oberrheinkonferenz wird in diesem Projekt der 2001 verfasste Orientierungsrahmen „Eine gemeinsame Zukunft für den Oberrheinraum“ aktualisiert. Das neue Raumkonzept berücksichtigt auch aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt. Geplant ist eine detaillierte Analyse der Stärken, Schwächen, Vorteile und Nachteile des Oberrheins in zahlreichen Bereichen (Demografie, Stadtplanung, Wohnraum, kollektive Infrastrukturen, Verkehr, wirtschaftliche Entwicklung, Tourismus, Umwelt), um die Konzeption einer gemeinsamen und grenzüberschreitenden Raumordnungspolitik zu erleichtern. Projektträger ist die Collectivité européenne d‘Alsace. Das Regierungspräsidium Freiburg ist Partner des Vorhabens. Die EU stellt dafür mehr als 200.000 Euro bereit.

Beobachtungsstelle zum Schutz der Atmosphäre am Oberrhein

Um die politischen Entscheidungsträger am Oberrhein beim erforderlichen gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Luft, Klima und Energie zu begleiten, werden die Partner dieses Projekts eine einheitliche grenzüberschreitende Datenbank bereitstellen. Die Entscheidungsträger sollen durch die Bereitstellung von Informationen und Aktionsvorschlägen beim Klimaschutz unterstützt werden. Projektträger ist die ATMO Grand Est (staatliche Einrichtung zur Überwachung der Luftqualität). Die EU stellt dafür ca. 850.000 Euro bereit.

Burgen am Oberrhein

Im Rahmen dieses Projekts setzen etwa 40 Akteure aus den Bereichen Kultur, Tourismus und Zivilgesellschaft gemeinsam eine Strategie zur Stärkung der Sichtbarkeit der mehr als 300 Burgen am Oberrhein um. Die geplanten Forschungs-, Kulturvermittlungs-, Aufwertungs- und Bürgerbeteiligungsmaßnahmen richten sich sowohl an die Bevölkerung als auch an Touristen. Träger ist die Collectivité européenne d’Alsace. Die EU stellt dafür rund drei Millionen Euro bereit.

Neue Anträge für grenzüberschreitende Projekt können Behörden, Vereine, Handelskammern, Ausbildungs-, Forschungs- oder Bildungseinrichtungen ab sofort wieder beim gemeinsamen Interreg-Sekretariat einreichen: https://www.interreg-oberrhein.eu/sie-haben-eine-projektidee-3/. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten den Antragstellern auch Beratung an und beantworten Fragen.

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Heike Spannagel
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