Modul 4 - Lichter Kiefernwald mit Sandrasen auf dem Dünenzug am Brühlweg

Nach der Ausweisung des Naturschutzgebietes "Brühlwegdüne" (Modul 5) werden in den nächsten 25 Jahren auf einer gemeindeeigenen Fläche von ca. 32 Hektar lichte Kiefernwälder und Sandrasen entwickelt. Hierfür werden jährlich maximal ein Hektar große Baumgruppen entnommen und der Boden für die Besiedlung durch Sandrasenarten vorbereitet. Erfahrungen mit der weiteren Entwicklung der ersten freigestellten Flächen gehen in die Planung der nächsten Freistellungen ein.

Als erste Auflichtungsfläche des Entwicklungsgebietes wurde ein Bereich ausgewählt, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet „Pferdstrieb“ liegt und von dort schnell mit typischen Tier- und Pflanzenarten der Sandrasen, zum Beispiel den auffälligen blauflügeligen Ödlandschrecken besiedelt werden kann. Außerdem sind dort viele Bäume aufgrund der letztjährigen Trockenphasen bereits geschädigt. Ab Mitte Januar 2021 werden auf dieser Fläche von insgesamt 0,5 Hektar die Bäume entnommen. Sogenannte Habitatbäume, die bereits von Totholzbewohnern besiedelt sind oder Höhlen enthalten, die von Fledermäusen oder anderen Säugetieren genutzt werden könnten, werden nicht entfernt.

Neben dieser kleinflächigen Entfernung wird auch der gesamte nördliche Bereich des Naturschutzgebietes durch die Entnahme von Stammholz und liegendem Holz im Frühjahr 2021 etwas aufgelichtet. Ziel ist dort langfristig, lichten Kiefernwald zu entwickeln und damit weitere lichtliebende Pflanzen und Tierarten zu fördern. Der Wald wird auch danach noch überwiegend von Kiefern überschirmt sein und seine ökologischen Waldeigenschaften behalten.

Im Regierungsbezirk Karlsruhe bieten die in der letzten Kaltzeit entstandenen Binnendünen, zu denen die Brühlwegdüne zählt, die besten Voraussetzungen für die Entwicklung von europaweit geschützten Sandrasengesellschaften und lichten Kiefernwäldern. In den letzten Jahrzehnten wurde die Düne forstwirtschaftlich genutzt. Dabei hat sich humoser Waldboden gebildet, der die Entwicklung von Sandrasen verhindert. Daher wird er im Anschluss an die Auflichtung entfernt und zur Verbesserung des Waldbodens in anderen Waldbeständen verwendet. Enthält der Sandboden Kalk kann darauf Blauschillergrasrasen, ansonsten Silbergrasrasen entwickelt werden. Diese beiden Sandrasengesellschaften beherbergen die stark gefährdeten Pflanzenarten Sandstrohblume, Sand-Silberscharte und Ohrlöffel-Leimkraut und bieten einer ganzen Reihe von seltenen Tierarten Lebensraum, beispielsweise dem Sandlaufkäfer.

Entscheidend für die weitere Entwicklung der Fläche ist die Pflege, die durch eine Beweidung mit Schafen und Ziegen erfolgen soll.

Ein Teil der Entwicklungsmaßnahmen wird über das Projektkonto abgerechnet.