Freudenstädter Heckengäu (FF​H-Gebiet 7516-341)​

Charakteristik

Das FFH-Gebiet „Freudenstädter Heckengäu“ ist etwa 1034 ha groß und besteht aus 34 Teilflächen. Sowohl Naturschutzgebiete - „Alte Egart“, „Forchenkopf“, „Große Tannen“, „Salzstetter Horn“ und „Waldbrunnen“ – wie auch Teile verschiedener Landschaftsschutzgebiete gehören dazu. Das Gebiet befindet sich im Landkreis Freudenstadt auf den Gemarkungen von Dornstetten, Eutingen im Gäu, Freudenstadt, Glatten, Horb am Neckar, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Seewald sowie Waldachtal.​

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Das Gebiet liegt vorwiegend in den Großlandschaften „Neckar-Tauber-Gäuplatten“ (Obere Gäue) und „Schwarzwald“. Geringfügig ragt es in die Naturräume „Grindenschwarzwald und Enzhöhen“ sowie „Schwarzwald-Randplatten“ hinein. Das Gebiet zeichnet sich durch 16 Lebensraumtypen, insbesondere durch schutzwürdige Grünlandgesellschaften aus. Hierzu zählen vor allem Magere Flachland-Mähwiesen, Berg-Mähwiesen, Wacholderheiden und Kalk-Magerrasen. Besonderheiten im Gebiet auf sehr kleinen Flächen sind Kalkreiche Niedermoore, Artenreiche Borstgrasrasen und Kalktuffquellen. Schutzwürdige Waldgesellschaften sind die Hainsimsen-Buchenwälder und die Auenwälder mit Erle, Esche, Weide. Weiter sind die Vorkommen von vier Fledermausarten sowie dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der Schmalen Windelschnecke und der Orchideenart Frauenschuh von europäischer Bedeutung.​

Vielfalt gemeinsam bewahren

Die vielgestaltige Landschaft mit ihren von Hecken und Grünland geprägten Tälern, Hängen und Plateaulagen bietet vielen Tier- und Pflanzenarten eine Lebensgrundlage. Verbindendes Element im weitgestreuten Komplex der Teilgebiete ist ein Band wertvoller Kalk-Magerrasen und Magerwiesen an den Böschungen der Gäubahn. Damit Mops-, Wimper- und Bechsteinfledermaus sowie Großes Mausohr auch weiterhin relativ individuenreich vorkommen, ist die Erhaltung und Entwicklung des kleinräumigen Mosaiks aus unterschiedlichen Strukturen in räumlicher Kombination von Sommer-, Winter- und Zwischenquartieren notwendig. Dies erfordert strukturelle Verbesserungen in den Jagdhabitaten, d.h. Pflege von Streuobstbeständen, Neuanlage von Gehölzen und Hecken, Förderung von Altholz- und Totholzbeständen, Umbau in standorttypische Waldgesellschaften und Förderung der Naturverjüngung zum Erhalt und zur Verbesserung des Quartierangebotes für baumbewohnende Fledermäuse sowie strukturelle Verbesserungen von benachbarten bedeutsamen Nahrungshabitaten. Der Frauenschuh wird durch die Beibehaltung der naturnahen Waldwirtschaft gesichert und das Auslichten von Gehölzen, die Reduzierung der Wilddichte und eine Absperrung von Waldwegen tragen zur Verbesserung der standörtlichen Gegebenheiten bei. Maßnahmen für die Schmale Windelschnecke umfassen die Verbesserung der Feuchtigkeits- und Nährstoffverhältnisse ihrer Lebensstätte. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern eine vielfältige Biotopstruktur und hohe Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln.​​

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