Pressemitteilung

Ackerwildkraut-Meisterschaft 2019

Am Sonntag, den 27. Oktober wurden die Sieger der diesjährigen Ackerwildkraut-Meisterschaft im Rahmen des Naturparkmarktes auf dem Marktplatz in Kürnbach prämiert. Die Preise verliehen Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium und Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Preisträger sind Landwirtinnen und Landwirte, die auf vorbildliche Weise den Schutz der biologischen Vielfalt auf ihren Äckern berücksichtigen. Auf ihren Flächen konnten sie zeigen, dass landwirtschaftliche Produktivität und der Erhalt der Artenvielfalt sowie eines Reichtums an Ackerwildkräutern kein Widerspruch sein müssen.

„Der Erhalt der biologischen Vielfalt in der baden-württembergischen Kulturlandschaft ist ein wichtiges Landesziel. Sie hängt maßgeblich von der Art der Flächennutzung ab“ machte Regierungspräsidentin Felder in ihrem Grußwort deutlich und fügte hinzu: „Die Ackerwildkraut-Meisterschaft trägt dazu bei, hierfür ein Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen.“ Staatssekretär Dr. Baumann ergänzte: „Ackerwildkräuter sind das Paradebeispiel dafür, dass Landwirtschaft und Naturschutz für den Erhalt der Artenvielfalt eine enge Partnerschaft eingehen müssen. Die prämierten Landwirtinnen und Landwirte sind Vorbilder, die zeigen, wie eine naturschutzgerechte Landwirtschaft funktionieren kann.“ Auch Staatssekretärin Gurr-Hirsch betonte: „Die Prämierung gibt uns die Möglichkeit, die Leistungen der Landwirtschaft für den Naturschutz hervorzuheben. Denn ohne Landwirtschaft gäbe es auf diesen Flächen auch keine bunt blühenden Ackerwildkräuter.“

Insgesamt wurden acht Preisträger ausgezeichnet: der erste Platz ging an Eugen Gommel aus Heimsheim, der zweite an Dr. Andreas Schmid vom Hofgut Maxau in Karlsruhe. Christian Keuerleber aus Knittlingen-Kleinvillars wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Weitere fünf landwirtschaftliche Betriebe erhielten Sonderpreise für außergewöhnliche Leistungen: Jochen und Werner Kunz aus Ubstadt-Weiher sowie Frank Bäuerle aus Wiernsheim-Iptingen erhielten jeweils einen Sonderpreis für die Kategorie „Biodiversität“. Der Sonderpreis „Ertragsstarkes Getreidefeld mit artenreicher Segetalflora“ ging an Familie Ratzel aus Linkenheim-Hochstetten. Heiderose Baral aus Mühlacker-Großglattbach sowie die Bolz GbR Landwirtschaft vom Bolzhof in Dettenheim wurden mit dem Sonderpreis „Bienenweide“ prämiert.

Im Rahmen der Preisverleihung informierte der Geschäftsführer des Instituts für Agrarökologie und Biodiversität, Dr. Rainer Oppermann, in seinem Vortrag „Ackerwildkraut-Meisterschaft – Warum?“ rund um das Thema und die aktuelle Situation der Ackerwildkräuter. Bei ihnen handelt es sich um oftmals unscheinbare Wildkräuter, die im Gegensatz zu den Problemunkräutern konkurrenzschwach sind und den Getreidebestand in der Regel nicht beeinträchtigen. Die Bestände von Ackerwildkräutern sind stark rückläufig, etliche Arten sind in ihrem Bestand gefährdet. Dabei erfüllen Wildkräuter wichtige Funktionen im Ökosystem: Nahrung für Vögel und Insekten, Förderung von Bestäubern und Nützlingen, Schutz vor Bodenerosion, Verbesserung der Wasseraufnahme, Humusbildung und Beschattung des Bodens.

Weitere Informationen zur Ackerwildkraut-Meisterschaft

Bei der Ackerwildkraut-Meisterschaft handelt es sich um ein Projekt des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt, an dem das IFAB (Institut für Agrarökologie und Biodiversität), die Landschaftserhaltungsverbände der Landkreise Karlsruhe und Enzkreis sowie das Regierungspräsidium Karlsruhe beteiligt waren. Bei der Ackerwildkraut-Meisterschaft 2019 konnten sich Landwirtinnen und Landwirte der Landkreise Karlsruhe und Enzkreis sowie der Städte Pforzheim und Karlsruhe bewerben. Über die Sieger entschied eine Jury aus Ackerwildkrautexperten gemeinsam mit Vertretern aus Landwirtschaft und Naturschutz.