Pressemitteilung

Ertüchtigung des Rheinhochwasserdammes (RHWD) XXV und des rechten Murgdammes - Dammbau geht zügig voran: Beseitigung von Bunkerresten

​Das Bauvorhaben zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdammes (RHWD) XXV und des rechten Murgdammes ist aufgrund der günstigen Wetterlage in den vergangenen Monaten zügig vorangeschritten. Derzeit sind die Dammbauarbeiten auf Höhe der Ortschaft Steinmauern im Baulos 3 in vollem Gange. Das Baulos 3 beginnt bei der Altmurg auf der rechten Seite der Rheinstraße, verläuft über das Pumpwerk am Riedkanal entlang dem Freizeitareal Goldkanal und endet auf Höhe des Ruderclubs RCR. Seit Mai 2019 ist der Radweg entlang der Altmurg und im Bereich des Freizeitareals Goldkanal umgeleitet. Die Radwegumleitung ist voraussichtlich bis Juli 2020 erforderlich. Danach wird die Absperrung aufgehoben und der Radweg verläuft wieder wie bisher.

Bei der Dammertüchtigung im Baulos 3 werden auch Bunker aus der Kriegszeit (damaliger Westwall), beziehungsweise deren im Damm liegende Reste zurückgebaut. Auf der insgesamt 14 Kilometer langen Dammstrecke zwischen Steinmauern und Au am Rhein gibt es rund ein Dutzend Bunker. Der heutige Zustand der Bunkeranlagen ist generell unterschiedlich. Zum Teil wurden die Bunker bereits nach Kriegsende und später in den 1960-er Jahren gesprengt, sodass von den meterdicken Konstruktionen heute nur noch lose Beton- und Stahlreste mit unterschiedlich großen Brocken vorhanden sind. Zum Teil ist die Konstruktion der Bunker noch im Urzustand erhalten. Die Bunkerreste sitzen häufig sehr tief im Dammquerschnitt und stellen aufgrund der möglichen Sickerwege zwischen den Betonresten eine Standsicherheitsgefahr für den Damm dar. Sie müssen deshalb im Zuge der Sanierung unter Aufsicht eines Kampfmittelexperten und unter Gewährung der Hochwassersicherheit komplett freigelegt und aus dem Damm entfernt werden. Ihre Beseitigung darf nur mit Genehmigung der Denkmalschutzbehörde erfolgen. Laut Denkmalschutz gehören die Bunker zum "Limesbauprogramm" von 1938, eine diktatorisch verordnete Bauphase aus 11.800 Bunkern. Bei den im Damm liegenden Bunkern treten verschiedene Bauweisen zu Tage, die vor Beginn der Abrissarbeiten dokumentiert werden. Während beim Freilegen nur noch vereinzelt Kampfmittel, wie zum Beispiel vergrabene Munition gefunden werden, leben beim Begehen der Bunkerreste und beim Auffinden, unter anderem von Geschirr der Soldaten, bildhafte Vorstellungen über die damalige Kriegszeit auf.

Parallel zum Baulos 3 wird auch an einem Dammabschnitt bei Au am Rhein gearbeitet, dem Baulos 6 zwischen dem Illinger Eck und der Kreisstraße K 3724. Nach umfangreichen Dammbauarbeiten und der Sanierung der Kreisstraße sind die Arbeiten in diesem Abschnitt nach rund sechs Monaten Bauzeit nun weitestgehend erledigt, sodass die Straße für den Verkehr in beide Fahrtrichtungen wieder freigegeben werden kann.

Die im Baulos 6 aktuell sanierten Dammabschnitte werden bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Weitere Dammabschnitte im Baulos 6, die ökologisch hochwertig aber noch nicht im Bau sind, werden nach einer Erholungsphase in den Jahren 2021 bis 2022 ertüchtigt. Zum Schutz der Bevölkerung wird der Baustellenbereich abgesperrt. Die Bevölkerung wird darum gebeten, die abgesperrten Bereiche zu ihrem eigenen Schutz nicht zu betreten. Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet hierfür um Verständnis.