Der im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe erarbeitete Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach“ (FFH-Gebiet 7315-311) ist nun fertiggestellt. In dem Plan wurden Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten von europäischer Bedeutung erfasst. Er kann seit dem 18. Mai 2020 öffentlich und online eingesehen werden.
Für jeden dieser Lebensräume und jede FFH-Art wurden in Abstimmung mit Fachverwaltungen, Gemeinden, Forst- und Landwirtschaftsvertretern sowie Naturschützern Ziele und entsprechende Maßnahmen formuliert. Sie dienen dazu, einen dauerhaften Erhalt und eine weitere Entwicklung dieser wertvollen Lebensräume und Arten sicherzustellen.
Mit der Landschaftspflegerichtlinie und dem Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) des Landes Baden-Württemberg existieren verschiedene Fördermöglichkeiten, mit denen Bewirtschafter bei der konkreten Umsetzung von Maßnahmen unterstützt werden können. Der Managementplan liefert damit nicht nur eine gute Grundlage zum aktuellen Zustand des Gebietes, sondern er ist auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach.
Die Unterlagen stehen seit dem 18. Mai 2020 zum Download auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bereit:
https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/map-endfassungen.
Der fertiggestellte Managementplant liegt außerdem zu den ortsüblichen Öffnungszeiten in den folgenden Dienststellen zur Einsicht aus:
• Landratsamt Rastatt, Amt für Baurecht, Naturschutz, Recht und Ordnung, Am Schlossplatz 5, 76437 Rastatt
• Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe
Eine vorherige Terminvereinbarung ist aufgrund der aktuellen Regelungen im Rahmen der Eindämmung der Corona-Pandemie unbedingt erforderlich.
Hintergrundinformationen zum Natura 2000-Gebiet „Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach“
Das rund 1.150 Hektar große Gebiet wird durch die vielfältige Landschaft des Nordschwarzwaldes geprägt. Eine große Bedeutung im Gebiet haben die Gewässer. Insbesondere die Murg dient als Lebensraum für unterschiedliche Fischarten wie beispielsweise die Groppe. Entlang der Hänge des Murg- und Bühlertals erstrecken sich blütenreiche, magere Flachland- und Bergmähwiesen sowie Borstgrasrasen. Auf den steilen Wiesenflächen rund um Bermersbach finden sich noch historische und landschaftsprägende Heuhütten, die Zeugen der langen Tradition der Wiesennutzung in diesen Bereichen sind. In den feuchten Wiesen bei Neusatz wächst der Große Wiesenknopf, der als Raupenfutterpflanze der seltenen Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling dient. In den Höhenlagen des Schwarzwaldes haben sich zudem naturnahe Buchenwälder mit Felsbildungen und natürlich entstandene Schutthalden gehalten. In diesen Wäldern kann auch der unscheinbare, aber seltene Europäische Dünnfarn gefunden werden, dessen Vorkommen in Mitteleuropa als Relikt aus früheren Wärmeperioden gilt.
Weitere Informationen zum FFH-Gebiet „Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach“ sind auch auf der Homepage des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter
Talschwarzwald
bereitgestellt.
Weitere Informationen zum Schutzgebietsnetz Natura 2000:
Für die Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ werden im Auftrag der Regierungspräsidien Natura 2000-Managementpläne erstellt. Mit deren Hilfe soll der Schutz und die Erhaltung der in Natura 2000-Gebieten vorkommenden Lebensraumtypen und Arten der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie umgesetzt werden. Informationen zu Natura 2000 sind auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter
www.rp-karlsruhe.de > Themen > Umwelt > Natur- und Artenschutz > Natura 2000 zu finden.> Themen > Umwelt > Natur- und Artenschutz > Natura 2000 zu finden.
Direkter Link:
Talschwarzwald.
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf dem Große Wiesenknopf, Copyright: A. Schanowski, ILN Bühl