Das Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege, wird dieses Jahr im alten Steinbruch am Büchelberg ein neues Beweidungsprojekt auf den Weg bringen. Hierfür wird um den größten Teil des Steinbruchs ein neuer Weidezaun gebaut. Zur Vermeidung, dass Tiere eventuell ausbrechen könnten, ist der Zaun zum Schutz der Tiere mit Strom abgesichert. Der Auftrieb erfolgt mit wenigen Schafen und einigen Ziegen im Laufe des Monats April. Eine ortsansässige Schäferin aus der Gemeinde Tiefenbronn wird die Beweidung durchführen.
Die landschaftlich hervorstechende Kuppe des Büchelbergs beherbergt mit der Pflanzengesellschaft der Wachholderheide eine einzigartige Vegetationsformation auf teils sehr trockenen, teils frischeren kalkhaltigen Böden (Kalkweide).
Der eigentliche Charakter dieser Pflanzengesellschaft hat seinen Ursprung in einer über Jahrhunderte andauernden Beweidung durch Schafe auf flachgründig steinigen Böden.
Zur Erhaltung dieser einzigartigen Weidelandschaft bleibt die Schafbeweidung die einzig richtige und vernünftige Pflegeform am Büchelberg. Sie spiegelt dort die kulturhistorische Nutzung wieder.
Schon jetzt gibt es zwei bestehende Weideprojekte auf dem Büchelberg. Neben der Beweidung wurden in den letzten zwei bis drei Jahren aber auch flankierend Gehölzpflegemaßnahmen im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe durchgeführt, um die bestehenden offenen Weideflächen zu sichern und diese nicht über kurz oder lang einer Waldentwicklung zu überlassen.
Bisher war es schwierig, auch die Flächen innerhalb des alten Steinbruchs mit einzubeziehen.
„Wir gehen jetzt davon aus, dass durch eine Beweidung mit wenigen Tieren über einen längeren Zeitraum die Steinbruchflächen wieder besser offen gehalten werden können“, sagt der Forstökologe Reinhold Herrmann-Kupferer vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums.
Die Magerrasen sind dort blütenreich und werden von vielen Insekten besucht. Gerade den Tierarten, die auf schütter bewachsenen, steinig-felsigen Flächen siedeln, wie zum Beispiel die Blauflügelige Ödlandschrecke, kommt eine Offenhaltung des Steinbruchgeländes nachhaltig zu Gute. Aber auch Baumpieper und Neuntöter werden durch eine reichere Insektenwelt wieder angelockt.
Hinweise für die Besucher des Naturschutzgebiets:
Genießen Sie bei Ihren Besuchen des Naturschutzgebiets die hier vorhandene Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Bitte beachten Sie dabei, dass in Naturschutzgebieten ein Wegegebot gilt: Wild lebende Tiere und Pflanzen haben Vorrang. Bitte respektieren Sie dieses Gebot. Betreten Sie nicht die Weideflächen und stören Sie die Weidetiere nicht. Nehmen Sie Hunde im gesamten Naturschutzgebiet an die Leine und vermeiden Sie Panik bei den Schafen.
Sie können von den bestehenden Rundwegen aus sehr viel Interessantes beobachten, ohne von den Wegen abweichen zu müssen.
Pressemitteilung