Pressemitteilung

Projektbegleitkreis zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdamms (RHWD) XXXIX im Mannheimer Süden schließt seine Arbeit ab - Regierungspräsidium prüft Vorschlag der Umweltverbände zum Erhalt der Baumreihe in Abschnitt 4 entlang der Kleingärten

​Am 26. Juni 2019 hat sich der Projektbegleitkreis zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdamms (RHWD) XXXIX im Mannheimer Süden zu seiner fünften und abschließenden Sitzung getroffen. Der Kreis, der die Planung seit Mai 2017 von Anfang an begleitet hat, besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, der Forst- und Umweltbehörden und der Naturschutzverbände. In der nun letzten Sitzung hat das Regierungspräsidium Karlsruhe die Vielzahl der geprüften Varianten, die Notwendigkeit der Dammverteidigung sowie die nun geplante Antragsvariante vorgestellt. Diese wurde insbesondere auch im Vergleich zu alternativen Planungsvarianten und im Hinblick auf die Aussagen der Gutachten diskutiert.

In Anbetracht der bestehenden Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die nahe Bebauung, wurde für die nun gewählten Varianten der jeweiligen Planungsabschnitte grundsätzlich Verständnis aufgebracht. Diese Varianten hat das Gutachten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ebenso als zielführend bestätigt.

Vertreter der Umweltverbände haben für den Abschnitt 4 der Planung noch eine weitere Variante eingebracht, die aktuell auf deren Umsetzbarkeit geprüft wird:

Die Variante sieht vor, dass durch das Einbringen einer Spundwand sowie einer Anpassung der Damm-Geometrien - Dammform - die bestehende Baumreihe im Abschnitt 4 so weit wie möglich erhalten bleibt, auch wenn dies mit gewissen Risiken verbunden wäre: so könnten Bäume im Wurzelbereich durch das Einbringen der Spundwand insgesamt stark geschädigt werden. Zudem wurden hier bei vorausgegangenen Baggerschürfen größere Betonteile, vermutlich Kriegsschutt, im Damm gefunden, die das Einbringen der Spundwand erheblich erschweren könnten. Sollten sich die Damm-Geometrien allerdings entsprechend anpassen lassen und das Einbringen von Spundwänden möglich sein, könnte mit dieser Variante ein Teil der Baumreihe erhalten werden.

Eine weitere Alternative für den Abschnitt 4 wäre eine Verschiebung der Dammachse in Richtung der Kleingärten, um dadurch die Baumreihe weitestgehend zu erhalten. Auf Bitten im Projektkreis wurde bei der Stadt Mannheim erneut die Verfügbarkeit von Ersatzflächen angefragt. Entsprechend der bereits früher eingegangenen Rückmeldung gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass für diese Planungsvariante Ersatzflächen zur Verfügung stehen, so dass diese Alternative nicht weiter verfolgt werden kann.

Für die Planung der übrigen Dammabschnitte, die das KIT-Gutachten als zielführend bewertet hat, wird vom Vorhabenträger nun auf Grundlage der ausgewählten Varianten die Genehmigungsplanung ausgearbeitet:

Im Bereich der Wohnbebauung sowie entlang der Sportanlagen ist in der vorliegenden Planung bereits der Einbau einer Spundwand vorgesehen. Die Dämme werden so ertüchtigt oder neu angelegt, dass sie bei einem Hochwasser standsicher sind. Allerdings muss während eines Extremhochwassers zur Verteidigung, zum Beispiel um Sandsäcke aufzubringen oder um Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, der Damm sicher befahren und betreten werden können. Umstürzende Bäume könnten dies verhindern und stellen eine Gefahr dar. Deshalb ist eine Rodung der Bäume auf und am Damm erforderlich, um die Dammverteidigung zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten. Bei der Variante einer selbsttragenden Hochwasserschutzwand, wie von einem der von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof e.V. (BIG) beauftragten Gutachter und für Teilabschnitte auch im KIT-Gutachten als Alternative vorgeschlagen, besteht der kritische Punkt darin, dass die Dammverteidigung bei Hochwasser deutlich erschwert, beziehungsweise unmöglich würde, wenn umstürzende Bäume den Dammverteidigungsweg blockieren oder gar Einsatzkräfte gefährden.

Wie bereits bei der  Bürgerinformationsveranstaltung am 13.7.2018 angekündigt, wird das Regierungspräsidium Karlsruhe vor Abgabe der Planfeststellungsunterlagen bei der Stadt Mannheim, die interessierte Öffentlichkeit in einer dritten Informationsveranstaltung über den aktuellen Projektstand und über den Prozess des Genehmigungsverfahrens informieren.

Die Veranstaltung findet am 23. September in der Rheingoldhalle in Mannheim statt. Dazu wir noch eine gesonderte Einladung über die Medien erfolgen Das Regierungspräsidium Karlsruhe wird am 23.9.2019 darstellen, welche Arbeitsschritte der Landesbetrieb Gewässer als Vorhabenträger vollzogen hat um zu seinem Ergebnis zu kommen, und warum bestimmte Varianten nicht weiter verfolgt werden können. Eine Visualisierung wird außerdem verdeutlichen, wie der  Damm mit der jetzt vorliegenden Planung später aussehen wird. Schwerpunkt der Veranstaltung ist die Beantwortung der Fragen der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger, die nach der Veranstaltung auf der Projektseite im Internet veröffentlicht werden.

Vor Veranstaltungsbeginn am 23.9.2019 können sich Interessierte ab 18 Uhr an Informationsständen informieren und ihre Fragen direkt mit den Planern klären.

Weitere Informationen zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdamms XXXIX in Mannheim sowie die Präsentation der Sitzung des Projektbegleitkreises vom 26. Juni 2019 sind im Internet veröffentlicht unter:

www.rp-karlsruhe.de Beteiligungsportal  Dammertüchtigungsprojekte  Dammertüchtigung Rheinhochwasserdamm (RHWD) XXXIX in Mannheim.

Fragen zum Projekt können über folgende E-Mail Adresse gestellt werden:

RHWD-XXXIX@rpk.bwl.de