Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat den Projektbegleitkreis mit einem Informationsschreiben über den aktuellen Stand des Projektes Radschnellweg Heidelberg - Mannheim informiert. Das für vergangenen Mittwoch, 18. März 2020, vorgesehene Treffen des Projektbegleitkreises musste aufgrund der Coronavirus - Pandemie und des damit einhergehenden Veranstaltungsverbotes abgesagt werden.
Der Projektbegleitkreis setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Regierungspräsidiums, Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden, der Politik, der Wirtschaft, der Umweltverbände, der Landwirtschaft, des Öffentlichen Personennahverkehrs, der Träger öffentlicher Belange, der Bildungseinrichtungen, zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern und weiteren Multiplikatoren zusammen. Er wird in regelmäßigen Abständen über die Projektentwicklung informiert und gibt wichtige Anregungen und Hinweise für die weitere Planung.
Im Juni 2019 hat das Regierungspräsidium Karlsruhe den groben Verlauf der Vorzugstrasse des zukünftigen Radschnellwegs veröffentlicht, der sich aus der tiefergehenden Untersuchung der Varianten aus der Machbarkeitsstudie ergeben hatte. Die Vorzugstrasse verläuft im Abschnitt Mannheim bis Ladenburg nördlich des Neckars, quert bei Ladenburg den Neckar entlang der derzeit im Bau befindlichen L 597 in Richtung Seckenheim und führt weiter von Seckenheim über Edingen nach Heidelberg.
Um den Verlauf der Trasse, insbesondere im Bereich der Ortslagen, zu konkretisieren, hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe die Bürgerschaft im Sommer/Frühherbst 2019 mittels einer Onlinebeteiligung sowie Ortsbegehungen in Mannheim, Ladenburg und Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen und Heidelberg in die Planungsüberlegungen einbezogen. Die Öffentlichkeit zeigte großes Interesse an den angebotenen Beteiligungsformaten. So können seit der Veröffentlichung der Homepage über 8.000 individuelle Seitenbesucher verzeichnet werden, allein 5.000 in der Zeit zwischen Juli und Oktober 2019, als die Online-Beteiligung freigeschaltet war. In die digitale Beteiligungskarte trugen Bürgerinnen und Bürger über 400 Ideen ein. Sie wurde über 200 Mal kommentiert und über 4.000 Mal mit einem „Like“ bzw. „Dislike“ versehen. Im Rahmen der Ortsbegehungen wurden diese Hinweise ergänzt.
Seit Herbst 2019 ist das Planungsteam nun dabei, die Hinweise auszuwerten. Erste Ergebnisse liegen dem Regierungspräsidium Karlsruhe jetzt vor:
Im Ergebnis befürworten viele Bürgerinnen und Bürger den Verlauf der Vorzugstrasse, manche würden jedoch kleinräumig einen anderen Verlauf des Radschnellwegs bevorzugen. Das Planungsteam hat daher, insbesondere im Bereich der Ortslagen, auf Basis der Hinweise Untervarianten zur Vorzugstrasse definiert. Die Untervarianten werden nun in der gleichen Planungstiefe wie die Vorzugsvariante untersucht, um später den bestmöglichen Verlauf des Radschnellweges identifizieren zu können. In diesem Zusammenhang wurde ein umfassender Kriterienkatalog entwickelt, so dass die Varianten auf dieser Grundlage gleichwertig gegenübergestellt und objektiv bewertet werden können. Die abschließende Bewertung wird voraussichtlich bis Juli 2020 vorliegen. Zeitgleich soll auch eine Übersicht mit den Ergebnissen der Öffentlichkeitsbeteiligung auf der Homepage veröffentlicht werden.
Ein Plan mit den Trassenvarianten sowie der Kriterienkatalog sind auf der Homepage der Radschnellverbindung unter folgendem Link hinterlegt:
https://www.radschnellweg-hd-ma.de/onlinebeteiligung.
Nach der Bewertung der Varianten steht dann der genaue Verlauf der Vorzugstrasse des zukünftigen Radschnellwegs fest, es werden aber hinsichtlich deren Gestaltung, wie beispielsweise der Querschnitte, noch viele Fragen offen sein. Es ist deswegen vorgesehen, im Frühherbst 2020 eine zweite Runde Ortsbegehungen durchzuführen, um die Öffentlichkeit in die weitere Planung miteinzubeziehen.
Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit der Trassenführung und den verschiedenen Untervarianten verschiebt sich der bisher vorgesehene Zeitplan um etwa ein Jahr. So ist nach aktuellem Stand eine Einleitung des Planfeststellungsverfahrens frühestens im Sommer 2021 vorgesehen. Parallel dazu strebt das Regierungspräsidium Karlsruhe an, einzelne Teilabschnitte des Radschnellweges, die kein Planfeststellungsverfahren erfordern, ab diesem Zeitpunkt bereits umzusetzen.
Hintergrund zur Radschnellverbindung Mannheim
Radschnellverbindungen sind aufgrund ihrer hohen Qualität Teil eines innovativen Verkehrskonzeptes in Baden-Württemberg. Sie sollen den Radverkehr auch über lange Distanzen attraktiv machen und so eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten. Eine Radschnellverbindung zeichnet sich vor allem durch eine großzügige Dimensionierung der Querschnitte, eine Minimierung der Zeitverluste durch Anhalten, eine umwegefreie Linienführung sowie eine hohe Belagsqualität des Weges aus.
Das Land Baden-Württemberg hat sich daher entschieden, die Federführung für drei Pilotprojekte zu übernehmen. Dazu gehört auch der Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg, als Teilstrecke der Gesamttrasse von Schifferstadt bis Heidelberg.
Weitere Informationen zu den Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg und der Radschnellverbindung Heidelberg-Mannheim sind zu finden unter:
https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/mobilitaet-verkehr/radverkehr/radwege/radschnellwege/
www.radschnellweg-hd-ma.de
Die Machbarkeitsstudie des VRRN ist unter „Downloads“ unter www.radschnellweg-hd-ma.de abgelegt
Pressemitteilung