Pressemitteilung

Rückhalteraum Elisabethenwört: Regierungspräsidium Karlsruhe lädt am 14. Februar 2019 zur Bürgerinformationsveranstaltung nach Dettenheim-Rußheim ein - Vorstellung Planungsstand zur Dammrückverlegung

​Das Regierungspräsidium Karlsruhe lädt die Bürgerinnen und Bürger von Philippsburg, Dettenheim und Germersheim sowie alle Interessierten zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Donnerstag, 14. Februar um 19:30 Uhr, in die Pfinzhalle nach Dettenheim-Rußheim ein.

Regierungspräsidentin Nicolette Kressl wird mit dem Landesbetrieb Gewässer und ihrem Planungsteam den aktuellen Stand des Projektes vorstellen und anschließend Fragen beantworten.

Das Projekt ist mit der Variantenentscheidung für die „Kleine Dammrückverlegung“ in die nächste Planungsphase gestartet. In der Informationsveranstaltung wird der Landesbetrieb Gewässer erläutern, wie eine Dammrückverlegung funktioniert und welche Baumaßnahmen bei Elisabethenwört nötig sein werden. Anschließend werden die beauftragten Fachgutachter und Planer die konkreten Arbeiten vorstellen. Dies sind beispielsweise die Kellervermessungen, die im vergangenen Herbst stattgefunden haben sowie die aktuellen Bohrungen und Vermessungen. Um die wichtigen Fragen rund um das Thema Schnaken zu erläutern wurde die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) eingeladen. Ein weiteres Thema wird die künftige Entwicklung der Landschaft auf der Insel sein und wie die Bürgerinnen und Bürger diese in Zukunft nutzen können.

Im Anschluss an die Informationsveranstaltung besteht die Möglichkeit sich mit den Vertreterinnen und Vertretern des Landesbetriebs Gewässer an Stellwänden auszutauschen und offene Fragen zu klären. Dabei können auch Vorschläge zur Freizeit- und Erholungsnutzung, dem Wegekonzept und der Landschaftsentwicklung eingebracht werden. Diese Themen wurden bereits Anfang Oktober in der gemeinsamen Sitzung des Projektbegleitkreises und der Arbeitsgruppen bearbeitet.

Weiterführende Fragen können zur Beantwortung an das Email-Postfach rhr.elisabethenwoert@rpk.bwl.de geschickt werden.

Die Dokumentation der Sitzung des Projektkreises im Oktober 2018, weiterführende Informationen sowie Newsletter zum Rückhalteraum Elisabethenwört sind auf der Projektseite im Internet des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter folgendem Link zu finden:

https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/WasserBoden/IRP/Seiten/Elisabethenwoert.aspx


Hintergrund zu Elisabethenwört
Die Insel „Elisabethenwört“ (Rhein-Kilometer 380,8 bis 383,4) liegt im Landkreis Karlsruhe auf den Gemarkungsflächen der Gemeinde Dettenheim sowie der Städte Philippsburg und Germersheim. Sie wird vom Rhein und dem Rußheimer Altrhein umschlossen und ist ein nationales und europaweites Schutzgebiet (Naturschutz und Natura2000). Hier soll im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms (IRP) auf einer Fläche von rund 400 Hektar ein Rückhalteraum von mindestens 11,9 Millionen Kubikmeter geschaffen werden. Die ersten Voruntersuchungen und Vorplanungen stammen aus dem Jahr 1992. Untersucht wurden dabei die sechs Grundvarianten: drei verschiedene Flächengrößen - klein, mittel, groß - und zwei verschiedene Betriebsweisen - Dammrückverlegung oder Polder mit ökologischen Flutungen.

In 2014/2015 wurden die Planungsarbeiten sowie die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung wieder aufgenommen. Neben den Grundvarianten wurden weitere Untervarianten in die Variantenuntersuchung miteinbezogen. Für die Auswahl der Antragsvariante wurden insgesamt 14 Varianten vertieft betrachtet und anhand der im Zuge der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung entwickelten Kriterien bewertet. Mit der Variantenentscheidung Anfang 2018 wurde diese Planungsphase abgeschlossen. Im Frühjahr 2018 startete die Entwurfs- und Genehmigungsplanung zur Antragsvariante „Kleine Dammrückverlegung“.
Die Ergebnisse der Planungsarbeiten zwischen 2014 und 2018 sind in der Dokumentation zur Variantenuntersuchung zusammengefasst.


Hintergrund zum Integrierten Rheinprogramm (IRP)
Der Ausbau des Oberrheins zwischen Basel und Iffezheim durch Staustufen führte auf dem Abschnitt zwischen Breisach und Iffezheim zu einem Verlust von 130 Quadratkilometer Überschwemmungsflächen mit der Folge, dass Rheinhochwasser heute schneller und höher ablaufen und sich zudem ungünstiger mit den Hochwasserwellen der Nebenflüsse überlagern. Während für die ausgebaute Strecke aufgrund des für die baulichen Anlagen ausgewählten Bemessungshochwassers ein sehr hoher Hochwasserschutz erreicht wurde, hat sich für die Rheinanlieger unterhalb von Iffezheim die Situation wesentlich verschlechtert.

Zur Wiederherstellung eines Schutzniveaus gegen ein 200-jährliches Hochwasserereignis am Pegel Karlsruhe-Maxau beziehungsweise ein 220-jährliches Ereignis am Pegel Worms, wie es vor dem Ausbau des Oberrheins bestand, wurde auf der Grundlage einer deutsch-französischen Vereinbarung für den baden-württembergischen Teil des Oberrheins im Januar 1996 von der Landesregierung Baden-Württemberg das IRP beschlossen. Dieses besteht aus 13 Rückhalteräumen mit einem gesamten Rückhaltevolumen von 167,3 Millionen Kubikmetern. Das IRP beinhaltet die Wiederherstellung des Hochwasserschutzes und möglichst gleichrangig die Erhaltung und Renaturierung der Auenlandschaft am Oberrhein. Einer der 13 Rückhalteräume ist der Raum Elisabethenwört (Landkreis Karlsruhe und Landkreis Germersheim).

Im Regierungsbezirk Karlsruhe liegen drei weitere Hochwasserrückhalteräume des IRP:

• Der Polder Söllingen/Greffern mit 12 Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen wurde im Jahr 2005 fertiggestellt und ist in Betrieb.

• Rheinabwärts bei Philippsburg wurde im November 2015 der Polder Rheinschanzinsel mit circa 6,2 Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen fertiggestellt.
 
• Der Polder Bellenkopf-Rappenwört, der sich mit einem Rückhaltevolumen von 14 Millionen Kubikmeter von Rheinstetten-Neuburgweier bis zum Rheinhafendampfkraftwerk Karlsruhe im Norden erstreckt, befindet sich derzeit im Planfeststellungsverfahren.

Weiterführende Informationen zum Integrierten Rheinprogram sind auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter folgendem Link zu finden:

Integriertes Rheinprogramm

 
Programm:

Moderation Yvonne Knapstein, team ewen

1. Begrüßung
Bürgermeisterin Ute Göbelbecker,
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl


2. Erläuterung der Variantenentscheidung und der Antragsvariante
„Kleine Dammrückverlegung“ mit anschließender Fragerunde
Armin Stelzer, Regierungspräsidium Karlsruhe


3. Aktuelle Aspekte der Entwurfsplanung mit Fragerunde
- Wasserbau und Objektplanung (Dämme und Bauwerke) ARGE Unger Ingenieure / CDM Smith

- Grundwasser und Kellervermessungen Ingenieurbüro hydrag

- Landschaftsentwicklung und Freizeitnutzung IUS Institut für Umweltstudien

- Schnakenbekämpfung Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der
Schnakenplage e.V.


4. Fortschreibung des Zeit- und Arbeitsplanes 2019/2020
Manuel Ulrich, Regierungspräsidium Karlsruhe


5. Zusammenfassung und Abschluss
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl



Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich mit dem Vorhabenträger und den Planern an Stellwänden auszutauschen.