Pressemitteilung

Umfangreiche Sandrasenentwicklung im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald


Termin: Mittwoch, 26. Juni 2019
Zeit: 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz an der Friedrichsfelder Straße,
68229 Schwetzingen

 
Sehr geehrte Damen und Herren,

im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald wurden in den letzten Jahren umfangreiche Naturschutz-Maßnahmen durchgeführt, um seltene und lichtliebende Pflanzen- und Tierarten zu fördern. Zum einen wurde eine Aufschüttung aus nährstoffreichem Material mit nährstoffarmen und wasserdurchlässigen Flugsanden überdeckt. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass sich an Trockenheit und Hitze angepasste Tiere, wie beispielsweise der Dünen-Sandlaufkäfer, dort ansiedeln können und sich die Bestände des Silbergrases, einer Steppenpflanze, vergrößern. Diese Arbeiten wurden im Rahmen des sogenannten L 600 Alternativprojektes umgesetzt. Weitere großflächige Umgestaltungen im Naturschutzgebiet wurden im Rahmen des Projektes Lebensader Oberrhein des Naturschutzbundes Deutschland e.V. durchgeführt. Unter anderem wurden Waldbestände aufgelichtet und eine Waldweide initiiert.

Wir laden Sie herzlich ein, zusammen mit den Verantwortlichen beider Projekte die Maßnahmen zu besichtigen und würden uns freuen, wenn der Termin Ihre Aufmerksamkeit findet.

gez. Irene Feilhauer

Hintergrund

Anlass für den geplanten Rückbau der L 600 bei Sandhausen war der Neubau der B 535. Der Planfeststellungsbeschluss für die B 535 vom 13. Juli 1989 wurde 1997 bestandskräftig. Die Straße wurde am 4. Mai 2000 dem Verkehr übergeben, der Bund als Vorhabenträger war damit verpflichtet, den Rückbau der L 600 vorzunehmen. Die Gemeinde Sandhausen hingegen wollte diese Straße erhalten und stattdessen ein alternatives Ausgleichskonzept erarbeiten. Mit Unterstützung des Regierungspräsidiums wurde 2010 eine solche Ausgleichsplanung vorgelegt. Gegen diese wurde jedoch eine von zahlreichen Bürgern unterstützte Petition beim Petitionsausschuss des Landtages eingereicht, zugleich mit einer Petition der Naturschutzverbände, die das Alternativkonzept unterstützten. Auf Vorschlag des Naturschutzbundes Deutschland e.V. wurde nach diesem erneuten Stillstand ein Kompromiss gefunden und ein modifiziertes Ausgleichskonzept erarbeitet, das auch nach Empfehlung des Petitionsausschusses weiterverfolgt werden sollte. Nach langen Verhandlungen konnte im Sommer 2015 ein unter Federführung des Regierungspräsidiums Karlsruhe erarbeiteter öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen der Gemeinde Sandhausen, der Straßenbauverwaltung und dem Regierungspräsidium abgeschlossen werden, der die Umsetzung dieses Alternativkonzepts regelt. Daraufhin hat der Landtag mit Beschluss vom 18.02.2016 das anhängige Petitionsverfahren abgeschlossen und die Petition für erledigt erklärt.

Das Alternativkonzept sieht die Umsetzung von fünf Modulen vor, wovon eines davon die Entwicklung von Sandrasen im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald auf einer 0,4 Hektar großen Düne ist.