Landrat Christoph Schauder hat kürzlich Susanne Bay, Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Stuttgart, zu einem Arbeitsgespräch empfangen. Neben der Besichtigung des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) in Unterbalbach stand die Entwicklung der Bildungsstandorte im Landkreis im Fokus des Dialoges. Auch die Verschlankung und Vereinfachung von bürokratischen Abläufen wurde diskutiert und als gemeinsames Ziel festgehalten.
„Unsere Schulen bilden das Fundament für die Wirtschaft in der Region, denn aus unseren Auszubildenden von heute werden die Fachkräfte von morgen. Deshalb investieren wir weiter konsequent in die Zukunftsfähigkeit unserer Bildungsstandorte. Die Haushaltslage im Landkreis und in den Kommunen bleibt sehr angespannt, doch ich bin fest davon überzeugt: Wenn wir heute an unserer Bildungslandschaft sparen, zahlen wir morgen den doppelten Preis“, sagte Landrat Schauder und verwies als Beleg für die Bereitschaft des Landkreises auf die bevorstehende Generalsanierung des SBBZ in Unterbalbach.
„Ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schüler im SBBZ den individuellen Förderbedarf erhalten, den sie für ihre persönliche Entwicklung benötigen. Individuelle Betreuung und Lernkonzepte treffen hier auf das große Engagement von Lehrkräften, Schulleitung und Verwaltung. Das ist in meinen Augen eine lebendige und zukunftsfähige Bildung. Ich bedanke mich für das großartige Engagement und kann Ihnen versichern: Die Unterstützung, die wir als Regierungspräsidium Ihnen bieten können, die erhalten Sie“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay.
Aktuell besuchen rund 150 Schülerinnen und Schüler das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum in Unterbalbach mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (GENT). Der Bedarf dieser Förderung steigt stetig, das zeigt der Blick auf die Entwicklung der Schülerzahlen in den vergangenen fünf Jahren mit einem Anstieg von mehr als 20 Prozent.
„Die Räumlichkeiten der Schule sowie des angrenzenden Schulkindergartens sind in die Jahre gekommen und erreichen aufgrund der steigenden Schülerzahlen ihre Kapazitätsgrenzen. Eine Sanierung und Erweiterung ist daher absolut notwendig“, erklärte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Hierzu zählen beispielsweise der Ausbau verfügbarer Klassenräume, die künftig mehr Platz für moderne Lern- und Betreuungskonzepte bieten sollen sowie die Sanierung der Mensa, der Küche, des Lehrerzimmers und der sanitären Einrichtungen. „In den Planungsprozess werden alle Beteiligten eingebunden, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Auch die Barrierefreiheit wird ein zentrales Thema der Sanierung sein“, ergänzte Dezernentin Ursula Mühleck.
Die Erhaltung der Bildungsgänge im Ländlichen Raum bleibt zentrales Anliegen
Ein weiteres Kernthema des Arbeitsgesprächs war die Erhaltung der Bildungsgänge an den Beruflichen Schulen im Ländlichen Raum. „Es ist unser gemeinsames Anliegen und unser Ziel, die Bildungsangebote wo möglich zu erhalten – gerade in den ländlichen Regionen. Hierzu bewerten wir im engen Austausch mit den Landkreisen die Entwicklung der Schülerzahlen und die vorhandenen Ressourcen bei den Lehrkräften“, erläuterte Regierungspräsidentin Susanne Bay.
Aufgrund des demographischen Wandels ist im Main-Tauber-Kreis seit dem Schuljahr 2010/2011 ein Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen. Laut Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg soll sich diese Entwicklung ab dem Jahr 2033 dank stärker besetzter Altersjahrgänge in einen deutlichen Anstieg umkehren. „Wir müssen durch diese Talsohle hindurch und dabei um jeden Bildungsgang kämpfen. Die Attraktivität unserer Schulstandorte muss durch ein breites Angebot erhalten bleiben. Die Schließung von Bildungsangeboten bringt nicht nur erhebliche Hindernisse bei der Nachwuchsgewinnung mit sich, sondern verschärft den Fachkräftemangel in der Region“, erklärte Landrat Christoph Schauder. „Mein Dank gilt an dieser Stelle in besonderem Maße dem Regierungspräsidium, das uns bestmöglich unterstützt.“
Verschlankung der Bürokratie als gemeinsames Ziel für effiziente Verwaltungsabläufe
Anhand von Praxisbeispielen wurden zudem komplexe Verwaltungsvorgänge aus den einzelnen Fachbereichen diskutiert und analysiert, um diese bestmöglich zu vereinfachen und zu verschlanken. „Es ist niemandem geholfen, wenn Verwaltungsvorgänge aufgrund komplexer bürokratischer Leitplanken erlahmen. Deshalb bedanke mich für diese Einblicke und bin optimistisch, dass wir gemeinsam auf der Basis dieses Gesprächs an der ein oder anderen Stellschraube drehen können“, erklärte Regierungspräsidentin Susanne Bay.
Anlage:
Bild 1: Die Zukunft der regionalen Bildungslandschaft im Blick: Regierungspräsidentin Susanne Bay (4.v.l.) besichtigte gemeinsam mit Landrat Christoph Schauder (6.v.l.) das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum in Unterbalbach. Die Schule soll für insgesamt 14 Millionen Euro saniert werden. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Christoph Obel (jpg, 4 MB)
Bild 2: Regierungspräsidentin Susanne Bay und Landrat Christoph Schauder die Räumlichkeiten sowie das Außengelände des Kindergartens. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Christoph Obel (jpg, 1 MB)
Quelle: LRA Main-Tauber-Kreis