Seit Anfang April ist die Bergtorstraße gesperrt – ein unerfreuliches Hindernis für die Bewohner und Besucher der historischen Innenstadt Isnys.
Infolge der Baumaßnahmen sind auch hier – wie schon seit einigen Jahren in der südöstlichen Kernstadt – wieder Archäologen tätig: Es werden Mauerreste freigelegt und dokumentiert. Ursache für die Arbeit der Archäologen ist die dringend notwendige Erneuerung der Wasser- und Abwasserleitungen. Da der Stadtkern als archäologisches Kulturdenkmal nach §2 Denkmalschutzgesetz ausgewiesen ist, weil sich in den nicht unterkellerten Flächen bauliche Reste aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit erhalten haben, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart die archäologische Begleitung der Erdbauarbeiten gefordert. Diese wird gegenwärtig durchgeführt.
Dabei konnten bereits mehrfach wichtige Beobachtungen gemacht werden: So wurde z. B. in der Nähe des Marktplatzes ein Fundamentrest erfasst, der von einer älteren Stadtmauer stammen könnte, aber auch Fundamente des ehemaligen Bergtores samt Vortor, der Brücke über den Stadtgraben sowie ein Stück der mittelalterlichen Straßenbefestigung freigelegt. Solche Befunde werden von den Archäologen fachgerecht dokumentiert, so dass sie – auch nachdem sie wieder zugeschüttet oder für die Leitungen teilweise entfernt worden sind – als Mosaiksteine zur Ergänzung der Stadtgeschichte herangezogen werden können.
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit der ausführenden Tiefbaufirma mit den Archäologen konnten nennenswerte Bauverzögerungen bisher vermieden werden – entgegen allen anderslautenden Gerüchten. Die Erneuerung der Leitungen braucht eine gewisse Zeit, unabhängig davon, ob eine archäologische Begleitung erforderlich ist oder nicht.
Pressemitteilung