Pressemitteilung

Hochwasserschutz Wendlingen/Neckar (Landkreis Esslingen) | Hochwasserschutzeinrichtungen zwischen Autobahn und Ulrichsbrücke sind fertiggestellt: Gewerbegebiet Wert ist vor hundertjährlichem Hochwasser geschützt

Nächster Bauabschnitt auf der rechten Neckarseite zwischen Römerbrücke und Wendlinger Wehr beginnt am Montag, 31. Mai 2021

Zeitungsstapel

Das Regierungspräsidium Stuttgart stellte die Bauarbeiten der an der linken Neckarseite liegenden Hochwasserschutzeinrichtungen zwischen dem Gewerbegebiet Wert und der Kreisstraße K 1219 fertig. Das nun hinter den Schutzmauern liegende Gewerbegebiet Wert ist damit künftig gegen ein hundertjährliches Neckarhochwasser einschließlich dem sogenannten Klimazuschlag – einem innerhalb der nächsten Jahre erwarteten Mehrabfluss in Höhe von 15 Prozent – geschützt. Der neben den Hochwassermauern und der Kreisstraße liegende neu gebaute Fuß- und Radweg wird voraussichtlich am Freitag, 28. Mai 2021, wieder offiziell für die Nutzung freigegeben.

Bei den Baumaßnahmen der Hochwasserschutzeinrichtungen wurde auch die Bushaltestelle der Linie 84 an der Einmündung zur Wertstraße neu gebaut und barrierefrei hergestellt. Sie wurde bereits vor einigen Monaten wieder in Betrieb genommen.

Durch die Ertüchtigung der zwischen der Autobahnbrücke und der Ulrichsbrücke liegenden Hochwasserschutzeinrichtungen wird auch ein großer Bereich der Gemeinde Köngen gegen ein hundertjährliches Hochwasser geschützt. Ein Hochwasser kann nun nicht mehr über die Wilhelm Maier Straße im Bereich der Unterführung an der B 313 und über die L 1200 im Bereich der Bahnhofstraße in Richtung Köngen abfließen.

Der hundertjährliche Hochwasserschutz für ganz Köngen wird vollständig hergestellt sein, wenn ein etwa 200 Meter langer Damm unterhalb des Wendlinger Wehres erhöht worden ist. Die Planung dazu ist bereits abgeschlossen. In den vergangenen Wochen wurden bereits vorbereitende Arbeiten zur vorübergehenden Umsiedlung von Zauneidechsen begonnen. Nach der Umsiedlung der Eidechsen muss zunächst eine in dem Bereich vorhandene Gasleitung räumlich verlegt werden. Die Baumaßnahmen für die eigentliche Hochwasserschutzmaßnahme ist im Spätherbst dieses Jahres geplant. Der Abschluss der gesamten Baumaßnahme ist für voraussichtlich Anfang 2022 vorgesehen.

Die Baumaßnahmen für den Hochwasserschutz in Wendlingen werden ab Montag, 31. Mai 2021, auf der rechten Neckarseite zwischen der Römerbrücke und dem Wendlinger Wehr fortgeführt. In diesem Bereich ist die Erhöhung des bestehenden Hochwasserschutzdammes geplant. Für die Bauarbeiten wird der auf dem Damm verlaufende Geh- und Radweg bis zum Ende des Jahres gesperrt. Dieser Weg wird über die linke Neckarseite umgeleitet.

Im Zuge der Baumaßnahme soll auch die rund 100 Meter flussaufwärts des Neckarwehres liegende Gewässergütemessstation des Landes erneuert werden. In der Messstation werden laufend verschiedene Gewässergüteparameter, wie Sauerstoffgehalt, Temperatur, pH-Wert gemessen und zur Auswertung an die Landesanstalt für Umweltschutz übertragen und ausgewertet. Das in die Jahre gekommene Gebäude und die messtechnischen Einrichtungen werden im Zuge der Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen erneuert. Die gesamten Arbeiten auf der rechten Neckarseite sollen bis voraussichtlich Dezember 2021 abgeschlossen werden.

Als dritter und letzter Abschnitt der Hochwasserschutzmaßnahme in Wendlingen am Neckar wird der zwischen der Autobahnbrücke und der Römerbrücke auf der rechten Neckarseite liegende Teilabschnitt ertüchtigt. Der Planfeststellungsbeschluss zur Umsetzung der Maßnahme liegt bereits vor. Derzeit wird vom Land die Ausführungsplanung für die Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen erstellt. Der notwendige Grunderwerb ist bereits weitestgehend abgeschlossen. Im Vorfeld der eigentlichen Hochwasserschutzmaßnahme müssen noch eine im bestehenden Damm im Bereich der Sportplätze verlegte Trinkwasserleitung und diverse Elektrokabel neu verlegt werden. Gegenwärtig wird eine dort vorhandene Zauneidechsenpopulation im Bereich des künftigen Baufeldes umgesiedelt. Die Arbeiten zur Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen sollen voraussichtlich in 2022/2023 beginnen und bis zum Jahr 2024 dauern. Durch diese Maßnahmen wird das ganze Stadtgebiet von Wendlingen am Neckar gegen ein hundertjährliches Hochwasser einschließlich Klimazuschlag geschützt sein.

Die Kosten des von Stadt und Land gemeinsam getragenen Hochwasserschutz-Projektes werden anteilig zu 70 Prozent vom Land Baden-Württemberg und zu 30 Prozent von der Stadt Wendlingen übernommen.