Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart hat den 1921 erbauten Eisenbetonschornstein auf dem historischen Fabrikareal der ehemaligen Köchlin Baumgartner & Co AG (heute KBC Fashion) in Lörrach in das Verzeichnis der geschützten Bau- und Kunstdenkmale Baden-Württembergs aufgenommen.
„Der Industriekamin erzeugte Zug in der Feuerung des Kesselhauses. Er ist ein seltener Eisenbetonschornstein aus bewehrtem Stampfbeton, der aufgrund seiner innovativen Bauweise nach dem 1915 patentierten ‚System Hof‘ ein wichtiges Beispiel für den fortschrittlichen Schornsteinbau in den 1920er-Jahren darstellt. Zum Zeitpunkt seiner Entstehung war der Lörracher Schornstein mit 85 Metern Höhe eine herausragende Ingenieurleistung. Als gattungsvertretendes Beispiel dieser verhältnismäßig selten verbreiteten Schornsteinbauart dokumentiert der Schornstein besonders anschaulich die bautechnischen Fortschritte im Eisenbetonbau sowie die charakteristischen Konstruktionsmerkmale solcher innovativen Eisenbetonschornsteine“, sagte Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, zur technikgeschichtlichen Bedeutung des monumentalen Schornsteins.
Anlässlich der geplanten Außerbetriebnahme des Schornsteins war es der ausdrückliche Wunsch der Stadt Lörrach, dass dieses stadtbildprägende Bauwerk auch nach Aufgabe seiner ursprünglichen Funktion als identitätsstiftendes Zeugnis der Lörracher Textilindustrie erhalten bleibt. „Der Schornstein ist eines der Wahrzeichen der Stadt Lörrach und erhält jetzt durch die Aufnahme in die Denkmalliste eine besondere Würdigung“, freut sich Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz.
Die Erhaltung liegt nun in den Händen der Immobilien-Pool Wiesental GmbH, die als örtlich ansässiges Unternehmen der Volare Group AG in enger Zusammenarbeit mit der Stadt langfristig einen Gewerbepark auf dem KBC-Areal entwickeln wird. Über ein weithin sichtbares, werbewirksam die Blicke auf sich ziehendes Wahrzeichen verfügt das KBC-Areal schon jetzt.
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