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Landwirtschaftlicher Hochschultag 2022 an der Uni Hohenheim - ‚Biodiversität und Landwirtschaft: (K)ein Widerspruch?‘

Minister Peter Hauk MdL: „Unsere Landwirtinnen und Landwirte haben einen entscheidenden Anteil am Schutz und an der Erhaltung der Biodiversität im Land“

Blühstreifen neben einem Weizenfeld

„Unser Land ist seit jeher geprägt von tatkräftig bewirtschafteten Kulturlandschaften mit einer hohen Vielfalt an Arten und Biotopen. Das ist das Verdienst unserer Landwirtinnen und Landwirte. Und auch heute hat unsere Landwirtschaft einen entscheidenden Anteil am Schutz und an der Erhaltung der Biodiversität im Land. ‚Schützen durch Nützen‘ ist die Formel, die trägt und sich bewährt hat“, sagte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), am Donnerstag (20. Oktober) in Stuttgart, anlässlich des Landwirtschaftlichen Hochschultages an der Universität Hohenheim.

Der Schutz der biologischen Vielfalt, aber auch Klimaschutz und Klimawandel sind globale Themen, die man regional angehen muss. „Und dies tun wir mit Nachdruck“, betonte Hauk und fuhr fort: „Mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz ist es uns vor gut zwei Jahren gelungen, gemeinsam einen wichtigen Schritt hin zu mehr Artenschutz und Biodiversität zu gehen.“ Dem im Juli 2020 verabschiedeten Biodiversitätsstärkungsgesetz ging ein intensiver Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft voraus. „Das Biodiversitätsstärkungsgesetz enthält ambitionierte Ziele zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im Land, die bundes- und auch europaweit eine große Aufmerksamkeit erfahren haben und als zukunftsweisend betrachtet werden“, so der Minister.

In seiner Rede zur Eröffnung der Hochschultages 2022 benannte der Minister auch die Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft konfrontiert ist: Intensivierung, Mechanisierung, Optimierung, aber auch Arbeitskräftemangel, Energiekrise, Corona-Pandemie, Preisschwankungen und Verbrauchererwartungen. Er forderte nachdrücklich dazu auf, auch die Landwirtinnen und Landwirte in den Blick zu nehmen. Diese seien mit ihrem ganzen Handeln den Marktkräften ausgesetzt.

„Wenn wir angesichts der verschärften Wettbewerbslage, in der sich unsere Landwirte befinden, weitere Leistungen - etwa zur Erhaltung der Artenvielfalt - erwarten, dann müssen diese Leistungen auch finanziert werden. Denn: Der Markt entlohnt diese bekanntlich nicht“, betonte Minister Hauk. Ökologie könne es nur auf der Basis gesunder Ökonomie geben. Daher sei es Aufgabe und Verpflichtung unserer Gesellschaft, ein neues Gleichgewicht zwischen den Anforderungen einer ökonomisch erfolgreichen Landwirtschaft und der Förderung der Biodiversität zu ermöglichen.

Die Pflege und Bewirtschaftung von Landwirtschaftsflächen müsse zwingend mit dem Gedanken des Artenerhalts und der Artenvielfalt einhergehen. „Ein Perspektivforum wie dieses heute in Hohenheim, bei dem über innovative, neue Biodiversitätsmaßnahmen in Forschung, Verwaltung und Praxis unter Berücksichtigung der ökonomischen Grundlagen der landwirtschaftlichen Betriebe diskutiert wird, ist eine gute Gelegenheit, einen Einblick in neue Wege einer Synergie zwischen Biodiversität und Landnutzung zu erhalten“, sagte der Minister.

Hintergrundinformationen

Der Landwirtschaftliche Hochschultag an der Universität Hohenheim findet in Kooperation mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz jährlich statt. Es werden jeweils aktuelle Themen der Agrarwissenschaft und der Praxis behandelt.

Dieses Jahr befasst sich der Landwirtschaftliche Hochschultag mit dem Thema ‚Biodiversität und Landwirtschaft: (K)ein Widerspruch?‘. Vorträge aus Wissenschaft, Forschung und landwirtschaftlicher Praxis sollen wissenschaftliche und praktische Perspektiven zusammenbringen, um die Möglichkeiten zur Reduzierung des Spannungsverhältnisses zwischen Biodiversität und Landwirtschaft auszuloten.

Am Vormittag werden praktische Beispiele für Innovationen in den Bereichen Landtechnik, Pflanzenproduktionssysteme sowie auf institutioneller Ebene vorgestellt. Am Nachmittag werden Highlights aus der Forschung präsentiert. Ab 15 Uhr findet eine Podiumsdiskussion mit den Referentinnen und Referenten statt. Eine Teilnahme ist sowohl in Präsenz als auch online möglich.

Weitere Informationen zum Landwirtschaftlichen Hochschultag finden Sie auf der Webseite der Universität Hohenheim

Weitere Informationen zum Biodiversitätsstärkungsgesetz.

Quelle: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg