Blick aus der Luft auf den Scheibensee

Feuchtgebiete bei Waldburg und Kißlegg (FFH 8224-311)

Charakteristik

Das 1.539 ha große FFH-Gebiet »Feuchtgebiete bei Waldburg und Kißlegg« umfasst mehrere Teilgebiete im Landkreis Ravensburg.

Während der Würmkaltzeit stieß der Rheingletscher aus den Alpen weit bis ins Alpenvorland vor. Er hinterließ hier nördlich des Bodenseebeckens seine Spuren in Form einer typisch welligen Jungmoränenlandschaft mit Senken und zahlreichen Toteislöchern. Manche Eisblöcke waren vom Gletscherschutt begraben und »konserviert« worden. Sie schmolzen später ab. Das darüber liegende Material sackte nach und es entstanden Toteislöcher.

Begünstigt durch Quellreichtum und kühles niederschlagsreiches Klima konnten sich natürliche nährstoffreiche Seen bilden und über lange Zeit durch Torfanhäufung Moorlebensräume entstehen wie Kalkreiche Niedermoore, Übergangs- und Schwingrasenmoore und Hochmoore. Das voralpine Hügel- und Moorland wird von zahlreichen naturnahen Bächen durchzogen, die streckenweise von Auenwäldern mit Erle, Esche, Weide gesäumt werden.

 

Kontakt

Regierungspräsidium Tübingen

Referat 56
Jürgen Jebram
07071 757-5323
juergen.jebram@rpt.bwl.de

Die Grafik zeigt drei Pfeile mit Text : Managementplan (MaP) geplant, MaP aktuell, MaP fertiggestellt. MaP fertiggestellt ist rot umrandet - Hinweis, dass es sich hier um ein fertiggestelltes Verfahren handelt.

Ein Falter Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling sitzt auf einem Wiesenblume

Moor- und Feuchtgebiete

13 Naturschutzgebiete liegen im FFH-Gebiet. Besonders gut erhalten ist der zentrale Teil des Hochmoors im Naturschutzgebiet »Gründlenried-Rötseemoos«. In den nährstoffarmen Moorgewässern kann sich die europaweit geschützte Libellenart Große Moosjungfer zahlreich entwickeln. Trockenere Randbereiche wurden, von Moorbirken und anderen Arten besiedelt, im Laufe der Zeit zu Moorwäldern. In den kalkreichen Nieder- und Übergangsmooren des FFH-Gebiets kommt das seltene Sumpf-Glanzkraut vor. Auch die Feucht-, Nass- und Pfeifengraswiesen beherbergen eine große Zahl seltener gefährdeter Arten, so auch die seltene Schmetterlingsart Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling.

Um die ökologisch hochwertigen Moor- und Feuchtgebiete zu erhalten und zu optimieren, und damit seltenen gefährdeten Arten weiterhin Lebensraum zu bieten, werden im Managementplan des FFH-Gebiets Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen wie z. B. die Pflege der Pfeifengraswiesen empfohlen.

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