IMKEREI-NEWS
Tipps für die Praxis vom
Bienenfachberater Remigius Binder
Liebe Imkerinnen und Imker,
das Bienenjahr schreitet voran, egal ob die Honigtöpfe gefüllt werden konnten oder auch nicht. In diesem Brief erfahren Sie Näheres zu folgenden Themen:
- Ist jetzt noch mit Honig zu rechnen?
- Pflege von Ablegern: Erste Varroa-Behandlung und Fütterung nicht vernachlässigen
- Teilnehmer*innen gesucht für neuen Hohenheimer Feldversuch mit Ameisensäure
Herzlichen Gruß!
Kaum Frühjahrsblütenhonig
Womit ist jetzt noch zu rechnen?
Ein ungewöhnlich kühler Witterungsverlauf im April und Mai (s. Grafik) bot den Völkern dieses Jahr meist wenig Gelegenheit Vorräte zu sammeln. Die Nektarbildung bei kühlen Temperaturen ist gering und so blühten Wiesen, Obstbäume und auch Rapsfelder oft ohne dass die Bienen nennenswert Nektar sammeln konnten. Doch was ist mit der Sommertracht? Zumindest in der Fläche ist mit einer Tracht von der Fichte aus meiner Sicht nicht mehr zu rechnen. Die Maitriebe sind nach meinen Beobachtungen (500-650 m) oft schon weit entwickelt und mit dem Verholzen des Neuaustriebs verschlechtern sich die Vermehrungsbedingungen der Fichtenrindenläuse. Bei den Rindenläusen auf der Tanne ist es noch zu früh für eine solche Prognose. Bleibt also die Hoffnung auf eine Sommertracht aus den später blühenden Stauden, Sträuchern, Blühflächen und der Edelkastanie oder der Linde in den nächsten Wochen. Einen guten Überblick zur aktuellen Trachtsituation in den verschiedenen Regionen in BW bieten die Waagstockdaten der beiden Landesverbände. Das Kennwort erfahren Sie bei Ihren Vereinsverantwortlichen.
Arbeit an Völkern und Ablegern
Mit Erreichen der Sommersonnenwende und dem Höhepunkt bei der Volksentwicklung lässt der Schwarmtrieb spürbar nach und spätestens jetzt können die Drohnenrahmen durch Mittelwände ersetzt werden. Bleibt also wieder mehr Zeit sich um ebenfalls wichtige Aufgaben zu kümmern. Neben der Trachtbeobachtung gilt es die neu erstellten Ableger optimal zu versorgen.
Nach dem Auslaufen der alten Brut und noch bevor die neue verdeckelt wird, sollte die Gelegenheit für eine erste Varroabehandlung genutzt werden. Zum Einsatz kommt die Oxalsäure, die zum Versprühen mit Wasser auf die richtige Konzentration verdünnt wurde.
Wie das praktisch geht, zeigt auch folgendes Video: https://www.youtube.com/watch?v=EmshstIhc28
Spätestens jetzt beginnt die regelmäßige Fütterung der Ableger, ganz einfach mit einer Futtertasche und Sirup/Zuckerwasser oder mit Futterteig.
Doch auch bei den Wirtschaftsvölkern sollten wir dieses Jahr wohl permanent die Futterversorgung im Auge behalten. Zum Monatsende wird mit einer dreitägigen Schieberkontrolle (mit „öliger“ Ölwindel) die Varroasituation in den Völkern erfasst. Die protokollierten Ergebnisse sind Grundlage für die Entscheidung der weitern Varroa-Bekämpfungsstrategie: Komplette Brutentnahme ab Mitte Juli oder AS-Behandlung Ende Juli.
Feldversuch der LAB Hohenheim zur Ameisensäure-Anwendung mit neuem Verdunstersystem
Gesucht werden Imker*innen, die bereit sind, einen Teil Ihrer Völker (ca. 5 bis 10 Völker) mit einem Bee-Pad gegen die Varroamilbe zu behandeln und im Vergleich dazu dieselbe Anzahl an Völkern mit einem anderen zugelassenen System (z.B. Nassenheider Verdunster) behandeln. Um eine Aussage über die Wirkung und evtl. Nebenwirkungen treffen zu können, sollen während des Versuchs u.a. der Milbenfall sowie das Endgewicht des Pads nach Versuchsende festgehalten werden. Zusätzlich sollten nach der Behandlung 2 – 3 Brutwaben kontrolliert werden. Näheres im Anhang oder bei der LAB Hohenheim.
Interessiert?
Bei Interesse können Sie sich noch bis 7. Juli 2021 melden.
Kontaktadresse: j.steiner@interbran.de
Weitere Informationen zum Feldversuch der LAB Hohenheim erhalten Sie in dieser pdf-Datei
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Remigius Binder
Bienenfachberater
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Referat 33
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