Ab Montag, 23. September 2024 beginnt das Regierungspräsidium Tübingen mit den Arbeiten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für den Tunnel Dußlingen im Verlauf der B 27.
Im Zuge dieser Hochwasserschutzmaßnahme erfolgt eine Erhöhung des nördlichen Ufers des Wiesbachs zwischen der Musikantenscheune in Nehren und der B 27 auf einer Länge von rund 325 Metern mit Steinblöcken. Diese leiten das bei einem Starkregenereignis ansteigende Wasser im Wiesbach auf die südlich vom Wiesbach gelegenen Flächen um. Zusätzlich wird vor dem südöstlichen Tunnelportal, Fahrtrichtung Tübingen, an der bestehenden Böschung der B 27 eine Spundwand eingebracht. Die rund 135 Meter lange Spundwand ragt bis zu 60 Zentimeter über das Gelände heraus. Durch die Spundwand wird das über das Gelände abfließende Wasser zurückgehalten und der Tunnel vor Überflutung geschützt.
Die Arbeiten finden außerhalb des klassifizierten Straßennetzes südöstlich des Tunnels auf den Gemarkungen von Nehren und Dußlingen statt. Ziel ist es die Arbeiten bis Mitte Dezember 2024 abzuschließen.
Kosten
Die Kosten in Höhe von rund 545.000 Euro werden vom Bund getragen.
Hintergrundinformation
Beim Starkregenereignis am 28. Juni 2021 war der Wiesbach zwischen Nehren und Dußlingen über die Ufer getreten. Die Wassermassen fluteten die B 27 und die beiden Tunnelröhren in Dußlingen. Beide Röhren liefen bis knapp unter die Tunneldecke voll. Der Tunnel musste daraufhin voll gesperrt werden. Durch das interimsweise Aufstellen von Notrufsäulen und den Einbau eines lokalen Mobilfunknetzes, den Austausch der beschädigten Schrankenanlagen mit Steuerungselementen, den Umbau der Beleuchtung der Fluchtwegbeschilderungen sowie die Reparatur weiterer beschädigter elektronischer Bauteile der Betriebstechnik konnte die Weströhre in Fahrtrichtung Hechingen am 13. August 2021 im Notbetrieb (ein Fahrstreifen) unter Verkehr genommen werden. Die Oströhre in Fahrtrichtung Tübingen - die stärker beschädigt war - konnte am 16. September 2021 im Notbetrieb (ein Fahrstreifen) frei gegeben werden. Bis zur einspurigen Freigabe der Tunnelröhren erfolgte die Umleitung der B 27 über Gomaringen und Nehren.
Die damaligen Instandsetzungsarbeiten haben sich aufgrund der seinerzeit weltweit bestehenden Lieferengpässen insbesondere bei Edelstahl, Kabeln und elektronischen Komponenten verzögert. Am 1. April 2022 war es möglich den Tunnel im Regelbetrieb wieder freizugeben.
Parallel zum Austausch der Tunneltechnik fanden Untersuchungen zu möglichen Schutzmaßnahmen des Tunnels bei zukünftig auftretenden Starkregenereignissen statt. In Abstimmung mit dem Gutachter der Gemeinden Nehren und Dußlingen sowie dem Landratsamt Tübingen wurden die zwei aktuell zur Ausführung anstehenden Maßnahmen erarbeitet.
Hinweis für die Redaktionen:
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung steht Ihnen Herr Matthias Aßfalg, Pressesprecher, Telefon: 07071/757-3008, gerne zur Verfügung.