Restaurants, dessen Speisen auf Holzkohlegrills zubereitet werden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Für Anwohner und Innenstädte steigt jedoch dadurch leider die Geruchsproblematik. Um Abgase solcher Festbrennstofffeuerstätten von den geruchsintensiven Rußen und Fetten zu befreien, sollen komplexe Abgasreinigungsanlagen im Schornstein eingebaut werden. Für eine erste Reinigungsanlage wurde nun in Baden-Württemberg (Mannheim) eine Zustimmung im Einzelfall in Verbindung mit einer vorhabenbezogenen Bauartgenehmigung von unserer Landesstelle für Bautechnik erteilt.
Die Rauchgasreinigungsanlage besteht aus einem mehrstufigen Filtersystem und einem Rauchgaswäscher. Das Filtersystem filtert im wesentlichen Wrasen (Wasserdampf, Fett, Rauch, Eiweiße und Gerüche) sowie gasförmige und geruchsintensive Schadstoffe aus der Abluft. Der Rauchgaswäscher wäscht über einen Sprühnebel Ruß, Aschepartikel, Fett, Rauch und Eiweiße aus den Rauchgasen der Holzkohle-Grillfeuerstätten aus. Zusätzlich sorgt ein Ozongenerator durch aktivierten Sauerstoff für die kalte "Verbrennung" von Fetten und reduziert ebenfalls die Gerüche. Dieser aktivierte Sauerstoff zersetzt die Fette in der Abluft und Ablagerungen auf den Abgasanlageninnenwandungen auf chemischer Basis. Als Spaltprodukte entstehen bei diesem Prozess Kohlendioxid und Wasser.
Obwohl sich solche Reinigungsanlagen im Lüftungsbereich gewerblicher Betriebe bereits bewährt haben, stellt die Anwendung im Zuge eines Schornsteins erhöhte Anforderungen an die Brand- und Betriebssicherheit. Deshalb ist eine Sonderbetrachtung im Rahmen des Zustimmungs- und Genehmigungsverfahren erforderlich.