Gewässerrenaturierung - Gewässer erhalten und entwickeln
Gewässer sind die Lebensadern der Landschaft und übernehmen wichtige Funktionen im Wasser- und Naturhaushalt. Nicht zuletzt die EG-Wasserrahmenrichtlinie verlangt, dass Gewässer in einem guten ökologischen Zustand erhalten werden oder dieser wieder erreicht wird. Dies kann durch die unterschiedlichsten Maßnahmen erzielt werden. Ziel aller Maßnahmen ist es, unsere Gewässer für die hier heimische Artenvielfalt als Lebensraum zu erhalten bzw. wieder zurückzugewinnen.
Aber auch wir Menschen profitieren von einer intakten Umwelt – nicht zuletzt dadurch, dass wir sie erleben und uns dort erholen können. Für den Erhalt und die Entwicklung unserer Gewässer ist der gesetzlich zuständige Träger der Unterhaltungslast verantwortlich. An den Gewässern erster Ordnung sind dies die Landesbetriebe Gewässer bei den Regierungspräsidien. Für die Gewässer zweiter Ordnung sind dies die Gemeinden.
Warum Gewässerrenaturierungen?
Durch den Bau von Abwasserbehandlungsanlagen hat sich die Gewässergüte stark verbessert, deshalb stellen heute die Defizite in der Gewässerstruktur die maßgebliche Einschränkung dar. Ausgebaute Gewässer haben ein fixiertes Gewässerbett und einen künstlich geformten Querschnitt. Die monotone Gewässerstruktur mit ihren einheitlichen Strömungsbedingungen hat vielen Flussbewohnern die Lebensgrundlage entzogen. Laufverkürzungen, die im Rahmen der Begradigung der Fließgewässer durchgeführt wurden, bewirkten zusätzlich erhöhte Fließgeschwindigkeiten, die auch zu einem Anstieg der Scheitelwerte von Abflüssen bei Hochwasser führten.
Seit einiger Zeit versucht man dies durch Renaturierungsmaßnahmen zu korrigieren. Ziel ist es, den Flüssen und Bächen ihre natürliche Eigendynamik zurückzugeben. Bei der Renaturierung wird deshalb versucht, durch den Rückbau wieder eine freiere Entwicklung der Gewässer zu ermöglichen. Dabei sind Fluss und Auen als zusammenhängendes System zu betrachten.
Kontakt
Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Karlsruhe
Regierungspräsidium Freiburg
Referat 53.1: Gewässer I. Ordnung, Hochwasser-schutz, Planung und Bau
Referat 53.2: Gewässer I. Ordnung, Hochwasser-schutz, Betrieb und Unterhaltung
Regierungspräsidium Tübingen
Ref 53.1: zuständig für die Landkreise Sigmaringen, Biberach, Alb-Donau-Kreis, Stadtkreis Ulm
Ref 53.2: zuständig für die Landkreise Tübingen, Reutlingen, Zollernalb, Bodensee und Ravensburg
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die EG-Wasserrahmenrichtlinie
Grundlagen einer naturnahen Gewässerentwicklung
Fließgewässer dienen nicht nur den Tieren und Pflanzen als Lebensraum, sondern auch der Ableitung von Hochwasser, der Erhaltung und Sicherung eines günstigen Grundwasserhaushaltes, dem Naturpotential der Landschaft entlang des Gewässers sowie der Freizeit- und Erholungsnutzung. Bei einer Renaturierung oder einem Ausbau sind deshalb zahlreiche Randbedingungen zu beachten. Als Ziel für eine naturnahe Umgestaltung gilt das Leitbild eines potenziell natürlichen Gewässerzustands.
Um eine naturnahe Gewässerentwicklung zu erreichen, haben Kommunen und Land Gewässerentwicklungskonzepte und Gewässerentwicklungspläne aufgestellt. Die in den Gewässerentwicklungsplänen empfohlenen Maßnahmen verbessern die ökologische Funktionsfähigkeit der Bäche und Flüsse, schaffen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des guten ökologischen Zustands unserer Fließgewässer. Diese Gewässerentwicklungspläne wurden bei der Erstellung der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) berücksichtigt.
Warum ist die Wiederherstellung der Durchgängigkeit wichtig?
Fließgewässer sind offene Ökosysteme. Hierbei spielt die Ausbreitung von Fließgewässerlebewesen und deren Wanderung mit und gegen die Strömung eine große Rolle. Die Laichwanderungen sogenannter Wanderfische wie Lachs, Meerforelle, Maifisch, Fluss- und Meerneunauge sind fester Bestandteil in deren Lebenszyklen.
Besonders in den Siedlungsbereichen sind die Gewässer durch Kreuzungsbauwerke wie z. B. Sohlenabstürze, Wehre, Stauhaltungen, Durchlassbauwerke und Verrohrungen und Verbauungen beeinträchtigt. Bei der Herstellung dieser Anlagen standen in der Vergangenheit oft nur hydraulische Kriterien bzw. eine kostengünstige Bauweise im Vordergrund. Diese Querbauwerke im Gewässerbett behindern oder unterbinden diese Wanderungen und sind deshalb möglichst zu vermeiden oder rückzubauen. Weiterhin benötigte Wehranlagen und Sohlenabstürze sind naturnah und durchgängig umzugestalten.
Dokumente
Dateityp | Dokumenttitel | Größe |
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Gewässerentwicklungskonzept Alb-Donau-Kreis | 383 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Alb-Donau-Kreis | 148 KB | |
Gewässerentwicklungskonzept Bodenseekreis | 196 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Bodenseekreis | 858 KB | |
Gewässerentwicklung Bodensee | 80 KB | |
Infoblatt Gewässerentwicklung an der Hegauer Aach | 275 KB | |
Gewässerentwicklung Elz/Dreisam | 409 KB | |
Gewässerentwicklung Rench und Acher-Rench-Korrektion | 392 KB | |
Gewässerentwicklung des Hochrheins | 284 KB | |
Gewässerentwicklung Neckar und Glatt | 485 KB | |
Gewässerentwicklung der Donau | 436 KB | |
Gewässerentwicklung der Wutach | 261 KB | |
Gewässerentwicklung der Wiese | 243 KB | |
Gewässerentwicklung der Schutter | 224 KB | |
Gewässerentwicklungsprojekte an der Kinzig | 2 MB | |
Gewässerentwicklungskonzept Landkreis Biberach | 489 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Landkreis Biberach | 827 KB | |
Gewässerentwicklungskonzept Landkreis Ravensburg | 311 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Landkreis Ravensburg | 816 KB | |
Gewässerentwicklungskonzept Landkreis Reutlingen | 297 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Landkreis Reutlingen | 388 KB | |
Gewässerentwicklungskonzept Landkreis Sigmaringen | 504 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Sigmaringen | 673 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Landkreis Tübingen | 296 KB | |
Gewässerentwicklungskonzept Landkreis Tübingen | 229 KB | |
Deichrückbau an der Rench bei Erlach | 1 MB | |
Umgestaltung von Sohlbauwerken an der Rench zwischen "Müllener Wehr" und "Koehler Wehr" | 655 KB | |
Gewässerentwicklungskonzept Stadtkreis Ulm | 165 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Stadtkreis Ulm | 197 KB | |
Durchgängigkeits- und Strukturmaßnahme Alte Kinzig, Willstätt | 3 MB | |
Gewässerentwicklungskonzept Zollernalbkreis | 311 KB | |
Gewässerentwicklungsplan Zollernalbkreis | 435 KB |