Newsletter zum Neu- und Ausbau der B 33 zwischen Allensbach und Konstanz
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Mit diesem Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über Planungs- und Baufortschritte auf der Großbaustelle.
Aktuelles von der Baustelle: Verkehrsumlegung ab 26. April
Die Umleitungsstrecke parallel zum Kernort in einer Luftaufnahme
Ab Freitag, 26. April, fließt der Verkehr auf der B 33 auf der speziell für den Bau des Röhrenbergtunnels eingerichteten Umleitungsstrecke zwischen Allensbach-Mitte und Tafelholz. Diese parallel zum Kernort von Allensbach führende Umleitung wird den Verkehr der Bundesstraße in den kommenden Jahren bis zur Eröffnung des Röhrenbergtunnels aufnehmen. Der dadurch auf dem Baufeld gewonnene Platz soll für einen reibungslosen Ablauf beim Tunnelbau sorgen. So werden Anfang Mai die noch fehlenden Bohrpfähle für die Behelfsbrücke über die Kaltbrunner Straße eingebaut, auch erste Abschnitte der bisherigen Trasse der alten B 33 werden bereits abgetragen.
Probeanker für den Röhrenbergtunnel
Mit den Probeankern wird die Tragfähigkeit geprüft
Für den Bau des Röhrenbergtunnels muss eine bis zu 10 Meter tiefe Baugrube ausgehoben werden. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist, insbesondere auf der Nordseite des Tunnels, ein Verbau notwendig. Dieser dient dazu, die Baugrube senkrecht herstellen und sichern zu können und wird mit Fertigstellung des Tunnelrohbaus wieder rückgebaut. Die Projektverantwortlichen wechseln hierbei zwischen Trägerbohlverbau und Spundwandverbau. Auf der Südseite hingegen wird eine Baugrubenböschung hergestellt.
Aufgrund der hohen Lasten und großen Tiefen muss der Verbau überwiegend rückverankert werden. Dies bedeutet, dass Anker in einer Neigung von 20 bis 25 Grad in den Boden gebohrt, mit Zementsuspension verpresst und nach einer Aushärtungszeit von sieben Tagen gespannt werden. Um genaue Erkenntnisse für die Ausführungsplanung des Verbaus zu generieren, werden derzeit Probeanker hergestellt. Diese Probeanker werden bis zum Versagen der Verankerung geprüft, sodass anschließend die Tragfähigkeit ermittelt werden und der Verbau sicher hergestellt werden kann.
Schutzkonzept für die Mühlbachmuschel
Die Wurzelstöcke bieten den Wirtsfischen Schutz und Unterschlupf
Für den Bau des Röhrenbergtunnels beschäftigen sich die Projektverantwortlichen nicht nur mit Bohrpfählen, Erdaushub und dem Baugrund, sondern auch mit „Unio Crassus“, der „Bachmuschel“. Sie bevölkert den Allensbacher Mühlbach, ist in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gelistet und nach Bundesnaturschutzgesetz „besonders und streng geschützt“. Da der Mühlbach für den Bau des Röhrenbergtunnels umverlegt werden muss, erfolgen vor jedem Eingriff Sicherungs- und Bergungsmaßnahmen, die von einem Fachbüro für aquatischen Artenschutz durchgeführt werden. Darüber hinaus hat das Fachbüro auch ein Maßnahmenkonzept entwickelt, damit die Bachmuschelpopulation konstant bleibt oder sich sogar ausbaut.
Kürzlich fachgerecht in den Bach eingesetzte Wurzelstöcke sollen strömungsberuhigte Bereiche erzeugen. Sie spenden dem Gewässer Schatten und dienen den Wirtsfischen, welche die Bachmuschel zur Fortpflanzung benötigt, als Unterstand. Auf einer Gesamtlänge von knapp 200 Metern wurden rund 30 Stöcke verankert. Diese kurzfristig umgesetzte Maßnahme wird zudem in ein Gesamtmaßnahmenkonzept eingearbeitet, welches auch den Ober- und Unterlauf des Mühlbachs umfassen wird.
Archäologische Ausgrabungen beendet
Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald mit Grabbeigaben der mittleren Bronzezeit
Die seit Ende Januar auf der Baustelleneinrichtungsfläche des Röhrenbergtunnels durchgeführten archäologischen Ausgrabungen wurden Ende März 2024 beendet. Dabei bargen die Forscher seltene Gräber der Bronze- und Eisenzeit und dem zweiten und ersten Jahrhundert vor Christus.
Trotz der oft starken Niederschläge und des am Hang austretenden Schichtwassers konnte das Grabungsteam in acht Wochen die Reste von mindestens 15 Grabhügeln dokumentieren. Neben unterschiedlich gut erhaltenen Skelettgräbern wurden auch eisenzeitliche Brandbestattungen mit Keramikbeigaben des achten bis sechsten vorchristlichen Jahrhunderts in den Hügelresten und deren Umfeld entdeckt. Zur Überraschung des Grabungsteams kamen auch drei Körpergräber mit typischen Bronzenadeln der mittleren Bronzezeit als Grabbeigabe zum Vorschein: „Die Ausgrabungen haben sich sehr gelohnt“ fasst Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald die Ergebnisse zusammen. „Auch die Zusammenarbeit mit der Neubauleitung Singen war wieder vorbildlich, sodass wir die vorgezogenen archäologischen Untersuchungen pünktlich beenden konnten“, so der Kreisarchäologe.
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