Newsletter zum Neu- und Ausbau der B 33 zwischen Allensbach und Konstanz
Sollte sich der Newsletter nicht öffnen, dann können Sie ihn hier im Internetbrowser öffnen.
Mit diesem Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über Planungs- und Baufortschritte auf der Großbaustelle.
Ausblick: Was tut sich 2025 auf der Baustelle?
Auch 2025 wird sich der Anblick der Baustelle beinahe im Tagesverlauf ändern.
Auf der Baustelle gibt es fast täglich etwas Neues zu entdecken, das wird sich auch im kommenden Jahr nicht ändern. Rund um Hegne stehen in den kommenden Monaten folgende Maßnahmen auf dem Programm:
Erstes Quartal 2025:
- Fertigstellung der Vorarbeiten für das Aufbringen der Erdmassen ("Vorkonsolidierung") für den Tunnel Hegne.
- Beginn „Schüttung“ Vorkonsolidierung. Arbeiten dauern bis ins dritte Quartal 2025, anschließend ein Jahr Liegezeit der aufgeschütteten Erdmassen, welche den Boden zu Setzungen animieren sollen.
Zweites Quartal 2025:
- Umlegung des Verbandssammlers bei Hegne, welcher die Abwässer von Allensbach, Hegne und Reichenau zur Konstanzer Kläranlage transportiert und derzeit noch im Tunnelbaufeld liegt. Dauer der Arbeiten circa ein Jahr.
- Anschluss Waldsiedlung und Rückbau der L 220 – Dauer bis zum Jahresende 2025.
Drittes Quartal 2025:
- Bau „Vorfeld West des Tunnels Hegne“: Noch fehlendes Straßenstück zwischen Allensbach Ost und Westportal Tunnel Hegne; Dauer bis Mitte 2026.
Beim Bau des Röhrenbergtunnels sind folgende Arbeitsschritte geplant:
Laut Planung der Verantwortlichen soll der Rohbau des unterirdischen Betriebsgebäudes inklusive Außen- und Innenwänden, Decken, Dach und Treppenhaus bis Ende Sommer 2025 fertiggestellt sein. Anschließend wird dieses mit Erde hinterfüllt und überschüttet, sodass Autofahrende im Herbst kommenden Jahres auf den kleinen Schlenker auf Höhe der Kliniken Schmieder verzichten und „direkt“ über das Betriebsgebäude fahren können.
Parallel wird der Bau des Tunnels weitergehen, indem ab Januar 2025, je nach Witterung, die ersten Wände und Tunneldecken des Röhrenbergtunnels betoniert werden. Erfahren Sie mehr dazu in der Januar-Ausgabe des Newsletters.
Rückblick: Einige Meilensteine der Baustelle im Jahr 2024
Einer der Höhepunkte im Baustellenjahr 2024: Spatenstich für den Röhrenbergtunnel.
März 2024: Wiedereröffnung Anschlussstelle Allensbach-Ost
März 2024: Ende der archäologischen Ausgrabungen auf der Baustelle
April 2024: Verkehrsumlegung auf die für den Bau des Tunnel Röhrenberg errichtete Umleitungsstrecke (Allensbach-Mitte bis Tafelholz)
April 2024: Infostand der Neubauleitung bei der Bürgerversammlung Allensbach
Juni 2024: Freigabe Umleitungsstrecke für den Bau des Tunnel Hegne (Anschlussstelle Allensbach-Ost bis Waldsiedlungstunnel) inklusive drittem Fahrstreifen zur Verbesserung der Verkehrssituation
Juli 2024: Spatenstich Tunnel Röhrenberg
Juli 2024: Einhub Behelfsbrücke Kaltbrunner Straße
Oktober 2024: Beginn der ersten Betonarbeiten am Tunnel Röhrenberg
Oktober 2024: Auftakt der Bürgersprechstunde
November 24: Erfolgreiches Ende der Mühlbachverlegung
Realistisches Rettungsszenario
Die Feuerwehr Allensbach bei der ersten Großübung auf der Tunnelbaustelle.
Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzkräfte sammeln sich zwischen Baggern und Baumaschinen. Ruhig und bestimmt analysiert der Gruppenführer die Lage und informiert die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Allensbach über die heutige Übung: Eine Personenrettung auf der Baustelle des Tunnel Röhrenberg.
„Die Sicherheit aller Mitarbeitenden hat auf der Baustelle oberste Priorität. Regelmäßige Feuerwehrübungen mit den beteiligten Baufirmen helfen uns dabei, im Ernstfall vorbereitet zu sein“, erklärt RP-Projektleiterin Selina Sprunk die Hintergründe des Übungseinsatzes.
Das Szenario: Ein Bagger verliert seinen tonnenschweren Löffel, welcher beim Fallen einen Mitarbeitenden trifft und einklemmt. Der geschockte Baggerfahrer verliert kurzzeitig die Kontrolle über sein Fahrzeug, setzt zurück und überrollt dabei eine weitere Person.
Schnell, aber ohne Hektik, machen sich die zwei Einsatztrupps ans Werk: Mit einem speziellen Luftkissen („Hebekissen“) werden sowohl die abgefallene Baggerschaufel unter der sich eine Person befindet, als auch der 55 Tonnen schwere Bagger, der einen weiteren Arbeiter überrollt hat, angehoben und die Verletzten der Erstversorgung zugeführt. Die erste Großübung auf der Baustelle dauerte knapp eine Stunde, weitere Übungen sollen folgen.
Malaysia. Malta. Hegne.
Im Vordergrund: Bereits in den Boden eingebrachte Dräns. Im Hintergrund ragt der Ausleger des Baggers bis zu 50 Meter in die Höhe.
Für den Laien ist es nur ein weiterer Bagger, für das geübte Auge jedoch ein gefragter Spezialist, der weltweit zum Einsatz kommt. Sei es zur Errichtung künstlicher Inseln im asiatischen Raum, zur Landgewinnung in den Niederlanden oder zur Bodenverbesserung in Malaysia – der Hydraulikbagger, welcher derzeit vor Hegne eingesetzt wird, ist schon ordentlich herumgekommen. In Einzelteilen wurde die 90 Tonnen schwere Baumaschine von ihrem letzten Einsatzort Malta nach Deutschland verschifft. Allein der Wiederaufbau des Caterpillar 385C und des angebrachten 50 Meter hohen Auslegers nahm knapp zwei Wochen in Anspruch.
Der Kettenbagger wird für die Einbringung der Vertikaldrains der Vorkonsolidierung eingesetzt. Dafür wird das Drän, also der Textilschlauch, welcher später per Kapillarkraft das Wasser aus dem Boden leiten soll, über eine Stange gestülpt und in den Boden gepresst. Nach teils bis zu 40 Metern sind die weichen Bodenschichten durchstoßen, sodass das Drän verankert und die Stange wieder gezogen werden kann.
Pro Tag schafft die Bedienmannschaft knapp 300 Dräns. Bis die Arbeiten Mitte Februar 2025 abgeschlossen werden sollen, werden knapp 8.000 Entwässerungsschläuche eingesetzt – eine Gesamtlänge von mehr als 200 Kilometern. Im nächsten Schritt wird der Untergrund mit aufgebrachten Erdmassen belastet, deren Druck das überschüssige Wasser über die Dräns aus dem schwammigen Boden herauspressen und diesen zu Setzungen animieren soll.
Hegne: Der erste Tunnel steht
Der Schutztunnel wird aus Einzelelementen zusammengefügt und ist fast 50 Meter lang.
Zum Schutz der Fußgehenden wird ab dem 20. Dezember 2024 ein Fußgängertunnel zwischen Bahnhof Hegne und dem Kloster errichtet. Damit sollen Passanten trockenen Fusses und Kopfes über die Baustelle geführt werden. Der Tunnel ist überdacht und schützt dadurch einerseits vor der Witterung, andererseits aber auch vor Staub und Schmutz und führt auf einer Länge von 50 Metern durch das Baufeld in Richtung Hegne. Der Tunnel ist beleuchtet, aufgrund von Treppenstufen am Ein- und Ausgang jedoch nicht für Radfahrende und Rollstuhlfahrende geeignet.
Der Schutztunnel soll während der Weihnachtstage bzw. zwischen den Jahren eine direkte Verbindung über das Baufeld sichern und wird Anfang 2025 wieder zurückgebaut.
Winterschlaf auf der Baustelle
Die Tätigkeiten auf der B33-Baustelle enden in diesem Jahr Witterungs- und Urlaubsbedingt am 20. Dezember. Geräte und Maschinen werden wintersicher gelagert und verräumt, bevor es dann im kommenden Jahr ausgeruht und motiviert wieder weitergeht. Je nach Witterung werden die Tätigkeiten auf den verschiedenen Abschnitten der Baustelle ab dem 7. Januar wiederaufgenommen.
Das B33-Team der Neubauleitung Singen, die beteiligten Baufirmen sowie die Mitarbeitenden des Regierungspräsidiums Freiburg wünschen auf diesem Wege allen Lesenden des Newsletters eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
PS: Überbrücken Sie den Winterschlaf bis zum nächsten Newsletter doch am besten mit den aktuellen Drohnenfotos der Baustelle – jeden Monat neu auf unserer Website
Impressum
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 4 - Mobilität, Verkehr, Straßen
Freiheitstraße 8
78224 Singen
07731/8809-6800
b33_konstanz_allensbach@rpf.bwl.de
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpf/abt4/strassenbau/b33-allensbach/