Naturschutzgebiet Hinterzartener Moor

Luftaufnahme des Hinterzartener Moors

Das ca. 82 Hektar große Naturschutzgebiet Hinterzartener Moor bietet Naturfreunden sowie erholungssuchenden Besuchern und Gästen Einblick in einen typischen Moorstandort im Südschwarzwald. Der Moorpfad führt vom Feuerwehrhaus Hinterzarten über den Bohlenweg mit Blick in das „Westmoor“ und führt dann auf dem insg. ca. 1,8 Kilometer langen, gut begehbaren und barrierefreien Rundweg durch das Naturschutzgebiet, indem man einen besonderen Einblick in die Schönheit und Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt des größten Moores im Südschwarzwald erhält. Seit dem 7. April 1941 ist das Hinterzartener Moor als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 1975 wurde es auf nun insgesamt ca. 82,7 Hektar erweitert.

Ansprechpartner

Ruben Clemens
Gebietsreferent für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Referat 56 - Naturschutz
ruben.clemens@rpf.bwl.de
0761 208-4148

Entstehung und Besonderheiten des Gebiets

Ein vom Feldberg kommender Gletscher lagerte zum Ende der Eiszeit sein Material ab und formte so die Hinterzartener Mulde. Die Ausgangsstadien des heute über 80 Hektar großen Moorkomplexes waren mehrere kleine, verlandende Seen, die zu der Moorbildung führten. Infolge der Aufwölbung der vom mineralischen Grund- und Oberflächenwasser gespeisten Niedermoore über den Grundwasserspiegel hinaus bildete sich ein Hochmoor.

Während das „Westmoor“ als Verlandungsmoor auf einem großen unterirdischen See besteht, ist das „Ostmoor“ als Versumpfungsmoor ein aufgewölbtes Hochmoor. Verbunden sind die beiden nährstoffarmen Moorzentren durch zum Teil bewaldete Niedermoore und Nasswiesen. Das Torfvolumen des Hinterzartener Moores wird auf rund 3 Mio. Kubikmeter geschätzt (LUBW).

Die Nass- und Streuwiesen werden im Auftrag der Naturschutzverwaltung gepflegt, nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Ertrags- und Nährstoffarmut bedeuten hier einen Reichtum an seltenen Arten und damit einen hohen Naturschutzwert. So können hier im Frühjahr zahlreiche Orchideen bewundert werden. In den Moorzentren kommen z.B. die seltenen und streng geschützten Schmetterlingsarten wie Hochmoor-Gelbling und Hochmoor-Bläuling sowie Libellenarten wie Arktische Smaragdlibelle, Hochmoor-Mosaikjungfer und Torf-Mosaikjungfer vor.

Damit die Funktion des Hinterzartener Moors sowohl als Naturschutzgebiet im engeren Sinne als auch für den Landschaftshaushalt erhalten bleibt, ist es sehr wichtig, den Wasserabfluss zu verlangsamen oder zumindest zu stabilisieren. Dies wird seit vielen Jahren durch die Errichtung von Holzsperren im Auftrag der Naturschutzverwaltung realisiert.

Moorpfad durchs Hinterzartener Moor

Moore sind einzigartige Lebensräume. Über die Entstehung, die Tier- und Pflanzenwelt sowie über die Nutzungsgeschichte informieren die 13 Tafeln entlang eines 1,8 Kilometer langen Pfades. Im Sommer ist der Weg auch mit Kinderwagen und Rollstuhl begehbar.

Mehr Informationen zum Lehrpfad

 Lehrpfad durchs Hinterzartener Moor

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 Sentier des marais à Hinterzarten

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 Hinterzartener Moorland Trail

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Ausrufezeichen

Wie verhalte ich mich im Naturschutzgebiet?

Bitte beachten Sie bei Ihrer Wanderung durch die Naturschutzgebiete folgende Regeln, um die hier lebenden Tiere und Pflanzen zu schützen:

  • Bleiben Sie auf befestigten oder markierten Wegen.
  • Führen Sie Ihre Hunde an der Leine.
  • Vermeiden Sie Lärm.
  • Das Fangen, Töten und Beunruhigen von Tieren ist untersagt.
  • Das Pflücken, Ausgraben und Beschädigen von Pflanzen ist verboten.
  • Abfälle bitte einpacken und bis zum nächsten Mülleimer mitnehmen.
  • Radfahren und Reiten ist verboten.
  • Flüsse und Bäche dürfen nicht betreten oder verunreinigt werden.
  • Das Zelten, Biwakieren, Lagern und Feuermachen ist im Naturschutzgebiet verboten.