Pressemitteilung

1. Mai 2024: Aktionstag am Federsee zum 85. Jubiläum des Naturschutzgebietes

Führungen und buntes Familienprogramm mit dem ÖKOMOBIL und NABU-Naturschutzzentrum am Federseeparkplatz.

Blick auf den Federsee und einen Steg vom Ufer aus

Blick auf den Federsee

Das Foto zeigt das ÖKOMOBIL des Regierungspräsidiums Tübingen und daneben zwei Pavillons; im Hintergrund Bäume

ÖKOMOBIL des Regierungspräsidiums Tübingen

Das Naturschutzgebiet Federsee wird 85 Jahre alt. Damit ist es eines der ältesten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg. Anlässlich dieses Jubiläums informieren das Regierungspräsidium Tübingen und das NABU-Naturschutzzentrum Federsee am 1. Mai 2024 gemeinsam in Bad Buchau über die Geschichte des Naturschutzes und aktuelle Projekte. Das ÖKOMOBIL des Regierungspräsidiums bietet Mitmach-Aktionen für Familien an.

Das „wohl schönste und wissenschaftlich anziehendste Moor Süddeutschlands“ nannte der Buchauer Lehrer und Naturkenner Dr. Gerhard Haas das Federseemoor in einer Veröffentlichung anlässlich des zehnten Jahrestags der Ausweisung. Intensive Schutzbemühungen des staatlichen und privaten Naturschutzes, weiterer Behörden, aber auch von vielen engagierten Einzelpersonen tragen seither dazu bei, die Einzigartigkeit des größten Moores in Südwestdeutschland zu erhalten. Heute ist es auch ein Teil von „Natura 2000“, dem Netz der europaweit schützenswerten Gebiete.

Lebensraum für botanische und zoologische Highlights

Für viele besondere, auf Moore spezialisierte Tier- und Pflanzenarten ist die oberschwäbische Riedlandschaft bei Bad Buchau der wichtigste oder sogar einzige Standort im Land. Dazu gehören das Braunkehlchen, die Rohrweihe und der Schilfrohrsänger, der Goldene Scheckenfalter oder Eiszeitrelikte wie die Uralameise und das Karlszepter. Wege und Stege mit Aussichtspunkten und Infotafeln ermöglichen schonenden Naturgenuss - ergänzt durch die Führungen des NABU-Naturschutzzentrums Federsee. Das Naturschutzzentrum betreut das Federseemoor naturschutzfachlich im Auftrag des Landes und dient Besucherinnen und Besuchern als Anlaufstelle vor Ort.

Am 1. Mai 2024 informieren das Regierungspräsidium Tübingen und das NABU-Naturschutzzentrum am Federseeparkplatz in Bad Buchau über die Geschichte des Naturschutzes und aktuelle Projekte am Federsee. Jeweils um 10:30 Uhr und um 14:00 Uhr laden die Gebietsverantwortlichen zu kostenlosen öffentlichen Führungen über den Federseesteg ein. Treffpunkt ist am ÖKOMOBIL. Begleitend bietet das ÖKOMOBIL des Regierungspräsidiums von 10:00 bis 16:00 Uhr unterhaltsame Mitmach-Aktionen für Familien an.

Auch abseits des Aktionstages können sich Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung des NABU-Naturschutzzentrums über aktuelle Beobachtungshighlights informieren. Darüber hinaus bietet das Naturschutzzentrum rund ums Jahr zahlreiche öffentliche Veranstaltungen und ein umfangreiches buchbares Angebot für Gruppen an.

Hintergrundinformationen:

Die Anfänge des Naturschutzes am Federsee reichen über 100 Jahre zurück: 1911 kaufte die NABU-Gründerin Lina Hähnle erste Moorflächen nördlich von Buchau. Am 15. Juni 1939 schließlich wurde der zentrale Teil des Federseeriedes als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Inzwischen sind knapp 3.000 ha rund um den See als Vogelschutzgebiet ausgewiesen, weite Teile davon auch als FFH- und Naturschutzgebiete.

EU-Unterstützung durch Fördergelder

Schon 1950 begannen die Bemühungen zum Erhalt der von der Landwirtschaft aufgegebenen ehemaligen Streuwiesen.1998 und 2009 gelang es der staatlichen Naturschutzverwaltung, umgerechnet rund 2,9 Millionen Euro aus dem LIFE-Natur-Programm der EU an den Federsee zu holen. Rund 450 Hektar ausgetrocknete, ehemals entwässerte Moorböden konnten renaturiert werden. Dies verbesserte nicht nur die Lebensbedingungen für besondere Moorarten, sondern auch die Erhaltungsbedingungen der archäologischen Bodendenkmale, die sich durch Entwässerung buchstäblich in Luft auflösen. Aktuell plant die Naturschutzverwaltung im westlichen Teil des Federseeriedes (Betzenweiler Ried) weitere öffentliche Flächen zusammen zu legen und zu revitalisieren.

Sanierung des Federsees gelungen

Meilensteine in der Naturschutzgeschichte vor Ort sind auch die Erhaltung der traditionellen Streuwiesennutzung und die Etablierung der örtlichen Landwirtschaft als Partner des Naturschutzes – und natürlich die Sanierung des Federsees. Seit 2008 ist das Wasser dank der installierten Ringleitung wieder ganzjährig klar, verschmutzungsbedingt verschwundene Arten sind zurückgekehrt. Die aus den 1970ern bekannten, stinkenden Schaumkronen auf leuchtgrüner Algensuppe, die auch den Tourismus bedrohten, kann man sich heute nicht mehr vorstellen.

Bildunterschrift:

Blick auf den Federsee, Kern des schon vor 85 Jahren ausgewiesenen Naturschutzgebietes; Fotografie: Sven Jeßberger.

Das ÖKOMOBIL des Regierungspräsidiums Tübingen im Einsatz; Fotografie: ÖKOMOBIL Tübingen.

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