Pressemitteilung

12. Europäische Impfwoche vom 24. bis 30. April 2017 - Impfschutz bei zukünftigen Schulanfängern besser, aber Impflücken bei Jugendlichen und Erwachsenen

Das Landesgesundheitsamt (LGA) im Regierungspräsidium Stuttgart hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, bestehende Impflücken zu schließen. Anlässlich der 12. Europäischen Impfwoche vom 24. bis 30. April erklärte die Leiterin des LGA, Dr. Karlin Stark, heute: „Von den zukünftigen Erstklässlern, die im Herbst 2017 in die Schule kommen, werden nach aktuellen Zahlen 95,2 Prozent wenigstens die erste Masernimpfung haben, und rund neun von zehn Kindern auch die wichtige zweite Masernimpfung.“ Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr (94,7 Prozent) eine leichte Verbesserung, auch wenn das Ziel für die zweite Masernimpfung von ebenfalls über 95 Prozent noch nicht erreicht werden konnte. „Gegen Keuchhusten haben wie im Vorjahr über 95 Prozent der zukünftigen Schulanfänger einen aktuellen Impfschutz“, so Stark.

Doch viele Menschen sind anfällig für Masern und andere durch Impfung vermeidbare, sogenannte impfpräventable Krankheiten wie Keuchhusten, ohne sich dessen bewusst zu sein. Routineimpfpläne sind in den letzten Jahren ausgeweitet worden und vielen Erwachsenen von heute wurden derzeit verfügbare Impfstoffe nicht angeboten, als sie jung waren.

Die Immunität gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten (Pertussis) kann im Laufe der Zeit abnehmen, sodass eine Auffrischungsdosis des kombinierten Diphtherie-/ Tetanus-/ Pertussisimpfstoffs in der Jugendzeit und erneut im Erwachsenenalter nötig ist, um geschützt zu bleiben.

Seit Jahresbeginn 2017 steigen die Erkrankungen an Masern und Keuchhusten besonders bei Jugendlichen und Erwachsenen an. Von den bis April in Baden-Württemberg verzeichneten 44 Masernfällen (gesamtes Vorjahr: 25 Masernfälle) entfallen 48 % auf Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene. Unter den 1024 verzeichneten Keuchhustenfällen (gesamtes Vorjahr: 3192) betrafen sogar 62,5 Prozent im Alter ab 15 Jahren.

LGA-Leiterin Dr. Stark: „Gerade junge Erwachsene sollten auf ihren Impfschutz achten. Gesunde Erwachsene, die sich mit impfpräventablen Krankheiten wie Masern oder Keuchhusten infizieren, können diese auf andere anfällige Personen übertragen, die möglicherweise ein hohes Risiko ernster Komplikationen haben, wie beispielsweise Babys, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Erwachsene über 65.“

Die Empfehlung des Landesgesundheitsamts: Falls Sie nicht umfassend geimpft sind gemäß den aktuellen Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) oder Ihren Immunisierungsstatus nicht kennen, fragen Sie Ihren Arzt, welche Impfungen bei Ihnen durchgeführt werden sollten.
 

Gemeinsame PM des Bundesministeirums für Gesundheit, des Robert-Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 20.04.2017 (pdf, 161 KB)