Pressemitteilung

21 Fälle von Zikavirus-Infektionen in Baden-Württemberg seit Jahresanfang - Fast jeder Zweite hatte sich zuvor in Nicaragua aufgehalten

​SeitJahresbeginn wurden in Baden-Württemberg 21 Fälle von Zikavirus-Infektionen(ZIKV) gemeldet (Stand: 10. Oktober 2016). Neun Betroffene, also fast jederZweite, hatten sich zuvor in Nicaragua aufgehalten. Mit gewissem Abstand folgenReiserückkehrer aus Kolumbien (4 Fälle), Brasilien (3), Jamaika (2) sowie CostaRica, El Salvador und Panama (je 1 Fall).

DasLandesgesundheitsamt im Regierungspräsidium Stuttgart erinnert deshalb an dieEmpfehlungen des Auswärtigen Amts:

  • Schwangereund Frauen, die schwanger werden wollen, sollten wegen des Risikosfrühkindlicher Fehlbildungen von vermeidbaren Reisen in ZIKV-Ausbruchsgebieteabsehen.
  • Beiunvermeidbaren Reisen konsequent und ganztägig Schutzmaßnahmen zur Vermeidungvon Mückenstichen anwenden.
  • Nacheiner Exposition in den ZIKV-Ausbruchsgebieten bei Sexualverkehr mitSchwangeren Kondomgebrauch für die Dauer der Schwangerschaft.
  • AlleReisende sollten nach Rückkehr aus den ZIKV-Ausbruchgebieten  während oder kurz nach der Reise ihreSexualpartner für die Dauer von mindestens 6 Monaten durch Kondomgebrauchschützen - unabhängig vom Auftreten möglicher Symptome. Frauen solltenkonsequenterweise in dieser Zeit auf eine Schwangerschaft verzichten.


Hinweisfür die Redaktionen:

Siebenund somit jede dritte der betroffenen Personen kam aus den Stadtkreisen Freiburgoder Heidelberg. In Teilen dieser Stadtkreise wurden brütende Populationen derTigermücke (Aedes albopictus) nachgewiesen. An beiden Standorten laufenBekämpfungsmaßnahmen der Tigermücken-Population. Eine Fähigkeit zur Übertragungdes Zikavirus hat die Tigermücke nur dann, wenn sie selbst Träger des Virusist. Voraussetzung dafür ist, dass eine Mücke zuvor eine mit dem Zika-Virusinfizierte Person gestochen hat. Mit kühler werdenden Temperaturen sinktdarüber hinaus die Aktivität der Mücken und damit auch das Risiko einer Weiterverbreitung.
DasLandesgesundheitsamt hat ausdrücklich keine Hinweise auf eine mögliche örtlicheÜbertragung in Baden-Württemberg.
InSchiltigheim bei Straßburg gehen die Behörden einem entsprechenden Verdachtsfallnach.

Symptomeeiner möglichen ZIKV-Infektion sind z.B. Fieber, Hautauschlag, Gelenkschmerzen.

NähereInformationen für Reisende sind im Internet zu finden:www.auswaertiges-amt.de