Pressemitteilung

A 81 Engelbergtunnel: Abschluss der ersten Phase der Hauptbaumaßnahme am Engelbergtunnel erfolgt

​Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte Anfang September 2019 mit der ersten Bauphase der Hauptbaumaßnahme am Engelbergtunnel begonnen. In dieser Woche werden die Arbeiten für diese Bauphase abgeschlossen. Die Bautätigkeiten fanden dabei im Wesentlichen unter der Fahrbahn in den Medien- und Abluftkanälen beider Tunnelröhren und weitgehend ohne Eingriffe in den laufenden Verkehr statt. Dabei wurde die rund 50 Zentimeter dicke Fahrbahn um weitere 50 Zentimeter verstärkt, um die seitlich auf die Tunnelinnenschalen wirkenden Kräfte aus dem quellenden Anhydrit aufnehmen zu können. Während dieser ersten Bauphase konnte der Engelbergtunnel „unter Verkehr bleiben“, sodass die Eingriffe ins Verkehrsgeschehen auf ein Minimum reduziert werden konnten.

Ab der zweiten Bauphase muss in den laufenden Verkehr der Autobahn A 81 eingegriffen werden. Es wird dabei ein Fahrstreifen der zu sanierenden Tunnelröhre in die benachbarte Tunnelröhre umgeleitet. Hierfür wurden bereits Anfang Juli 2020 die beiden Mittelstreifenüberfahrten am Nord- und Südportal umgebaut. Dem Verkehr stehen damit trotz Baustelle planmäßig weiterhin sechs Fahrstreifen zur Verfügung – allerdings mit Verschwenkungen, reduzierten Fahrbahnbreiten ohne Standstreifen und damit einhergehend reduzierten Geschwindigkeiten. Um diese Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer so kurz und gering wie möglich zu halten, erfolgt die Verkehrsumlegung jedoch erst, wenn alle Voraussetzungen für den Beginn und einen kontinuierlichen Bauablauf der zweiten Bauphase sichergestellt sind. Eine wichtige Voraussetzung sind dabei die vorproduzierten und für die Verstärkung der Tunnelinnenschale notwendigen Stahlbauteile.

An die einzubauenden Stahlbauteile müssen hohe Qualitätsansprüche gestellt werden, die sich vor allem aus dem Einbau im Verkehrsraum und den besonderen Anforderungen des Engelbergtunnels ergeben. Die ersten Stahlbauteile sind bereits an der Baustelle eingetroffen. Bei deren Überprüfung wurde festgestellt, dass sie nicht die geforderte Qualität aufweisen und so nicht verwendet werden können. Da sich die Überwachung und Sicherstellung der Herstellungsqualität im Zulieferwerk aufgrund der Produktion außerhalb der EU und der Corona-Pandemie aufwendiger als ursprünglich geplant darstellt, verschiebt sich der Start der zweiten Bauphase.

Wann mit dieser Bauphase begonnen werden kann, hängt davon ab, bis wann die Stahlbauteile in entsprechender Qualität zur Verfügung stehen. Hierfür ist das Regierungspräsidium Stuttgart in sehr engem Austausch mit dem Auftragnehmer, um die beste und zeitsparendste Vorgehensweise zu finden.

Das Regierungspräsidium Stuttgart und die beauftragte Arbeitsgemeinschaft prüfen gemeinsam, wie weit diese Verzögerung im weiteren Bauverlauf kompensiert werden kann, um die Verschiebung des Bauendes so gering wie möglich zu halten. Arbeiten, die unabhängig vom Einbau der Stahlbauteile vorgenommen werden können, können weiterlaufen. Unverändert gilt, dass bis zum Bauende tagsüber alle sechs vorhandenen Fahrstreifen für den Verkehr zur Verfügung stehen. Die Sperrung von einzelnen Fahrstreifen findet ausschließlich nachts in der verkehrsarmen Zeit von 20:00 Uhr abends bis 5:00 Uhr morgens statt.

Sobald der weitere Bauverlauf geklärt ist, wird das Regierungspräsidium Stuttgart per Pressemitteilung informieren.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können dem Baustelleninfor-mationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.baustellen-bw.de entnommen werden. Unter www.svz-bw.de liefern an verkehrswichtigen Stellen auf Autobahnen und Bundesstraßen installierte Webcams jederzeit einen Eindruck von der momentanen Verkehrslage.

Hintergrundinformationen:
Mit der Hauptbaumaßnahme erfolgt eine umfangreiche bauliche und betriebstechnische Ertüchtigung des Engelbergtunnels. Im Zuge der baulichen Arbeiten werden die Tunnelinnenschalen auf einer Länge von jeweils etwa 175 Meter ertüchtigt. Durch die betriebstechnischen Arbeiten wird die komplette Sicherheits- und Betriebstechnik über die gesamte Länge beider Tunnelröhren auf 2.520 Meter erneuert. Außerdem werden alterstypische Schäden im Tunnel beseitigt. Die Baukosten betragen etwa 130 Millionen Euro und werden vom Bund als Baulastträger übernommen.