Pressemitteilung

A 81 Engelbergtunnel: Beginn der Hauptbaumaßnahme | Beginn der Baustelleneinrichtung und Start der ersten Bauphase ab Montag, 2. September 2019

​Das Regierungspräsidium Stuttgart beginnt am Montag, 2. September 2019, mit der Hauptbaumaßnahme am Engelbergtunnel, für die bereits umfangreiche Vorarbeiten – wie die Erneuerung der Verkehrstechnik und Löschwasserversorgungsanlage – durchgeführt wurden. „Der Engelbergtunnel ist wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur im Großraum Stuttgart und zentraler Bestandteil des Autobahndreiecks Leonberg. Die Arbeiten sind notwendig, um den Tunnel baulich und betriebstechnisch zu ertüchtigen“, erklärte der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

Mit der Hauptbaumaßnahme erfolgt eine umfangreiche bauliche und betriebstechnische Ertüchtigung des Engelbergtunnels. „Nach über 20 Jahren Betrieb wird auch die gesamte Sicherheitstechnik im Engelbergtunnel auf den neuesten Stand gebracht“, so Reimer. Im Zuge der baulichen Arbeiten werden die durch Anhydrit geschädigten Tunnelinnenschalen auf einer Länge von jeweils etwa 175 Meter ertüchtigt. Durch die betriebstechnischen Arbeiten wird die komplette Sicherheits- und Betriebstechnik über die gesamte Länge beider Tunnelröhren (2.520 Meter) erneuert. Außerdem werden alterstypische Schäden im Tunnel beseitigt. Um Verkehrseingriffe – und somit Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer – sowie die Bauzeit zu reduzieren, werden die Arbeiten parallel durchgeführt. Die Baumaßnahme ist in sieben Bauphasen unterteilt. Das Ende der Baumaßnahme ist für Mai 2024 geplant. Die Arbeiten erfolgen rund um die Uhr in Tag- und Nachtarbeit an sechs beziehungsweise sieben Tagen in der Woche.

In der ersten Bauphase ab 2. September erfolgen die wesentlichen Arbeiten unter der Fahrbahn in den Medien- und Abluftkanälen beider Tunnelröhren. Dabei wird die rund 50 Zentimeter dicke Fahrbahn um weitere 50 Zentimeter verstärkt, um die seitlich auf die Tunnelinnenschalen wirkenden Kräfte aus dem Anhydrit aufnehmen zu können. Außerdem finden Arbeiten in den beiden Betriebsgebäuden statt. Diese Arbeiten sind bis April 2020 geplant. Für die Arbeiten sind keine Verkehrseingriffe tagsüber erforderlich, sodass weiterhin alle Fahrstreifen ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen. Lediglich in der Nacht in der verkehrsarmen Zeit von 20:00 bis 5:00 Uhr werden einzelne Fahrstreifensperrungen durchgeführt. „Aufgrund der Bedeutung des Engelbergtunnels für unsere wirtschaftsstarke Region hatten wir bei den Planungen im Blick, dass während der Baumaßnahme tagsüber alle sechs vorhandenen Fahrstreifen aufrechterhalten werden“, sagte der Regierungspräsident. Die Sperrung von Fahrstreifen sei demnach ausschließlich in der Nacht vorgesehen, so Reimer. Im Hinblick auf die Komplexität der Maßnahme und der dafür notwendigen Verkehrseingriffe betont der Regierungspräsident: „Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie aller beteiligten Arbeiterinnen und Arbeiter hat für uns höchste Priorität.“

Umfangreiche Vorarbeiten nahezu abgeschlossen – Vorbereitungen für Hauptbaumaßnahme laufen

Derzeit wird die Baustelleneinrichtung aufgebaut. Die sogenannte Baustelleneinrichtungsfläche – also alle Produktions-, Transport-, Lager- und sonstige Einrichtungen, die für die Arbeiten auf der Baustelle benötigt werden – befindet sich im Bereich des nördlichen Tunnelportals auf der Seite von Gerlingen. Die Baustelleneinrichtungsfläche wird aus Sicherheitsgründen komplett eingezäunt, sodass eine Durchfahrt über die vorhandenen Wirtschaftswege für Anliegerinnen und Anlieger nicht mehr, wie bisher, möglich ist. Aus diesem Grund wird der Anliegerverkehr über die nahe gelegene Kreisstraße K 1657 umgeleitet. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer werden ebenfalls über den parallel zur Kreisstraße K 1657 laufenden Geh- und Radweg geführt. Die Zufahrt zur Baustelleneinrichtungsfläche erfolgt von der Kreisstraße K 1657 über den östlich der Autobahn gelegenen Wirtschaftsweg. An der Kreuzung der Kreisstraße K 1657 mit dem Wirtschaftsweg wird eine Lichtsignalanlage (Ampel) aufgebaut, die auf Anforderung des Baustelleverkehrs die Ein- und Ausfahrt zur Baustelleneinrichtungsfläche ermöglicht. Die Umleitungen werden ausgeschildert.

Seit Mitte 2016 wurde bereits eine große Anzahl an Vorabmaßnahmen am Engelbergtunnel durchgeführt. Diese Vorabmaßnahmen dienen zur Verbesserung der Verkehrs- und Arbeitssicherheit sowie zur Vorbereitung der Bautätigkeiten und Verkehrsführungen. Ein Großteils dieser Vorabmaßnahmen ist bereits abgeschlossen beziehungsweise wird in den nächsten Wochen abgeschlossen sein. Die Baukosten für die Vorarbeiten betragen rund 25 Millionen Euro und werden vom Bund als Baulastträger übernommen.

Mit Abschluss der ersten Bauphase im April 2020 und dem Beginn der weiteren sechs Bauphasen werden bis zum geplanten Bauende im Mai 2024 Verkehrseingriffe am Tag in die Autobahn erforderlich. Es bleiben jedoch während der gesamten Bauzeit alle vorhandenen Fahrstreifen bestehen. Nur die Fahrstreifenbreiten – und damit einhergehend die Geschwindigkeit – werden eingeschränkt. Die Sperrung von einzelnen Fahrstreifen findet auch in diesen Bauphasen ausschließlich nachts statt.

Für die Durchführung der Bauarbeiten wurde vom Land eine Arbeitsgemeinschaft beauftragt, die aus drei Firmen besteht. Die Baukosten betragen etwa 130 Millionen Euro und werden vom Bund als Baulastträger übernommen.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet die betroffenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für mögliche Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können dem Baustelleninformationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.baustellen-bw.de entnommen werden. Unter www.svz-bw.de liefern an verkehrswichtigen Stellen auf Autobahnen und Bundesstraßen installierte Webcams jederzeit einen Eindruck von der momentanen Verkehrslage.

Umleitung im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche


Quelle: LUBW/RPS