Pressemitteilung

Abteilung Umwelt des Regierungspräsidiums Stuttgart und die Stadt Nürtingen informieren:

Als Folgen des Klimawandels sind in Zukunft mit Niedrigwasserperioden sowie starken Regenfällen zu rechnen. Diese können zu lokalen Überflutungen, sogenannten Starkregenereignissen, oder zu flächendeckendem Hochwasser in den großen Flüssen, wie auch dem Neckar, führen.

Auch in Nürtingen ist diese Problematik bekannt. Nach dem Hochwasserereignis 1978 wurden für die Stadt Nürtingen Hochwasserschutzmaßnahmen in Form von Dämmen und Mauern entlang des Neckars geplant und gebaut. Neue Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels aber auch die Erfahrungen aus dem Jahr 2013, als der Neckar, die Steinach und der Tiefenbach über die Ufer traten, zeigen, dass für Nürtingen weitere Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Die bestehenden Anlagen entlang des Neckars sollen ertüchtigt und ausgebaut werden, um die Anwohnerinnen und Anwohner künftig vor einem Hochwasser zu schützen, das statistisch alle 100 Jahre auftritt.

Die geplanten Maßnahmen mit Hochwasserschutzdeichen und -wänden entlang des Neckars erstrecken sich auf einer Länge von insgesamt 10,6 Kilometern von Neckarhausen bis Zizishausen. In einem Zeitraum von rund zehn Jahren soll der Hochwasserschutz in sieben Abschnitten gebaut werden. Der erste Bauabschnitt soll dabei den Abschnitt auf der rechten Seite des Neckars von der Aubrücke bis zum Gewerbegebiet Zizishausen umfassen.

Die Stadt Nürtingen hat bisher die Planungen für diese Maßnahmen übernommen und vorangetrieben. Hierzu hat das Land der Stadt zugesagt die Maßnahme mit 70 Prozent in Form einer Förderung zu refinanzieren. Durch eine erforderliche Umstellung der Finanzierung wird das Land Baden-Württemberg, vertreten durch den Landesbetrieb Gewässer (LBG) im Regierungspräsidium Stuttgart, in Zukunft die Bauherrenfunktion für die Ertüchtigung des Hochwasserschutzes am Neckar in Nürtingen übernehmen.

Das Land trägt dabei 70 Prozent der Kosten, die Stadt trägt weiterhin einen Eigenanteil von 30 Prozent. Dadurch entstehen der Stadt keine finanziellen Nachteile. Für die konkrete Gestaltung des Übergangs des Projektes befinden sich die Stadt und das LBG in enger Abstimmung. Dabei sollen technische und gestalterische Belange sowie neue städtebauliche Entwicklungen in Nürtingen berücksichtigt werden. Der Hochwasserschutz in Nürtingen bleibt für alle Beteiligten weiterhin ein gemeinsames Projekt mit gemeinsamer Verantwortung.