Pressemitteilung

Aktionsprogramm Jagst

​Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Stuttgart legt im Rahmen des „Aktionsprogramms Jagst“ zur Wiederbelebung und Wiederherstellung der Artenvielfalt einen neuen Nebenarm bei Crailsheim-Ingersheim an. Das neue, gut 100 Meter lange Seitengewässer wird als Laichplatz und Kinderstube für viele Fischarten dienen und der Anschluss an den Hauptfluss soll die Strukturvielfalt im gesamten Gewässersystem Jagst erhöhen.

Das Vorhaben wurde bei einer gemeinsamen Jagstbegehung zusammen mit dem Landratsamt Schwäbisch Hall, der Fischhegegemeinschaft Jagst, dem Fischereisachverständigen und dem Naturschutz als Strukturmaßnahme vorgeschlagen. Die Plangenehmigung des Landratsamtes Schwäbisch Hall liegt vor, Baubeginn ist der 18. September 2018.

Nachdem 2015 durch einen Großbrand in Lobenhausen die Jagst mit hochgiftigem Löschwasser verunreinigt worden war, hat der Landesbetrieb Gewässer in den letzten drei Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen in Angriff genommen, um die Lebensbedingungen von Fischen und Kleintieren in der Jagst wieder herzustellen und zu verbessern.

Im „Aktionsprogramm Jagst“ geht es um die Wiederbelebung der Tier- und Pflanzenwelt, die Wiederherstellung der Artenvielfalt und die Stabilisierung des Flussbettes. Ein zentraler Baustein im Aktionsprogramm für die erfolgreiche Wiederherstellung der Artenvielfalt in der Jagst ist die Verbesserung der Gewässerökologie. Dazu zählen Strukturmaßnahmen wie

  • Störsteine in das Jagstbett einbringen, damit sich lokale Strudel, Kolke und Kiesbänke bilden,
  • Buhnen herstellen; dort entstehen Laichplätze und Fischkinderstuben,
  • mit einer Eisvogelwand Brutmöglichkeiten zur Verfügung stellen,
  • Seitengewässer schaffen zur Vergrößerung des aquatischen Lebensraums,
  • Kiesinseln herstellen als Laichplätze für Kieslaicher und Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten,
  • Herstellen von neuen Nebenarmen und Gewässeraltarme ausräumen, dadurch werden Ruhezonen geschaffen, Laichplätze und Kinderstuben für Krautlaicher entstehen,
  • Raubäume einbauen, sie dienen als Fischunterstände und als Brücken Wasser-Land-Lebensraum,
  • Uferbefestigungen abbauen, um dem Fluss die Möglichkeit zur eigendynamischen Entwicklung zu geben.


Anlage:
Detaillageplan (Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart, Alois Hilsenbek) (PDF, 805 KB)


Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart, Alois Hilsenbek