Pressemitteilung

Archäologische Ausgrabung Rottenburg-Wurmlingen

Der geplante Bau eines neuen Feuerwehrhauses im Rottenburger Ortsteil Wurmlingen gab Anlass zu einer archäologischen Ausgrabung bei der hochmittelalterliche Siedlungsstrukturen aufgedeckt wurden.

Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und die Stadt Rottenburg am Neckar haben heute nach Rottenburg eingeladen. Dr. Beate Schmid vom Landesamt für Denkmalpflege und Sybil Harding von ArchaeoConnect berichteten über die Grabungserkenntnisse und stellten repräsentative Funde vor.

Gefunden wurden Erdverfärbungen, die von den Pfosten ebenerdiger Holzgebäude und mehrerer Grubenhäuser stammen und die als Werkstätten und Vorratskeller genutzt wurden. Des Weiteren kamen Brunnen und Abfallgruben zum Vorschein. Diese Befunde sind nicht unüblich für eine früh- bis hochmittelalterliche Siedlung. Überraschend dagegen war das Auffinden eines wahrscheinlich frühmittelalterlichen Kindergrabes, das keine Grabbeigaben enthielt, sodass eine Datierung erst mit Hilfe der sogenannten Radiocarbonmethode möglich sein wird. Noch ungewöhnlicher war der Inhalt einer Grube, die unter anderem ein komplettes Hirschskelett enthielt. Im Mittelalter war die Hirschjagd dem Adel vorbehalten und Fleisch kostbar. Der Grund der Vergrabung des Skeletts, gibt Rätsel auf.

Mit der archäologischen Ausgrabung der rund 5400 Quadratmeter großen Fläche hat die Firma ArchaeoConnect am 23. Juli 2019 begonnen. Ein vorläufiger Abschluss ist für Ende September 2019 vorgesehen. Ein kleinerer, derzeit nicht zugänglicher Teil der Fläche, soll zu einem späteren Zeitpunkt untersucht werden. Die aktuelle Grabung wird von der Stadt Rottenburg a. N. finanziert. 


Hirschskelett am Boden einer Abfallgrube


Im hellen Boden zeichnen sich Pfostengruben eines Holzgebäudes und Gruben ab

Bilder Quelle: LAD / ArchaeConnect Tübingen
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