Pressemitteilung

B 27: Brücke über Zubringer West-Ost bei Ludwigsburg (Landkreis Ludwigsburg)

Vollsperrung der Anschlussstelle Ludwigsburg-West Ausfahrt Ost ab Dienstag, 18. Oktober, bis voraussichtlich Freitag, 4. November 2022

Bild zeigt eine Straßensperrung

Auf Grund neuer Erkenntnisse der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sind die Regierungspräsidien dazu angehalten Spannbetonbrücken, die im sogenannten Spannblockverfahren hergestellt wurden, auf ihre Tragfähigkeit zu untersuchen. Hierzu müssen bei der Brücke im Zuge der B 27 über den Zubringer West-Ost bei Ludwigsburg die Längsträger an jeweils einer Stelle geöffnet werden. Um eine Sperrung der Brücke während der Untersuchung zu vermeiden und auch um bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse weiterhin eine sichere Überfahrt der Brücke zu gewährleisten, wird vorsorglich eine Notunterstützung aufgebaut.

Für den Aufbau der Notunterstützung muss die Anschlussstelle Ludwigsburg-West Ausfahrt Ost ab Dienstag, 18. Oktober, bis voraussichtlich Freitag, 4. November 2022,voll gesperrt werden.

Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf der B 27 in Fahrtrichtung Ludwigsburg, die an der Anschlussstelle Ludwigsburg-West ausfahren möchten, werden während der Sperrung bereits an der Anschlussstelle Kornwestheim-Nord ausgeleitet. Anschließend wird der Verkehr über die Aldinger Straße/ Pfarrer-Hahn-Straße/ Langestraße auf die Ludwigsburger Straße geführt.

Nach dem Aufbau der Notunterstützung, kann der Verkehr nur noch einspurige unter der Brücke durchgeführt werden. Auf der B 27 in Fahrtrichtung Ludwigsburg ist die Ausfahrt an der Anschlussstelle Ludwigsburg-West dann wieder möglich, die Einfahrt auf die B 27 in Fahrtrichtung Ludwigsburg wird allerdings bis auf Weiteres innerörtlich umgeleitet.

Im Zuge einer Bauwerksprüfung wurden 2021 zudem gravierende Schäden am Überbau der Brücke festgestellt, die einen Ersatzneubau der Brücke notwendig machen. Die Arbeiten dazu sollen voraussichtlich im Herbst 2023 beginnen.
Hierzu wird das Regierungspräsidium Stuttgart wie gewohnt rechtzeitig vor Beginn der Maßnahme in einer Pressemitteilung informieren.

Mit der Notunterstützung investiert der Bund rund 350.000 Euro in den Erhalt der Infrastruktur.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie Anliegerinnen und Anlieger um Verständnis für die unvermeidbaren Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Hintergrundinformation:
Beim sogenannten Spannblockverfahren handelt es sich um ein Vorspannverfahren mit konzentrierten Spanngliedern, dass aus einer frühen Entwicklung des Spannbetonbrückenbaus stammt. Es wurde, nicht zuletzt wegen der ungünstigen Handhabung auf den Baustellen und der Markteinführung anderer Spannverfahren, sowohl in den westlichen als auch östlichen Bundesländern nur über eine relativ kurze Zeitdauer von etwa zehn Jahren in den 1960er bis Anfang der 1970er Jahre angewandt.
Das Spannverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass sehr viele Spanndrähte lagenweise verlegt und in einem Spanngliedkasten zu einem Einzelspannglied gebündelt vorgespannt wurden.
Auch wenn der Spannstahl beim Spannblockverfahren vorschriftsmäßig und schadensfrei eingebaut und die Spannkanäle hohlraumfrei verpresst wurden, kann grundsätzlich die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass bauartbedingte Korrosionsvorgänge auch nach dem Verpressen innerhalb eines konzentrierten Spannglieds auftreten und zu Rissen an der Drahtoberfläche führen können. Nachteilig beim Spannblockverfahren ist in dieser Hinsicht, dass eine große Anzahl von Einzeldrähten gleichzeitig betroffen sein können.

Die aktuellen Erkenntnisse der BAM legen nahe, dass trotz einwandfreier Erstellung der Brückenbauwerke der bereichsweise Ausfall an Spanndrähten grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden kann. Daher müssen bei den betroffenen Bauwerken entsprechende Bauwerksprüfungen sowie ergänzende Untersuchungen durchgeführt werden.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können Interessierte auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg abrufen. VerkehrsInfo BW gibt es auch als App (kostenlos und ohne Werbung).