Pressemitteilung

B 29 (Ostalbkreis): Ausbau zwischen Essingen und Aalen auf vier Spuren / Bauabschnitt 1: Bilanz 2021

Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Die Verkehrsmengen auf der B 29 haben deutlich zugenommen – der wichtige Ausbau läuft daher mit Hochdruck“

B 29 zwischen Essingen und Aalen
Ausbau der B 29 zwischen Essingen und Aalen

Gerade einmal 14 Monate sind vergangen, als am 12. Oktober 2020 mit dem feierlichen Spatenstich der vierspurige Ausbau der B 29 zwischen Essingen und Aalen startete. „Wir schließen mit dieser Maßnahme an die 2019 für den Verkehr freigegebene Ortsumfahrung Mögglingen an. Die Verkehrsmengen, die die B 29 verkraften muss, haben insbesondere durch den Schwerlastverkehr deutlich zugenommen. Je nach Abschnitt liegen wir zwischen 20.000 bis 30.000 Fahrzeugen pro Tag. Daher ist der Ausbau von großer Bedeutung und läuft mit Hochdruck“, erklärte Regierungspräsident Wolfgang Reimer.

„Die Fertigstellung ist für Ende 2024 vorgesehen. Die Dauer der Maßnahme von vier Jahren liegt an der insgesamt komplexen Verkehrssituation in diesem Bereich. Unter anderem müssen sechs neue Brücken gebaut werden“, betonte der Regierungspräsident. Mit dem ersten Bauabschnitt, der knapp drei Jahre dauert, wird die bislang einbahnige B 29 zwei Fahrspuren und einen Standstreifen je Fahrtrichtung erhalten, sodass aus zwei Spuren insgesamt vier werden. Betrachtet man heute das Baufeld entlang der B 29, vermag man sich kaum noch an den ursprünglichen Zustand erinnern, so umfangreich war der Baufortschritt in den vergangenen Monaten.

Nach dem Spatenstich wurde mit dem Abtrag von 50.000 m³ Erdmaterial begonnen, das überwiegend auf der Baustelle zur weiteren Verwendung zwischengelagert wurde. Ein Großteil der Erdmassen wurde für die Vorschüttung der Rampen der zukünftigen „Lobo-Brücke“ im Bauabschnitt 2 verwendet. Parallel dazu wurde entlang der Bahntrasse eine 120 Meter lange und bis zu sechs Meter hohe Wand aus Steinkörben bis Ende Mai fertiggestellt.

Nach der Umlegung des Verkehrs auf die B 29 alt (nördliche Fahrbahnhälfte) konnten mit den Straßenbauarbeiten der B 29 neu (südliche Fahrbahnhälfte) begonnen werden. Im Laufe des Jahres wurden hier neue Entwässerungskanäle verlegt, Boden verbessert und der Straßenoberbau aus Frost- und Schottertragschicht neu aufgebaut. Mit dem Einbau der Asphalttragschicht, der Asphaltbinderschicht und der Asphaltdeckschicht Ende Oktober 2021 konnte die südliche Fahrbahnhälfte termingerecht auf eine Länge von knapp 800 Metern fertiggestellt werden. Seit Dezember dieses Jahres rollt nun der Verkehr einspurig in Richtung Stuttgart und in Richtung Aalen auf der neuen Asphalttrasse, sodass nun die Arbeiten auf der bestehenden nördlichen Fahrbahn der B 29 alt durchgeführt werden können.

Große Veränderungen gab es auch im Bereich des zukünftigen Knotens L 1080/
L 1165. Hier entstanden im Laufe des Jahres mit der Brücke über die 29 neu und der Brücke über das Gleis zwei neue imposante Brücken, die das Herzstück der zukünftigen Nord-Süd Achse zwischen den Gemeinden Forst und Essingen darstellen. Vor allem der Einhub von sechs Spannbetonträgern während einer 72-stündigen Gleisvollsperrung war für die Ausführenden anspruchsvoll.

Einen großen baulichen Fortschritt gab es außerdem am südlichen Ortsrand Essingens. Mit dem Bau des zukünftigen Kreisverkehrsplatzes „Blümle“ erfolgt der Lückenschluss zwischen der Abfahrtsrampe der B 29 und der Gemeinde Essingen.

Trotz einiger Herausforderungen bei der Durchführung der Maßnahme – Starkregenereignisse zu Jahresbeginn und im Frühjahr, die teils den Erdabtransport störten, oder Lieferengpässe und coronabedingte Ausfälle bei den beteiligten Firmen im Herbst – ist die Baumaßnahme weiterhin im zeitlichen und finanziellem Rahmen, was nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz der am Bau beteiligten Firmen und der strukturierten Organisation und Abstimmung aller Projektbeteiligten zu verdanken ist. „Mein Dank hierfür gilt allen an der Umsetzung Beteiligten“, sagte Reimer.

Das Regierungspräsidium Stuttgart bedankt sich bei allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land können Interessierte auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg abrufen. VerkehrsInfo BW gibt es auch als App (kostenlos und ohne Werbung).

Bei der Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg liefern an verkehrswichtigen Stellen auf Autobahnen und Bundesstraßen installierte Webcams jederzeit einen Eindruck von der momentanen Verkehrslage.

Hintergrundinformationen:

Die B 29 führt im Remstal in West-Ost-Richtung von Waiblingen (B 14) über Schwäbisch Gmünd nach Aalen und weiter nach Nördlingen (B 25). Die Ausbaustrecke zwischen Essingen und Aalen ist Teil dieser großräumigen Straßenverbindung.

Seit 13. Oktober 2020 wird der Streckenabschnitt zwischen Essingen und Aalen ausgebaut. Der Beginn der Baustrecke liegt rund 1,1 Kilometer westlich der bestehenden Einmündung der L 1080 in die B 29 und schließt dort an die im April 2019 für den Verkehr freigegebene Ortsumfahrung Mögglingen – ebenfalls im Ostalbkreis – an. Das Ende der Baustrecke liegt im Bereich Einmündung Daimlerstraße. Dort wird an den Abschnitt der bereits fertiggestellten Westumgehung Aalen angeschlossen.

Das Projekt beinhaltet den Ausbau der bestehenden B 29 von zwei auf vier Fahrstreifen auf einer Länge von rund 3,5 Kilometern. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Ausbaumaßnahme ist der Umbau der vorhandenen plangleichen Anschlussstelle Essingen, die künftig als Überführung der L 1165 beziehungsweise L 1080 über die B 29 vorgesehen ist. Des Weiteren sollen im Rahmen der Baumaßnahme zwei Bahnübergänge im Zuge von Gemeindeverbindungsstraßen beseitigt werden.

Die Gesamtkosten betragen rund 47,5 Millionen Euro (brutto). Die Kosten werden vom Bund getragen. Die Bauzeit wird rund vier Jahre dauern.

Anlagen:

Bild 1 (Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart)
Bild 2 (Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart)