Pressemitteilung

Beginn der Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen in Wendlingen (Landkreis Esslingen)

​Das Regierungspräsidium Stuttgart und die Stadt Wendlingen am Neckar laden am Montag, 21. Oktober 2019, um 18:00 Uhr, Interessierte zu einer Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger im Treffpunkt Stadtmitte am Marktplatz in Wendlingen ein.

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat im Jahr 2010 eine Machbarkeitsstudie zum Hochwasserschutz der Stadt Wendlingen am Neckar erstellen lassen. Als Folge haben das Regierungspräsidium und die Stadt Wendlingen die Durchführung der Planung für einen verbesserten Hochwasserschutz der Stadt entlang des Neckars vereinbart. Ziel der Planung ist die Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen in Wendlingen zum Schutz gegen ein hundertjährliches Hochwasser einschließlich künftig zu erwartender höherer Abflüsse aufgrund von Klimaveränderungen.

Die Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen in Wendlingen soll bereits Anfang nächsten Jahres beginnen. Zunächst soll der Hochwasserschutzdamm entlang des Baugebiets Wert auf der linken Neckarseite zwischen der Autobahnbrücke und der Römerbrücke erhöht werden. Im Jahr 2021 soll der Hochwasserschutzdamm entlang der Schäferhäuserstraße zwischen der Ulrichsbrücke und dem Wendlinger Wehr auf der rechten Neckarseite neu gebaut und erhöht werden.

Die Einzelheiten der geplanten Baumaßnahmen werden bei der Informationsveranstaltung vorgestellt. Anschließend besteht für alle Interessierten die Möglichkeit Fragen zu den anstehenden Baumaßnahmen zu stellen.

Hintergrundinformationen:
Am Wendlinger Wehr fließen derzeit bei einem hundertjährlichen Hochwasser rund 970 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ab. Auf Grund der für die kommenden Jahrzehnte prognostizierten Klimaveränderung ist davon auszugehen, dass sich auch die Hochwasserereignisse verschärfen werden. Am Neckar wird in dieser Region mit einer Erhöhung der Abflüsse im Hochwasserfall um bis zu 15 Prozent gerechnet.

Nach umfangreichen Vorarbeiten wie Vermessungsarbeiten, Baugrunduntersuchungen, Bestandsaufnahme der bestehenden Flora und Fauna und auch Untersuchungen auf Kampfmittel konnte die Planung 2015 fertig gestellt und beim Landratsamt Esslingen zur Genehmigung eingereicht werden. Im Juni 2018 erging der Planfeststellungsbeschluss. Im vergangenen Jahr wurde die Ausführungsplanung erstellt und die Ausschreibungsunterlagen für den Schutz des Industriegebiets Wert, links des Neckars, und den Bereich entlang der Schäferhäuser Straße, rechts des Neckars, vorbereitet. Beide Bauabschnitte sollen in 2020 und 2021 baulich umgesetzt werden. Die Rodungsarbeiten für diese beiden Abschnitte werden bereits im November und Dezember 2019 ausgeführt. Der dritte Bauabschnitt, rechts des Neckars zwischen Autobahnbrücke und Römerbrücke, folgt im Anschluss. Die Durchführung der Bauarbeiten erfordert die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt. Hierzu wurden bereits Ersatzhabitate für die Umsiedlung von Zauneidechsen geschaffen. Weitere Maßnahmen folgend in den kommenden Monaten.

Die Gesamtkosten für den verbesserten Hochwasserschutz betragen nach aktuellem Stand rund zehn Millionen Euro. Der Anteil der Stadt beträgt hierbei 30 Prozent. Das Land Baden-Württemberg trägt 70 Prozent der Investitionssumme und betreut die Planungs- und Bauarbeiten.