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BFD/FSJ meets Politik

Regierungspräsidentin Susanne Bay im Gespräch bei der Veranstaltung "BDF/FSJ meets Politik"

„Ihr leistet tolle Arbeit! Dank Eures Einsatzes können wir Vieles möglich machen, was ohne Euch unvorstellbar wäre!“ Über Wertschätzungen wie diese freuten sich die Teilnehmenden von `BFD/FSJ meets Politik´ beim gemeinsamen Brunch ganz besonders.

Das Freiwillige Soziale Jahr feierte vor kurzem sein 60-jähriges Jubiläum. Mit einer Kampagne zur Stärkung der Freiwilligendienste unterstützt auch der ASB Region Heilbronn-Franken die Forderungen des Bundesverbandes nach einer verlässlich planbaren Finanzierung. Für sein „ASB-Jahr des Freiwilligendienstes“ übernahm Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Stuttgart, Susanne Bay, die Schirmherrschaft.

Neben Susanne Bay waren auch die beiden Landtagsabgeordneten Isabell Huber und Dr. Michael Preusch zum Brunch angereist. Die aktive Beteiligung der jungen Leute an den Diskussionen über ihren Arbeitsalltag im Bundesfreiwilligendienst und der große Wunsch gehört zu werden, das prägte die Veranstaltung, die dicht, vielseitig und lebendig war. Empathisch zugewandt fragten Susanne Bay, Isabell Huber und Dr. Michael Preusch nach und gewannen mehr und mehr Einblick in die einzelnen Tätigkeiten der jungen Frauen und Männer.

Es ging um das Gute und um das Herausfordernde, das die Freiwilligen beim Arbeiter-Samariter-Bund Region Heilbronn-Franken während Ihrer Zeit erfahren hatten. Sie sprachen über die Erlebnisse zum Beispiel während ihrer Tätigkeiten beim Rettungsdienst. Immer wieder bereicherten reflektierende Einsprengsel die Gespräche, zum Beispiel als Lea sagte, dass viele Abiturienten nach der Schule erstmal ein Gap Year machten, also eine Auszeit nach der Schule, während sie selbst sich für das Freiwillige Soziale Jahr entschied: „Ich bin stolz, dass ich etwas gemacht habe. Ich hab´ extrem viel gelernt, zum Beispiel, wie man Leben rettet. Durch mein FSJ bin ich viel selbstbewusster geworden. Auch dadurch, dass ich mit Patienten reden muss, was mir am Anfang schwergefallen ist“.

Jannis erzählte von den Gaffern, durch die er sich bei Einsätzen gestört gefühlt habe oder auch von Menschen, die sich über einen Schlafenden auf dem Bürgersteig aufgeregt hatten und den ASB-Rettungsdienst anriefen. „Ich habe viel über Menschen gelernt“, sagte Jannis.

Kann ein Pflichtjahr gleichberechtigt für Frauen und Männer eingeführt werden? Übernehmen Frauen trotz Gleichberechtigung nicht sowieso schon mehr Aufgaben in der Pflege? Wie sähe es da zum Beispiel mit einem Rentenausgleich für diese Frauen aus? Oder könnte ein Pflichtjahr dazu dienen, sich während dieser Zeit erst einmal beruflich zu orientieren? Könnte man über diesen Weg nicht mehr Arbeitskräfte für den sozialen Bereich gewinnen? Wie wird das im Ausland gehandhabt? Spannende Fragen wie diese hielten die Energie im Raum hoch.

„Wenn der Mehrwert eines Freiwilligendienstes mehr öffentlich diskutiert würde, bräuchten wir die Diskussion über einen verpflichtenden Dienst gar nicht“, so Regierungspräsidentin Susanne Bay. Die Bundesfreiwilligendienste müssen stärker beworben, um das Positive und Sinnhafte der Arbeit stärker öffentlich zu machen – darin waren sich alle einig.

Dass die Arbeit mit Menschen sinnerfüllend ist, stellten auch Isabell, Lea und Teresa in ihrer FSJ-Zeit fest. Die Drei waren schon in der Schule befreundet und arbeiten nun täglich gemeinsam in einer ASB-Senioreneinrichtung. Sie erzählten vom frühen Aufstehen und frühen Schlafengehen, während andere noch feierten. Versöhnlich sagte eine der jungen Frauen: „Am Anfang fand ich das lange Stehen sehr anstrengend. Ich musste mich sehr daran gewöhnen. Jetzt finde ich es komisch, wenn ich mal sitzen muss.“ Ihre Freundschaft, die über die Schulzeit hinaus Bestand hatte und sich während ihrer gemeinsamen Zeit beim Arbeiter-Samariter-Bund weiterentwickelt, wird durch die gemeinsamen Erlebnisse sicherlich lange anhalten.

Steffen Kübler, Geschäftsführer des ASB Region Heilbronn-Franken, dankte allen Teilnehmenden des Freiwilligendienstes für ihren Einsatz in den ASB-Pflegeheimen, im Rettungsdienst, in Kindergärten, Schulen und in der Kinder-, Jugend und Behindertenhilfe sowie den Gästen aus der Politik, mit deren Wertschätzung und Teilnahme der Brunch „BFD/FSJ meets Politik“ überhaupt erst möglich wurde: „Ich danke Ihnen allen für Ihr großartiges Engagement. Sie alle tragen dazu bei, unsere Gesellschaft menschlich reicher zu machen und ich weiß, dass freiwilliges Engagement keine Selbstverständlichkeit ist!“

Quelle: Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg e.V.