Auch in Baden-Württemberg informieren Suchberatungsstellen und Kommunale Suchtbeauftragte am Mittwoch (27. September) die Menschen im direkten Kontakt über die Risiken des Glücksspiels und über Beratungsmöglichkeiten vor Ort. Sie regen mit originellen Aktionen wie zum Beispiel einer nachempfundenen „begehbaren Spielhalle“ in der Fußgängerzone zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Glücksspiel an.
Exzessives Spielverhalten bedroht die gesellschaftliche Existenz
„Ein exzessives Spielverhalten bis hin zum Kontrollverlust kann weitreichende negative persönliche und gesellschaftliche Folgen wie finanzielle Verluste, Abhängigkeit, psychische Belastungen, Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz haben. Nicht selten ist bei pathologischen Spielerinnen und Spielern die finanzielle und gesellschaftliche Existenz bedroht“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha anlässlich des Aktionstages in Stuttgart.
Sensibilisieren durch Giveaways und Materialien
Im Rahmen der Kampagne „Spielverderber – die Sucht verdirbt mehr als nur das Spiel“ stellt das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg den Akteuren in den Städten und Gemeinden mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Materialien und Giveaways zu Verfügung. Mit den bedruckten Postkarten, Bäckertüten oder Pflastermäppchen wollen die Organisatoren niedrigschwellig möglichst viele Menschen für das Thema sensibilisieren.
Ergänzende Informationen:
Als Glücksspiele werden Spiele mit Geldeinsatz bezeichnet, bei denen der Spielerfolg in erster Linie vom Zufall bestimmt und nicht von der Kompetenz oder dem Wissen der Teilnehmenden abhängig ist. Hierzu zählen beispielsweise Spielautomaten oder Glücksspielangebote in der Spielbank. Fast 78 Prozent der 16- bis 70-Jährigen haben in einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Jahr 2015 angegeben, irgendwann im Leben schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen zu haben. Bei den männlichen Befragten sind dies 82,2 Prozent bei den weiblichen 73 Prozent. Gut 5 Prozent der Befragten gaben an, mehr als 100 Euro monatlich für Glücksspiele auszugegeben.
Mehrere hundert tausend Menschen in Deutschland haben Untersuchungen zufolge ein problematisches beziehungsweise pathologisches Glücksspielverhalten.
Weitere Informationen zum Thema Glücksspielsucht und zum Aktionstag 2017 auf der Homepage Spielverderber.
http://www.besmart.info/http://www.besmart.info/Glücksspiel - Spaß statt Sucht?