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Deutschlandweit erste Genehmigung für Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite für Flugstrecken zwischen Kliniken Optimierte Logistik, verbesserte Patientenversorgung und weniger Umweltbelastung

Nach zwei Jahren Vorbereitung wurden durch das Regierungspräsidium Stuttgart, landesweit zuständig für Luftverkehr und Luftsicherheit, im Netzwerk der Helios Kliniken und der Kliniken der RKH Gesundheit Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite genehmigt

Regierungspräsidentin Susanne Bay (Bildmitte) überreichte Prof. Dr. Jörg Martin von (3.v.links), Enrico Jensch (5.v.links) und Holger Schulze (6.v.links) die Betriebsgenehmigung

Operator der Flüge wird German Copters sein. Zuvor hat es in Deutschland in der medizinischen Logistik noch keine Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite mit dieser Komplexität und Flugstreckenlänge gegeben.

Der Flugverkehr wird auf den Strecken zwischen den Helios-Kliniken Breisach und Müllheim (30km) und zwischen den Kliniken der RKH Gesundheit in Ludwigsburg, Markgröningen und Mühlacker (31km) beginnen. Zeit ist bei der Patientenversorgung ein wichtiger Faktor. Der Zeitgewinn durch einen schnelleren Transport beispielsweise von Labor- oder Gewebeproben bei Tumoroperationen, Blutpräparaten oder wichtigen Arzneimitteln kann zu einem besseren Behandlungsergebnis führen. Hier kommt die moderne Medizinlogistik ins Spiel. Die Gesamtfahrleistung im Straßenverkehr ist laut einer Untersuchung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in den zurückliegenden Jahrzehnten – mit Ausnahme in der Zeit der Corona-Pandemie – kontinuierlich gestiegen. Volle Straßen, längere Transportzeiten und eine erheblich gestiegene Umweltbelastung sind die Folge. Der Einsatz von Drohnen und damit die Verlagerung der Labor- und Materiallogistik in die Luft verkürzt Prozesse, verbessert die medizinische Versorgung und schont als emissionsfreies Transportmittel die Umweltbelastung.

Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung und guter Zusammenarbeit wurde der Genehmigungsbescheid nur rund vier Monate nach der förmlichen Antragstellung durch das Regierungspräsidium Stuttgart übergeben, das in Baden-Württemberg als Luftfahrtbehörde und Luftsicherheitsbehörde zuständig für die Aufgaben auf dem Gebiet des Luftverkehrsrechts sowie der Luftsicherheit ist. Damit wurde erstmalig eine Zulassung komplexer Flugoperationen mit Drohnen außerhalb der Sichtweite nach europäischen Luftfahrtstandards und EASA-Richtlinien erteilt.

„Wir als Regierungspräsidium Stuttgart verstehen uns auch als Ermöglichungsverwaltung und stehen deshalb neuen Projekten offen gegenüber. Die Projektpartner sind mit einem sehr innovativen Vorhaben an uns herangetreten, das wir stets unterstützt haben. Nach Prüfung der umfangreichen Antragsunterlagen konnten wir nun die Betriebsgenehmigung nach nur rund vier Monaten erteilen. Durch den Einsatz von Drohnen zum Transport von Blut- und Gewebeproben wird eine höhere Flexibilität und Geschwindigkeit erreicht und somit die medizinische Versorgung verbessert. Außerdem stellt der Betrieb von emissionsfreien Drohnen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay.

Deutschland ist bereits ein führender Technologiestandort im Bereich der Entwicklung von Drohnen. Mit der nun erfolgten Zulassung von Flügen außerhalb der Sichtweite wird Baden-Württemberg und Deutschland die führende Rolle in Europa festigen. „Als erstes Unternehmen haben wir in Deutschland die Betriebsgenehmigung für komplexe, operative Drohnenflüge erhalten und damit einen wichtigen Meilenstein erreicht“, freut sich Holger Schulze, Geschäftsführer der German Copters DSL GmbH. Der Flugverkehr wird auf den Strecken zwischen den Helios-Kliniken Breisach und Müllheim (30km) und zwischen den RKH Kliniken Ludwigsburg, Markgröningen und Mühlacker (31km) beginnen. In den kommenden Monaten und Jahren wird der Flugverkehr dann auf weitere Strecken ausgeweitet.

„Wir sind Vorreiter beim Einsatz von Drohnen in der Medizinlogistik im Regelbetrieb. Damit stellen wir bei Helios einmal mehr unsere Innovationskraft unter Beweis. Der Transport von Blut- oder Gewebeproben in der Luft ist schneller, zuverlässiger und umweltfreundlicher als auf der Straße. Er macht uns unabhängiger vom Landverkehr und eröffnet völlig neue Perspektiven in Bezug auf Laborstandorte und deren Auslastung“, sagt Enrico Jensch, COO von Helios. „Durch neue, innovative Konzepte wie die drohnenbasierte Logistik können wir zum Wohle der Patienten unser wichtigstes Ziel, die Erhöhung der Qualität der medizinischen Behandlung, noch besser erreichen“, freut sich auch Cornelia Frenz, Direktorin Operatives Management der RKH Gesundheit, über die Betriebsgenehmigung. „Aus Vision wird Realität, welche die Qualität der Versorgung verbessert und ein Beitrag zur Nachhaltigkeit ist. Wir freuen uns alle, einen Beitrag leisten zu können“, so der Geschäftsführer der RKH Gesundheit, Prof. Dr. Jörg Martin, der den Projektpartnern und dem Regierungspräsidium Stuttgart für die gute Zusammenarbeit dankte.

Quelle: RKH Gesundheit


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Regierungspräsidentin Susanne Bay (Bildmitte) überreichte Enrico Jensch (2.v.rechts), Holger Schulze (4.v.rechts) und Prof. Dr. Jörg Martin (5.v.rechts) die Betriebsgenehmigung
Quelle: RKH Gesundheit / Benjamin Stollenberg

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Regierungspräsidentin Susanne Bay betont in ihrem Grußwort, dass die Projektbeteiligten mit einem sehr innovativen Vorhaben an das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) herangetreten sind, das stets vom RPS unterstützt wurde
Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart

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Anflug der Drohne, die eine Flügelspanne von drei Meter und ein Abfluggewicht von rund 13 Kilogramm hat. Die Reichweite beträgt bis zu 100 Kilometer. (jpg, 3.5 MB)
Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart

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Der Drohnenanflug wird beim Vor-Ort-Termin, der den Startschuss für den Regelbetrieb darstellt, überwacht (jpg, 5.8 MB)
Quelle: Regierungspräsidium Stuttgart

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Regierungspräsidentin Susanne Bay (Bildmitte) überreichte Prof. Dr. Jörg Martin von (3.v.links), Enrico Jensch (5.v.links) und Holger Schulze (6.v.links) die Betriebsgenehmigung
Quelle: RKH Gesundheit / Benjamin Stollenberg

Video vom Anflug der Drohne