Aktuelle Meldung

Die neue Webseite des Kreisarchivs Böblingen kleindenkmale-bb.de ist live

Kleine Denkmäler mit großer Geschichte

Ausschnitt der Website Kleindenkmale
Ausschnitt der Website Kleindenkmale

Brunnen, Backhäuser, Wegkreuze und Ruhbänke oder Ortstafeln, Grenzsteine und Skulpturen an Häuserwänden – die Fülle und Vielfalt der Kleindenkmale im Landkreis Böblingen ist bemerkenswert: Nahezu 3 000 Kleindenkmale werden auf der neu eingerichteten Webseite des Kreisarchivs kleindenkmale-bb.de der Öffentlichkeit präsentiert. Sie zeugen von der Kultur- und Lebensweise vergangener Generationen und tragen zur Identität der Gemeinden und Städte bei. „Dass dieses wertvolle Kulturgut für die Zukunft bewahrt wird“, so Landrat Roland Bernhard, „verdanken wir dem großen Engagement von über 100 Ehrenamtlichen, die über zwei Jahre hinweg die Kleindenkmale innerorts und in Feld und Flur erfasst, fotografiert und kartiert haben. Dafür danke ich allen herzlich!“ Das Projekt startete das Landratsamt 2013 in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.

„Es war dem Kreisarchiv wichtig“, so Kreisarchivarin Debora Fabriz, „die Ergebnisse der Kleindenkmalerfassung in ihrer Fülle und Vielfalt zeitgemäß zu präsentieren, d. h. einer breiten Öffentlichkeit zugängig zu machen. Auch gelang es uns, über das Medium Webseite die Erarbeitung eines jeden Erfasserteams zu berücksichtigen.“ Auf der Webseite kleindenkmale-bb.de werden die Denkmale jeweils mit interessanten Details zur Geschichte beschrieben und mit Fotos illustriert. Die öffentlich zugänglichen Kleindenkmale sind auf einer Karte verortet und können über diese angezeigt werden. Des Weiteren ist die Recherche aller Kleindenkmale über die Gemeindemarkung und verschiedene Leitthemen möglich, wie zum Beispiel Gedenken, Alltag, Brauchtum, Persönlichkeiten etc.

Einige Kleindenkmale prägen bis heute das Ortsbild, wie zum Beispiel der Obere Marktbrunnen in Weil der Stadt, der Rutesheimer Kirchbrunnen oder der Marktplatzbrunnen in Herrenberg, und jedes hat eine eigene Geschichte: Unterstände, verlassene Steinbrüche, alte Mühlsteine, Aufstiege und Ruhebänke erinnern an das oft mühselige und entbehrungsreiche Leben der Menschen in früherer Zeit. Teile alter Pflasterstraßen, kleine steinerne Brücken, Durchlässe, Stützmauern und Hohlwege dokumentieren ehemals wichtige Ortsverbindungen. Stunden- und Kilometersteine, filigrane Wegweiser und Ortsschilder erzählen vom Reise- und Warenverkehr der Vergangenheit. Tafeln, Schilder, Steine mit Inschriften, Kreuze und Grabsteine gedenken der Mitmenschen, Katastrophen und unruhigen Zeiten.

Alte Grenzsteine sind in Stein gehauene Besitzansprüche von Klöstern, Stiften, Landesherrn oder Gemeinden. Steinkreuze und Epitaphe erinnern an historische Gerichtsorte, Handelsabschlüsse, Strafen und Reue. Einen besonderen kulturellen Schatz stellen die unterirdischen Pirschgänge im Böblinger Stadtwald dar: Sie erzählen vom höfischen Leben und der herrschaftlichen Jagdleidenschaft in früheren Zeiten. Ein Großteil der Kleindenkmale stammt aus dem 16. bis 20. Jahrhundert, das älteste, der „Mönchbrunnen“ in Bondorf, geht vermutlich bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. zurück.

Quelle: Landratsamt Böblingen