Pressemitteilung

Digitale Baustellen: Land und Regierungspräsidium Stuttgart gehen mit BIM und BIM-LÄB voran

Vollautonome Baustellendokumentation geht an den Start

Bild zeigt eine digitale Baufortschrittsüberwachung an einer Baustelle
Bild zeigt eine Drohne auf schwarzem Hintergrund DJI dock2

Die Betreiber des BIM-LÄB Baden-Württemberg – angesiedelt direkt an der B 29-Baustelle in Essingen – haben nun von der Luftfahrtbehörde und Luftsicherheitsbehörde im Regierungspräsidium Stuttgart (Referat 46.2.) grünes Licht für den Einsatz einer autonomen Baustellendokumentation mittels UAS-Systemen (autonome Drohnenladestation und Drohne) bekommen. Zum Einsatz kommt das neue System unter anderem ab morgen (Freitag, 3. Mai 2024) bei der digitalen BIM-Baustelle zur Fahrbahndeckenerneuerung (FDE) B 29 Urbach – Lorch.

„Wir verstehen uns beim Regierungspräsidium Stuttgart auch als Ermöglichungsbehörde. Daher stehen wir neuen Projekten gerne offen gegenüber und versuchen diese zu unterstützen. Ich danke allen am Projekt Beteiligten für ihren Einsatz und freue mich, dass wir als Pionier bei der Digitalisierung des Straußenbaus vorangehen können“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay.

„Die neue Technik unterstützt alle an Projekten beteiligten Partner wie Baufirmen und Bauüberwacher dabei, die Dokumentation von Baustellen zu optimieren und die Effizienz der Bauprojekte zu steigern. Wir sind stolz, dass wir mit unseren Projekten schon heute den Straßenbau der Zukunft Realität werden lassen“, sagte Heiko Engelhard, Leiter des RPS-Baureferats Ost (Referat 47.2).

Für das Land betreibt die viscan GmbH aus Schwäbisch Hall das BIM-LÄB und hat somit auch den Antrag auf Betriebserlaubnis für das neue UAS-System gestellt. „Die Zusammenarbeit war von Anfang an konstruktiv. Unser Antrag wurde ohne Beanstandungen durch die Luftfahrtbehörde und Luftsicherheitsbehörde im RPS nach etwas mehr als einer Woche Bearbeitungszeit erteilt. Damit sind wir unserer Kenntnis nach deutschlandweit der erste Anbieter, der eine solche Genehmigung erhalten hat“, sagte Nicolai Nolle, Geschäftsführer von viscan.

„Das Regierungspräsidium Stuttgart hat sich Ende 2020 dafür entschieden, die Zuständigkeit für die Genehmigung von Projekten in der speziellen Drohnenbetriebskategorie zu behalten und nicht an den Bund zurückzugeben. Damit nutzen wir die aufgebaute Kompetenz unseres Referates – wie hier geschehen – für eine zügige und zielgerichtete Genehmigung vieler spannender Projekte im sehr virulenten Feld der Drohnenanwendungen. Innovativen Projekten stehen wir immer offen gegenüber und beraten die Antragstellenden, damit die Projekte genehmigt werden können“, sagte Robert Hamm, Leiter des Referats „Luftverkehr und Luftsicherheit“ (Referat 46.2).

Auch mit den neuen autonomen Baustellendokumentationen wird das RPS Synergien nutzen und die Technik bei unterschiedlichen Maßnahmen einsetzen. Ab Anfang Mai 2024 wird die neue Technik beispielsweise bei der FDE B 29 Urbach – Lorch im Regelbetrieb eingesetzt werden, um so ein einheitliches und redundantes Dokumentations-Tool für alle Beteiligten bereitzustellen und gleichzeitig Bauabläufe zu optimieren und zu beschleunigen. „Die aus der BIM-Arbeitsweise zu erwartende Verbesserung der Bauqualität und der Bestandsdaten kommt auch den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute“, sagte Michael Dätsch, Leiter des RPS-Baureferats Süd (Referat 47.3).

Hintergrundinformationen:

Building Information Modeling (BIM) ist eine fortschrittliche Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Übersetzt bedeutet BIM so viel wie Bauwerksdatenmodellierung. Baden-Württemberg ist in Deutschland Vorreiter in Sachen BIM – unter anderem mit dem Pilotprojekt „B 29-Ausbau Essingen – Aalen“, einer Baumaßnahme des Regierungspräsidiums Stuttgart.

Der DJI Dock 2 ist eine autonome Drohnenladestation, die speziell für den Einsatz auf Baustellen entwickelt wurde. Diese Technologie ermöglicht es, Drohnen automatisch zu starten, zu landen und aufzuladen, um eine kontinuierliche Überwachung der Baustelle zu gewährleisten. Der DJI Dock 2 arbeitet nahtlos mit DJI-Drohnen zusammen und kann so programmiert werden, dass er automatisch bestimmte Flugrouten abfliegt und spezifische Bereiche der Baustelle überwacht oder sogar vermisst. Die Drohnen können auch mit Sensoren ausgestattet werden, um Umweltdaten zu sammeln und die Baustellenbedingungen zu überwachen.

Vorteile für die Baustellenüberwachung:

  • Effizienzsteigerung: Durch die automatische Steuerung der Drohnen können Baufirmen Zeit und Ressourcen sparen.
  • Echtzeitüberwachung: Die Drohnen können kontinuierlich hochauflösende Bilder und Videos von der Baustelle liefern, um den Baufortschritt zu überwachen.
  • Sicherheitsverbesserung: Mit der Luftüberwachung können potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig erkannt und behoben werden

Was kann das System?

  • Baufortschrittsüberwachung: Die Drohnen können regelmäßig Bilder und Videos von der Baustelle aufnehmen, um den Baufortschritt zu dokumentieren.
  • Sicherheitsinspektionen: Durch Luftaufnahmen können potenzielle Sicherheitsrisiken identifiziert und behoben werden.
  • Materialtransportüberwachung: Die Drohnen können den Transport von Materialien überwachen und sicherstellen, dass sie an die richtigen Standorte geliefert werden.

Sie können das System DJI Dock 2 live im BIM-LÄB erleben, beispielsweise am „Tag der offenen Tür“, der regelmäßig in Essingen stattfindet. Infos finden Sie unter www.bim-laeb.de/veranstaltungen.

Aktuelle Einsätze des das Systems DJI Dock 2 auf RPS-Baustellen:

  • B 29 Ausbau Essingen – Aalen, Bauabschnitt 2
  • B 29 FDE Urbach – Lorch ab dem offiziellen Baustart am Freitag, 3. Mai 2024, mit Regierungspräsidentin Susanne Bay und Ministerialdirektor Bertold Frieß

Anlagen:
Foto Baufortschrittsüberwachung – Quelle viscan/RPS (jpg, 587 KB)
Foto Dock2 – Quelle viscan/DJI Dock 2 (jpg, 759 KB)