Pressemitteilung

Verleihung des Ehrenpreises der Württembergischen Landesweinprämierung 2021

Fachgespräch bei der Weingärtnergenossenschaft Aspach mit Regierungspräsidentin Susanne Bay

Grüne Weintrauben im Weinberg

Jedes Jahr kürt der Weinbauverband Württemberg im Rahmen der Landesweinprämierung die herausragenden Weinbaubetriebe im Ländle – so auch im Oktober 2021, als in Heilbronn der Ehrenpreis der Landesweinprämierung Württemberg des Regierungspräsidiums Stuttgart (RPS) an die Weingärtnergenossenschaft (WG) Aspach verliehen wurde: Das RPS würdigte damit die immer hochwertigeren Weine und ständige Weiterentwicklung der Qualität. Nach den Laudationes des Regierungspräsidiums und der Württembergischen Weinkönigin Tamara Elbl, nahm der erste Vorsitzende der WG Aspach, Günter Ferber, den Ehrenpreis 2021 entgegen. Ferber bedankte sich bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den rund 60 Weingärtnerinnen und Weingärtnern der WG Aspach, die mit ihrer Leidenschaft für die herausragende Qualität der Weintrauben verantwortlich sind.

Traditionell besucht die Regierungspräsidentin anschließend den Preisträger zu einem informellen Fachgespräch in den Weinbergen. Regierungspräsidentin Susanne Bay zeigte sich dabei beeindruckt vom Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Wein aber auch der Verantwortung für die Erhaltung der Kulturlandschaft: „Die Weingärtnergenossenschaft Aspach verbindet Tradition und Moderne. Sie fokussiert sich seit Jahren auf die schonende Lese per Hand sowie einen Weinanbau im Einklang mit der Natur. Damit ist sie auch Beispiel für die Möglichkeiten und Qualität, die eine nachhaltige Wirtschaftsweise mit sich bringt.“

Vorstandsvorsitzender Ferber zeigte bei dem Besuch der Regierungspräsidentin heute (22. Juli) auf, wie sich die 1971 gegründete WG Allmersbach mit 18 Weinbaubetreibenden durch viel Eigeninitiative, mehreren Flurbereinigungen und die Zusammenarbeit mit den ansässigen Vereinen zur heutigen WG Aspach entwickelt hat. Während zu Beginn die komplette Weinmenge als Schillerwein unter dem Markennamen „Mundelsheimer Schalkstein“ vermarktet wurde – damals rund 300 Flaschen pro Jahr – liegt die heutige Produktion bei circa 120.000 Flaschen Wein.

Präsident des Weinbauverbandes Württemberg, Hermann Hohl: „Ich freue mich, dass wenn auch mit Bedacht und Vorsicht, Veranstaltungen rund um den Wein wieder möglich sind, denn: Wein lebt vom Miteinander und dem Genuss mit allen Sinnen.“ Zusammen mit dem Weinbauvizepräsidenten Peter Albrecht zeigte er auf, welche Probleme die Betriebe aktuell zu bewältigen haben. Über den Mindestlohn, die Umsetzung verschiedener Biodiversitäts- und Pflanzenschutzreduktionsziele bis hin zur schwierigen Bewirtschaftung der Steillagen: Die Winzerinnen und Winzer tragen ihren Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei und treffen gleichzeitig auf ein wirtschaftlich schwieriges Umfeld. Am Beispiel einer möglichen Installation einer Photovoltaikanlage in aufgelassenen, nicht mehr bewirtschafteten, Weinbergen wurde deutlich, dass die Weinbranche offen ist für die neuen Herausforderungen der Zeit und diese gemeinsam mit der Gesellschaft im Sinne der nachhaltigen Wirtschaftsweise angehen möchte.

Hintergrundinformationen:
Seit dem Jahr 1960 veranstaltet der Weinbauverband Württemberg jedes Jahr eine Weinprämierung und kürt die herausragenden Weinbaubetriebe in Württemberg. Für die Prämierung führt der der Verband an mehreren Terminen im Jahr Verkostungen durch, im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Diese Verkostung wird von sensorisch geschulten und ausgebildeten Prüferinnen und Prüfern aus unterschiedlichen Bereichen der Weinbranche durchgeführt. In einer Blindverkostung muss die jeweils vierköpfige Kommission über Geruch, Geschmack und Harmonie des jeweiligen Weines entscheiden. Zur Bewertung wird ein Fünf-Punkte-Schema verwendet. Weine und Sekte, die von sämtlichen Prüfern der Kommission die maximale Punktzahl (5 Punkte) erhalten, werden mit „Großem Gold“ ausgezeichnet, bei 4,5 bis 4,9 Punkten gibt es „Gold“ und bei 4,0 bis 4,49 Punkten „Ausgezeichnet mit Goldrand“. Weine mit Ergebnis im Bereich von 3,5 bis 3,99 Punkten werden „Ausgezeichnet mit Silberrand“.
Die Landesweinprämierung zeichnet nicht nur einzelne Weine aus, sondern ermittelt Jahr für Jahr auch die besten Betriebe und verleiht ihnen den Ehrenpreis. Hierfür wird zunächst die Anzahl der prämierten Weine des Betriebes zu den von ihm insgesamt angestellten Weinen ins Verhältnis gesetzt. Ergänzend wird die Anzahl der Weine des Betriebes mit „Großem Gold“ und „Gold“ in den letzten drei Jahren in die Bewertung einbezogen.