Pressemitteilung

Land fördert Hochwasserrückhaltebecken des Zweckverbands Hochwasserschutz Strudelbachtal am Strudelbach in Eberdingen mit 5,282 Millionen Euro (Landkreis Ludwigsburg)

Regierungspräsidentin Susanne Bay: „Mit dem neuen Becken beginnt die Umsetzung des Hochwasserschutzes im Strudelbachtal“

Münzstapel mit einem großen Würfel mit Schriftzug Fördermittel und sechs kleinen Würfeln mit verschiedenen Bildern

Vorsitzender des Zweckverbands Bürgermeister Klaus Reitze: „Mit der Förderung können wir den Bau des ersten Hochwasserrückhaltebeckens im Strudelbachtal zeitnah umsetzen“

Im Dezember 2021 hat das Landratsamt Ludwigsburg den Plan für das Hochwasserrückhaltebecken Eberdingen festgestellt. Im Anschluss an die Planfeststellung erfolgte die Ausführungsplanung durch den Zweckverband Hochwasserschutz Strudelbachtal. Mitte 2023 wurde nach deren Abschluss der Förderantrag beim Regierungspräsidium Stuttgart eingereicht.

Die für das Hochwasserrückhaltebecken erforderlichen Fördermittel hatte der Landtag bereitgestellt, sodass das Regierungspräsidium Stuttgart Mitte Dezember eine Förderung nach den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft gewähren konnte. Regierungspräsidentin Susanne Bay unterzeichnete kurz vor Weihnachten den Förderbescheid für das Hochwasserrückhaltebecken Eberdingen.

Neben diesem Becken sind drei weitere im Strudelbachtal geplant. Ergänzt werden die Becken von verschiedene örtliche Maßnahmen in Riet und Eberdingen. Gemeinsam schützen sie die Ortslagen von Weissach, Eberdingen, Riet und Enzweihingen vor Schäden bis zu einem 50-jährlichen Hochwasserereignis.

Regierungspräsidentin Susanne Bay sagte: „Angesichts der Bilder aus den Hochwassergebieten in vielen Regionen Deutschlands, die eindrücklich die Gefahr zeigen die von Hochwasser ausgeht, ist das Geld, dass das Land in den Hochwasserschutz investiert, gut angelegt.“ Die Regierungspräsidentin betonte, dass sie sich freue, dass mit 5,282 Millionen Euro die Maßnahme am Strudelbach in Eberdingen gefördert werde. „Mit dem neuen Hochwasserrückhaltebecken beginnt nun endlich die Umsetzung des Hochwasserschutzes im Strudelbachtal“, so Bay weiter.

Vorsitzender des Zweckverbands Bürgermeister Klaus Reitze erklärte: „Der Zweckverband freut sich sehr über die Förderzusage. Dadurch können wir den Bau des ersten Hochwasserrückhaltebeckens im Strudelbachtal zeitnah umsetzen.“

Während an größeren Flüssen das Land Hochwasserschutzanlagen baut und unterhält, ist der Hochwasserschutz an den kleineren Gewässern Aufgabe der Städte und Gemeinden und der 31 Hochwasserschutzverbände, die es im Regierungsbezirk Stuttgart gibt. Deren Hochwasserrückhaltebecken schützen in Kombination mit örtlichen Maßnahme die Bevölkerung. „Angesichts der hohen Kosten, die für den Schutz anfallen, geht dies für Kommunen und Verbände nur mit finanzieller Unterstützung durch das Land. Deshalb unterstützen wir auch den Zweckverband Hochwasserschutz Strudelbach seit seiner Gründung“, erklärte Regierungspräsidentin Bay.

An den Gesamtkosten in Höhe von rund 7,545 Millionen Euro für das Hochwasserrückhaltebecken am Strudelbach beteiligt sich Land mit 70 Prozent der förderfähigen Ausgaben, was einer Förderung in Höhe von 5,282 Millionen entspricht. Rund 2,263 Millionen Euro entfallen auf den Zweckverband, dem Ditzingen, Eberdingen, Vaihingen, Weissach und der Landkreis Böblingen angehören.

„Hochwasserrückhaltebecken sind für den Hochwasserschutz im Land unverzichtbar. Sie sind aber nur ein Teil unserer Hochwasserschutzstrategie. Wir setzten auch auf die Eigenvorsorge unser Städte und Gemeinden, öffentlicher Einrichtungen, von Betrieben und nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger“, so die Regierungspräsidentin.

Hintergrundinformationen:
Bei dem Hochwasserrückhaltebecken Eberdingen handelt es sich um ein gesteuertes Trockenbecken am Strudelbach oberhalb der Ortslage von Eberdingen. Aufgrund seiner Lage schützt das Becken die Ortslagen von Eberdingen und Riet. Es soll als erstes von vier Becken im Einzugsgebiet des Strudelbachs umgesetzt werden. Erst nach der Realisierung aller vier Hochwasserrückhaltebecken und der ergänzenden Hochwasserschutzmaßnahmen erreicht es seine volle Schutzwirkung.

Das Becken wird so gesteuert, dass bei einem 50-jährlichen Ereignis ein Abfluss von 3,9 m³ pro Sekunde nicht überschritten wird. Bei Hochwasserereignissen, die statistisch seltener als alle 50 Jahre auftreten, springt die Hochwasserentlastung an.

Nur bei einem so genannten 50-jährlichen oder noch größeren Hochwasserereignis werden die gesamten vorgesehenen Stauflächen beansprucht. In hochwasserfreien Zeiten fließt der Strudelbach ohne Aufstau durch das Auslassbauwerk, wodurch die im Rückhalteraum liegenden Flächen wie bisher genutzt werden können. Die Eigentümer der im Hochwasserfall überstauten Flurstücke erhalten im Schadensfall vom Zweckverband eine Entschädigung.

Weitere Informationen sind auf der Internetseite zum Hochwasser-Risikomanagement Baden-Württemberg zu finden. Informationen zum Hochwasserschutz in Baden-Württemberg gibt es außerdem auf der Internetseite der Regierungspräsidien Baden-Württemberg.

Rahmendaten:
Einzugsgebiet: ca. 31 km²
Ausgelegt auf HQ50
Zufluss bei HQ50: 17,3 m³/s
Regelabgabe: max. 3,9 m³/s
Gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum, ausgelegt auf HQ50: 265.000 m³
Länge des Absperrbauwerks: ca. 280 m
Höhe des Absperrbauwerks über der Gewässersohle: ca. 10 m