Pressemitteilung

Gemeinsame Tierseuchenübung „Probenflut 2017"

​Ganz gleich, ob eine Tierseuche erst auszubrechen droht, oder ob Sie bereits ausgebrochen ist, die Bekämpfung der Tierseuche muss funktionieren. Damit eine Bekämpfung von Tierseuchen wirksam ist, haben alle Beteiligten regelmäßig den Ernstfall zu proben. Für die Veterinärbehörden und das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) im Regierungsbezirk Stuttgart ist es am kommenden Mittwoch, 22. Februar und Donnerstag, 23. Februar 2017 wieder so weit: Eine sektorale Tierseuchenübung zur Schweinepest findet statt. Bei einer Übung im gesamten Regierungsbezirk Stuttgart soll erprobt werden, wie die einzelnen Schritte von der Probenahme über die Laboruntersuchung bis zur Befundmitteilung organisiert sein müssen, um ein schnelles und sicheres Ergebnis zu bekommen.

Unter dem Namen „Probenflut 2017“ üben das Regierungspräsidium Stuttgart, das CVUA sowie den unteren Veterinärbehörden in den Landratsämtern und Stadtkreisen mit Unterstützung der „TaskForce Tierseuchen“ aus dem Regierungspräsidium Tübingen gemeinsam den Ernstfall.

Am Mittwoch 22. Februar 2017 liefern die Veterinärämter aus dem Regierungsbezirk Stuttgart Blutproben, die bei Schweinen als sogenannte Monitoring-Proben entnommen wurden, beim CVUA in Fellbach an. Unter Beachtung von Biosicherheitsmaßnahmen - es dürfen keine Tierseuchenerreger in den Laborbereich eingetragen werden - bekommt das Untersuchungsamt die Proben übergeben. Im Untersuchungsamt setzt sich der Weg von der Probenerfassung, der Probenvor- und -aufbereitung bis zur Untersuchung und der Befunddokumentation fort. Hierbei muss alles reibungslos funktionieren, denn am Abend des Donnerstag, 23. Februar 2017 werden die Untersuchungsergebnisse aus dem CVUA bei den Einsendern und beim Regierungspräsidium erwartet.

Die Übung ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Untersuchungsmethoden, elektronische Daten- und Befunderfassung werden kontinuierlich dem Stand der Wissenschaft und dem Stand der Technik angepasst. Ebenso unterliegen Berichtsinhalte und Berichtsformate im Tierseuchenbereich einer ständigen Vertiefung und Beschleunigung auf Grund europäischer gemeinschaftsrechtlicher Anforderungen. Daher ist es wichtig, in gewissen Zeitabständen eine Tierseuchenübung durchzuführen, um die notwendigen Schritte nicht nur in der Theorie zu erarbeiten, sondern die Funktionalität in einem realitätsnahen Szenario zu erleben und kritisch zu betrachten. Nur so gelingt es, die Abläufe noch besser zu gestalten und Sicherheit für einen Ernstfall zu gewinnen.


Hintergrundinformationen:
Das Übungsszenario ist in drei Bereiche gegliedert. Bereich 1 betrifft die Probenahme und Probenanlieferung durch die Veterinärämter. Bereich 2 und Bereich 3 umfasst die ab der Probenübergabe im CVUA ablaufenden Tätigkeiten.

Bereich 1: Die Veterinärämter senden am ersten Übungstag möglichst viele Schweineblutproben an das CVUA. Die Veterinärämter und das CVUA üben dabei unter Beachtung der in einem Tierseuchenfall maßgeblichen Biosicherheitsmaßnahmen die Probenanlieferung (Zufahrt, Ausladen, Übergabe, Abfahrt) sowie das Berichtswesen.

Bereich 2: Die im CVUA eingekommenen Proben werden im Laborinformationssystem erfasst und für die spätere Untersuchung aufbereitet, um danach regelhaft untersucht zu werden. Das CVUA übt dabei das hausinterne Probenmanagement (physischer Transport, Transportwege, Probenerfassung, Probenvorbereitung und Zwischenlagerung).

Bereich 3: In der Übung werden Proben auf ESP (Europäische Schweinepest) untersucht. Dabei sollen Probenaufbereitung, Probenuntersuchung, Befunddokumentation, Ergebnisübermittlung und Berichtswesen geübt werden.

Als Probenmatrix dienen Blutproben vom Schwein. Es sollen die ohnehin in 2017 zu entnehmenden Monitoring-Proben eingesandt werden. Als Richtwert werden insgesamt 1000 Proben aus dem Regierungsbezirk Stuttgart angenommen