Pressemitteilung

Hochwasserschutz - Land fördert die Sanierung des Hochwasserschutzdamms am Kocher im Bereich des Gewerbegebiets Allmand in Forchten-berg (Hohenlohekreis) mit rund 1 Million Euro

Regierungspräsident Wolfgang Reimer:
„Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes trägt das Land mit der gezielten Förderung auch in Forchtenberg bei. Dabei ist eine wichtige Aufgabe die Ertüchtigung von Dämmen gerade an bestehenden Wohnbebauungen, Gewerbeansiedlungen und sensiblen Infrastruktureinrichtungen.“

Mit einer Zuwendung des Regierungspräsidiums Stuttgart in Höhe von rund 1,03 Millionen Euro kann der Hochwasserschutzdamm im Bereich des Gewerbegebiets Allmand in der Stadt Forchtenberg (Hohenlohekreis) nun saniert werden. Damit beteiligt sich das Land mit 70 % an den Herstellungskosten. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid übergab Regierungspräsident Wolfgang Reimer am heutigen Freitag an Bürgermeister Michael Foss im Rathaus in Forchtenberg.

Nachdem das Gewerbegebiet Allmand beim Hochwasser im Dezember 1993 vom Kocher überflutet wurde, erhöhte die Stadt den dortigen Hochwasserschutzdamm erstmals. Im Zuge der landesweiten Erstellung der Hochwassergefahrenkarten wurde jedoch festgestellt, dass die Erhöhung nicht ausreicht, um den Schutz gegen ein Hochwasser sicherzustellen, wie es statistisch betrachtet einmal in hundert Jahren auftritt (HQ100). 

Im Rahmen der Vorplanung erfolgten Baugrunduntersuchungen, bei denen festgestellt wurde, dass der Hochwasserschutzdamm im Hinblick auf die Dichtigkeit und Standsicherheit zusätzliche Defizite aufweist, die nun ebenfalls behoben werden sollen.

„Die Ertüchtigung von Hochwasserschutzdämmen bleibt auch zukünftig eine wichtige Daueraufgabe beim Schutz von bestehenden Wohnbebauungen, Gewerbeansiedlungen und sensiblen Infrastruktureinrichtungen vor Hochwasser“, so Regierungspräsident Wolfgang Reimer. „Gleichwohl“, so der Regierungspräsident weiter, “bietet technischer Hochwasserschutz keinen absoluten Schutz gegen Hochwasser. So gilt deshalb weiterhin die gesetzliche Verpflichtung jedes einzelnen, der durch Hochwasser betroffen sein kann, sich im Rahmen des ihm Möglichen und Zumutbaren, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbesondere die Nutzung von Grundstücken den möglichen nachteiligen Folgen für Mensch, Umwelt oder Sachwerte durch Hochwasser anzupassen. “

„Auch wenn das Ereignis im Gewerbegebiet Allmand bereits viele Jahre zurückliegt, müssen wir uns bewusst sein, dass es jederzeit wieder zu einem verheerenden Hochwasser kommen kann“, mahnte auch Umweltminister Franz Untersteller. Angesichts der Tatsache, dass die Gefahr von Starkregenereignissen und Überflutungen mit dem Klimawandel tendenziell weiter steige, sei es enorm wichtig, in Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu investierten: „Wir sind uns unserer Verantwortung für Mensch, Umwelt und Wirtschaft bewusst und greifen den Kommunen im Land daher gerne finanziell unter die Arme, damit sie die notwendigen Maßnahmen für einen modernen Hochwasserschutz umsetzen können“, so Untersteller weiter. 

Bürgermeister Foss erklärte hierzu: „Der Hochwasserschutz spielt in der Stadt Forchtenberg eine große Rolle, da wir aufgrund der Topographie sehr viele Gewässer in unserem Stadtgebiet haben. Die Unterhaltung unserer Hochwasserschutzeinrichtungen ist aus diesem Grund eine große Daueraufgabe, die wir nur mit der Unterstützung des Landes bewältigen können. Herzlichen Dank für die Fördermittel zur Verbesserung unseres Hochwasserschutzes im Gewerbegebiet Allmand.“

Hinweis: Interessierte Personen erhalten über die Internetseite https://www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg wertvolle Informationen rund um das Thema Hochwasser.

Hintergrundinformationen: 

Das Gewerbegebiet Allmand in Forchtenberg wurde beim Hochwasser im Dezember 1993 überflutet. Daraufhin wurde der bestehende Deich von der Stadt Forchtenberg erhöht.
Im Zuge der Erstellung der Hochwassergefahrenkarte wurde festgestellt, dass die Erhöhung des Deiches nicht ausreicht, um einen Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis zu erzielen. Hinzu kommt, dass der Hochwasserschutzdeich bei der Dichtigkeit und der Standsicherheit Defizite aufweist.
Die Planung sieht vor, dass der bestehende Damm in seiner jetzigen Form beibehalten wird. Als Abdichtungselement wird im bestehenden Dammbauwerk eine Spundwand eingebaut. Die geringfügige Erhöhung des Dammbauwerkes erfolgt als Aufschüttung auf dem bestehenden Damm. 

Die Überwachung des Deichbauwerkes im Hochwasserfall kann von der luftseitigen Straße aus erfolgen. Die Breite der geplanten, begehbaren Deichkrone wird mit 1,5 m ausgebildet. Die Deichböschungen werden mit einer Neigung von 1:1,5 ausgebildet. Auf Grund der gewählten Konstruktion kommt es zu einer Vergrößerung des abflusswirksamen Gewässerquerschnittes und zur Schaffung von zusätzlichem Retentionsraum.