Pressemitteilung

Hochwasserschutz Wendlingen am Neckar zwischen Autobahn und Wertstraße nimmt Gestalt an (Landkreis Esslingen)

Aufhebung der halbseitigen Sperrung der K 1219 verzögert sich / an Weihnachten wieder in beiden Fahrtrichtungen befahrbar

Seit Montag, 4. Mai 2020, wird an der Ertüchtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen in der Stadt Wendlingen am Neckar zwischen der K 1219 und dem Gewerbegebiet Wert gearbeitet. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Wendlingen am Neckar. Ziel des Projektes ist es, die Siedlungsgebiete der Stadt Wendlingen am Neckar künftig gegen ein hundertjährliches Hochwasser einschließlich Klimazuschlag zu schützen.

In einem ersten Bauabschnitt musste zunächst ein unter dem ehemaligen Hochwasserschutzdamm entlang des Gewerbegebiets liegender Abwassersammler räumlich verlegt werden. Zu diesem Zweck wurde ein neuer Abwasserkanal mit einem Durchmesser von 600 Millimetern im Straßenbankett der K 1219 im Bereich zwischen der Autobahnbrücke und der Wertstraße gebaut. Dafür musste die Kreisstraße ab Mai 2020 für einen Zeitraum von drei Monaten voll gesperrt werden. Diese Arbeiten sind zwischenzeitlich abgeschlossen und die Vollsperrung der K 1219 konnte am Montag, 3. August 2020, in halbseitige Sperrung umgewandelt werden. Die Kreisstraße ist seither wieder in Richtung Unterensingen befahrbar. Zwischenzeitlich wurde auch der Kreisverkehr an der Eimündung Wertstraße in die K 1219 wieder in Betrieb genommen.

Im Bereich des alten Abwasserkanals wurde in den vergangenen Wochen eine Spundwand in den Untergrund gerammt – und somit verankert. Derzeit wird auf der neuen Stahlspundwand die Hochwasserschutzmauer für den künftigen Hochwasserschutz entlang des Gewerbegebiets Wert gebaut. Nach Fertigstellung der Mauer muss noch ein Damm geschüttet und auf dem Damm ein drei Meter breiter Geh- und Radweg angelegt werden. Diese Arbeiten sollen noch vor Weihnachten abgeschlossen sein. Bis dahin wird auch die halbseitige Sperrung der Kreisstraße noch andauern. Somit kann die Kreisstraße nicht – wie ursprünglich vorgesehen – Ende November 2020, sondern voraussichtlich erst drei Wochen später kurz vor Weihnachten in beiden Richtungen für den Verkehr freigegeben werden.

Grund hierfür ist, dass bei der Neuverlegung des Abwasserkanals und dem Einbau der Spundwand zahlreiche Kabel und Leitungstrassen anderer Leitungsträger gekreuzt werden mussten. So befindet sich im Gewerbegebiet Wert ein Umspannwerk eines Energieversorgers von wo aus zahlreiche Mittelspannungskabel auf die andere Seite des Neckars führen. Im Bereich der Wasserfassung Kieswiesen kreuzt ebenfalls eine Wasserleitung den Neckar sowie die zwischen der Kreisstraße und dem Gewerbegebiet Wert neu zu bauende Hochwasserschutzeinrichtung. An dieser Leitung trat zudem Ende Juli ein Rohrbruch auf der rechten Neckarseite auf. Daraufhin entschied die Stadt Wendlingen am Neckar, die Wasserleitung durch ein neues Rohr zu ersetzen. Das Rohr musste im sogenannten Spülbohrverfahren unter dem Neckar eingebaut werden.

Durch die teilweise unvorhergesehene Lage von Kabeln und den Neubau der Wasserleitung entstanden Bauverzögerungen bei der Herstellung der Hochwasserschutzeinrichtungen. Mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzdamms kann auch die Bushaltestelle an der Wertstraße wieder in Betrieb gehen. Die Haltestelle wird derzeit im Zuge der Baumaßnahmen barrierefrei umgebaut.

Die Baufirma und das Regierungspräsidium Stuttgart sind im intensiven Austausch, um die zeitliche Verzögerung auf ein Minimum zu beschränken. So wird beispielsweise eine zweite Kolonne eingesetzt, um die Verzögerung kompensieren zu können.

Ab Januar 2021 soll die Hochwasserschutzwand entlang der Kreisstraße 1219 zwischen der Einmündung Wertstraße und der Römerbrücke gebaut werden. Hierzu ist keine Sperrung der Kreisstraße vorgesehen. Gleichwohl können auch dort zeitweise kurze Verkehrsbehinderungen durch die Anlieferung von Baumaterial entstehen. Die Fertigstellung dieses Abschnittes ist etwa bis Ostern 2021 geplant.

Im Verlauf der bisherigen Baumaßnahmen gab es glücklicherweise keine Verzögerungen durch das Auftreten von Erkrankungen an COVID-19 bei den am Bau beteiligten Personen oder durch ungünstige Witterungsbedingungen.