Pressemitteilung

Hochwasserschutz Wendlingen/Neckar (Landkreis Esslingen): Letzter Bauabschnitt der umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahme startet

Hochwasserschutzeinrichtungen rechts des Neckars zwischen Autobahn und Römerbrücke werden ertüchtigt / Maßnahme beginnt am Freitag, 21. April 2023

Schild Hochwasser vor Gewässer

Die zwischen der Autobahnbrücke und der Römerbrücke auf der in Fließrichtung rechten Neckarseite liegenden Hochwasserschutzeinrichtungen in Wendlingen/Neckar werden ertüchtigt. Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) hat einen entsprechenden Bauauftrag an ein Bauunternehmen erteilt. Damit soll bis Herbst 2024 der zweite und letzte Abschnitt der Hochwasserschutzeinrichtungen entlang des Neckars, einem Gewässer erster Ordnung, für das das RPS zuständig ist, ertüchtigt werden. Start der Maßnahme mit Sperrung des Betriebswegs ist am Freitag, 21. April 2023.

Regierungspräsidentin Susanne Bay ist froh, dass die in 2020 in Wendlingen/Neckar entlang des Neckars begonnene Hochwasserschutzmaßnahme kontinuierlich weiter gebaut wird. Die gesamte Maßnahme soll im Herbst 2024 abgeschlossen werden. „Gemeinsam mit der Stadt Wendlingen am Neckar machen wir das Gebiet entlang des Neckars fit gegen ein hundertjährliches Hochwasser. Hierfür übernimmt das Land 70 Prozent der förderfähigen Kosten der Maßnahme“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay.

Ziel der Hochwasserschutzmaßnahmen am Neckar ist der Schutz der Ortslage von Wendlingen/Neckar gegen ein hundertjährliches Neckarhochwasser einschließlich einem innerhalb der nächsten Jahre erwarteten höherem Abfluss in Höhe von 15 Prozent, dem sogenannten Klimazuschlag. Hierfür wurden die in Fließrichtung links des Neckars liegenden Hochwasserschutzeinrichtungen bereits in den Jahren 2020 und 2021 ertüchtigt und erhöht. Aufgrund der durchgeführten Maßnahmen sind das Gewerbegebiet Wert und die Gemeinde Köngen seither gegen ein hundertjährliches Hochwasser geschützt. Der in Fließrichtung rechts zwischen der Ulrichsbrücke und dem Neckarwehr liegende Hochwasserschutzdamm wurde ebenfalls im Jahr 2021 erhöht. Diese Maßnahme wurde Anfang 2022 fertig gestellt.

Der nun anstehende Bauabschnitt umfasst die Erhöhung des bestehenden Hochwasserschutzdammes entlang der ehemaligen Sportplätze des TV Unterboihingen. Im weiteren Verlauf wird das unterhalb der Sportplätze liegende Gewerbegebiet durch eine Hochwasserschutzwand gegen Neckarhochwasser geschützt. Hierzu muss zwischen dem bestehenden Betriebsweg und der daran angrenzenden Gewerbegrundstücke eine Spundwand zum Schutz der Ortslage gegen ein hundertjährliches Hochwasser gebaut werden. Während der Baumaßnahme muss der Betriebsweg ab Freitag, 21. April 2023, für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden. Der Fuß- und Radverkehr wird während der Maßnahme über die Heinrich-Otto-Straße umgeleitet. Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet Betroffene um Verständnis.

In den vergangenen Monaten wurden bereits vorbereitende Schutzmaßnahmen und vorübergehenden Umsiedlungen von Zauneidechsen im Bereich des bestehenden Neckardammes vorgenommen. Außerdem mussten Rodungsarbeiten durchgeführt werden, um ein freies Baufeld zu schaffen. Im Neckardamm befinden sich Kabel der Netze BW und eine große Trinkwasserleitung der Stadtwerke. Sie müssen gesichert und teilweise umgelegt werden.

Die ursprünglich vorhandenen und vom TV Unterboihingen benutzen Sportplätze können künftig durch die Dammerhöhung nicht weiter für den Sportbetrieb genutzt werden. Dem TV Unterboihingen wurde durch die Stadt Wendlingen/Neckar an anderer Stelle ein Ausweichquartier geschaffen.

Der Abschluss der gesamten Hochwasserschutz-Baumaßnahmen ist Herbst 2024 vorgesehen. Der nun anstehende Bauabschnitt wird rund drei Millionen Euro kosten. Insgesamt wird der Hochwasserschutz am Neckar in Wendlingen/Neckar etwa zehn Millionen Euro kosten. Die förderfähigen Kosten werden zu 70 Prozent vom Land Baden-Württemberg und zu 30 Prozent von der Stadt Wendlingen/Neckar getragen.

„Dem Hochwasserschutz kommt vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels mit häufiger auftretenden Extremwetterereignissen eine große Bedeutung zu. Daher freue ich mich, dass wir den Hochwasserschutz in Wendlingen/Neckar gemeinsam mit der Stadt voranbringen“, betonte Bay. „Ich danke allen an der Maßnahme Beteiligten für ihr Engagement“, so die Regierungspräsidentin abschließend.