Pressemitteilung

Internationaler Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ - Regierungspräsidium Stuttgart begeht den Gedenktag am 25. November 2016 mit einer gemeinsamen Fahnenaktion mit Terre des Femmes

​Das Regierungspräsidium Stuttgart beging am heutigen Freitag, 25. November 2016, bereits schon zum neunten Mal in Folge in Zusammenarbeit mit der Organisation „Terre des Femmes“ den internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“. Regierungspräsident Wolfgang Reimer spracht anläßlich des Tages zusammen mit Isabel Bergner und Barbara Matten von Terre des Femmes Grußworte um auf den Gedenktag aufmerksam zu machen. Im Beisein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Stuttgart wurde anschließend die Gedenkfahne im Innenhof des Regierungspräsidiums in Stuttgart-Vaihingen gehisst, um damit ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Der Schwerpunkt der diesjährigen Aktion ist das Thema „Tür auf! Schutzräume für alle gewaltbetroffenen Frauen“.

Regierungspräsident Reimer betonte: „Die Fahnenaktion am Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ soll ein öffentliches Zeichen setzen und die Gesellschaft für die Gleichberechtigung der Frau sensibilisieren“, so der Regierungspräsident.  „Das Regierungspräsidium Stuttgart zeigt sich damit solidarisch und betont auf diese Weise dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen präventiv und repressiv bekämpft werden muss“.

Barbara Matten von Terre des Femmes erläuterte das diesjährige Schwerpunktthema:
„In Deutschland erlebt jede vierte Frau physische oder sexualisierte Gewalt. Sie findet in der Regel nicht auf der Straße statt, sondern im eigenen Zuhause. Schutz finden viele der betroffenen Frauen nur, wenn sie aus ihrer eigenen Wohnung fliehen“, so Matten. „Bundesweit finden heute mittlerweile 15.000 - 17.000 Frauen jährlich in den rund 360 Frauenhäusern Zuflucht. Leider müssen immer wieder Frauen abgewiesen werden, etwa weil die Plätze nicht ausreichen oder die Finanzierung der Einrichtungen nicht gesichert ist. Wir fordern deshalb besonders eine ausreichende Anzahl von Schutzräumen im gesamten Bundesgebiet und eine ausreichende personelle Besetzung mit fachlich qualifizierten Mitarbeiterinnen.“

Isabel Bergner von Terre des Femmes erläuterte die Bedeutung der Fahnenaktion: „Wir sind gegen jegliche Form der Gewalt an Frauen und Mädchen. Wir möchten in einer Gesellschaft leben, die gänzlich frei von Gewalt ist. Wir setzen uns ein und zeigen mit der Flagge, dass wir ohne Gewalt leben wollen.“ Und an den Regierungspräsidenten und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewendet: „Danke, dass Sie dabei sind.“
 

Hintergrundinformationen

Traditionell wird am 25. November insbesondere mit einer Fahnenaktion der drei mutigen Schwestern Mirabal gedacht, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet wurden. 1981 würdigten Teilnehmerinnen auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Frauen in Kolumbien den Mut der Mirabal-Schwestern und riefen ihren Todestag zum Gedenktag für Frauen und Mädchen aus, die Opfer von Gewalt geworden sind. Seit 1990 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als internationaler Gedenktag anerkannt. Terre des Femmes initiiert und veranstaltet dazu an vielen Orten Fahnenaktionen.

TERRE DES FEMMES e.V., eine 1981 gegründete gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen, unterstützt durch internationale Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen, Einzelfallhilfe und Förderung von einzelnen Projekten Frauen und Mädchen und setzt sich dafür ein, dass Frauen und Mädchen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können und unveränderliche Rechte genießen. Zurzeit hat der Verein rund 2700 Mitglieder und viele Frauen engagieren sich bundesweit ehrenamtlich in Städtegruppen. In Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle informieren die Gruppen die Öffentlichkeit über Ausbeutung, Misshandlung und Verfolgung von Frauen mittels Infoveranstaltungen und -ständen, Medien- und Lobbyarbeit, Vorträgen und Unterschriftenkampagnen. Weitere Informationen finden sich unter http://frauenrechte.de/online/.