Pressemitteilung

Kornwestheim: Verabschiedung von Oberbürgermeisterin Ursula Keck nach zwei Amtszeiten

Regierungspräsidentin Susanne Bay dankt Ursula Keck für ihre 16-jährige Amtszeit und die gute Zusammenarbeit

Regierungspräsidentin Susanne Bay würdigte bei der Verabschiedung von Oberbürgermeisterin Ursula Keck deren Tatkraft, Engagement sowie Beharrlichkeit
Regierungspräsidentin Susanne Bay (rechts) bedauerte bei ihrer Rede, dass es mit dem Dienstende von Oberbürgermeisterin Ursula Keck (Mitte) nur noch fünf Oberbürgermeisterinnen in Baden-Württemberg geben wird
Regierungspräsidentin Susanne Bay bedankte sich bei der Verabschiedung von Oberbürgermeisterin Ursula Keck vor vollem Haus für die kooperative und tiefgehende Zusammenarbeit

Heute Abend (21. Juli 2023) wurde Kornwestheims Oberbürgermeisterin, Ursula Keck, nach 16 Jahren Amtszeit verabschiedet. Regierungspräsidentin Susanne Bay bedankte sich persönlich bei ihr für ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit.

Gerne stellen wir Pressevertreterinnen und Pressevertretern die Rede von Regierungspräsidentin Bay zur Verfügung – es gilt das gesprochene Wort:

„Heute treten Sie, liebe Frau Oberbürgermeisterin Keck, in einer Ihnen unbekannten Rolle in Erscheinung und später noch ans Rednerpult. Sie sind nicht die Verabschiedende, sondern die zu Verabschiedende. Ein kleines zusätzliches Wort, das einen riesigen Unterschied macht. Heute werden Sie also offiziell nach 16 Jahren im Dienst der Stadt Kornwestheim aus dem Amt verabschiedet und treten in einen neuen Lebensabschnitt ein. Die zurückliegenden 16 Jahre hat Ihr Erster Bürgermeister Daniel Güthler in der Einladung als Marathon bezeichnet, da sie Ausdauer, Ehrgeiz und ein tief verwurzeltes Pflichtgefühl erfordern – und ich füge hinzu: auch eine klare Vorstellung davon, welches Ziel man erreichen möchte. Ihr persönlicher Marathon hat, wenn ich auf Ihre Biografie blicke, nicht erst vor 16 Jahren begonnen, sondern schon in ganz jungen Jahren.

Wie eine Läuferin, haben Sie sich Schritt für Schritt den Weg durch die lange Strecke gebahnt, ohne Ihre Wurzeln zu vergessen. Diese Erdung und dieser Respekt vor der Leistung und den Argumenten jedes Menschen hat Ihre Amtsführung ausgezeichnet. Sie haben als Oberbürgermeisterin, um im Bild zu bleiben, bei der Weiterentwicklung Ihrer Stadt, die Sie engagiert und beharrlich vorangetrieben haben – man denke nur in letzter Zeit an die Ansiedlung der W&W-Gruppe – die Menschen entlang der Strecke aus tiefster Überzeugung mitgenommen.

Dabei sind Sie stets für Ihre Werte eingetreten und haben die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenhalt vorgelebt. Persönlich durfte ich dies im Zusammenhang mit der Ansiedlung der Erstaufnahmeeinrichtung in Kornwestheim erleben. Sie alle kennen die Situation bei der Aufnahme von geflüchteten Menschen, die uns in der Politik und als Behörden und Gesellschaft nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine enorm fordert. Daher waren und sind wir sehr dankbar für Ihre Tatkraft und die kooperative und tiefgehende Zusammenarbeit bei der Errichtung der Erstaufnahmeeinrichtung in Kornwestheim. Sie haben aktiv und erfolgreich im Gemeinderat und in der Bevölkerung in vielen persönlichen Gesprächen für den Standort geworben. Wir sind froh, wenn wir den Betrieb Mitte des kommenden Jahres aufnehmen können. Dafür möchte ich Ihnen heute nochmals von Herzen Danke sagen.

Mit Ihrem Ausscheiden aus dem Amt ist auch verbunden, dass es in Baden-Württemberg dann nur noch fünf Oberbürgermeisterinnen geben wird. Das bedeutet, dass nicht einmal jedes 20. Rathaus eines Stadtkreises oder einer großen Kreisstadt von einer Frau geführt wird, obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist. Frauen sind als Amtsträgerinnen somit eklatant unterrepräsentiert. Und da ärgert mich – und auch Sie, das weiß ich, – das Argument, dass man jetzt wegen des Fachkräftemangels bei der Besetzung kommunaler Spitzenämter Frauen mehr fördern sollte. Frauen können Oberbürgermeisterin oder Bürgermeisterin auch ohne Fachkräfteman-gel, Sie sind das beste Beispiel dafür. Und Sie haben dieses Können nicht nur vorgelebt, sondern Sie haben sich in der Frauenförderung seit vielen Jahre engagiert. Sie haben das Netzwerken der Bürgermeisterinnen initiiert und befördert. Außerdem haben Sie es sich – trotz des anspruchsvollen Amts als Oberbürgermeisterin – nicht nehmen lassen, als Dozentin an der Verwaltungshochschule Ludwigsburg im Vertiefungsschwerpunkt „Führung in kommunalen Ämtern“ zu unterrichten und dafür zu werben, dass sich junge Verwaltungsfachleute für den Beruf der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters interessieren, auch und insbesondere Frauen. Selbst am heutigen Abend zeigt sich ihr Engagement, indem Susann Boll-Simmler für den Gemeinderat spricht und die A-Cappella Ladies den Abend so wunderbar begleiten.

Liebe Frau Oberbürgermeisterin Keck, für Ihren neuen Lebensabschnitt wünsche ich Ihnen im Namen der Kolleginnen und Kollegen des Regierungspräsidiums Stuttgart, aber auch ganz persönlich, von Herzen alles Gute, vor allem beste Gesundheit und bei den künftigen Aufgaben – welche auch immer es sein werden – viel Freude, Kreativität und Tatkraft. Unsere Wege haben sich nicht sehr lange gekreuzt; dennoch wir haben den Kontakt zueinander gesucht und etliche gute inspirierende Termine und Gespräche miteinander gehabt. Sie werden mir fehlen.“

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Regierungspräsidentin Susanne Bay würdigte bei der Verabschiedung von Oberbürgermeisterin Ursula Keck deren Tatkraft, Engagement sowie Beharrlichkeit

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Regierungspräsidentin Susanne Bay (rechts) bedauerte bei ihrer Rede, dass es mit dem Dienstende von Oberbürgermeisterin Ursula Keck (Mitte) nur noch fünf Oberbürgermeisterinnen in Baden-Württemberg geben wird

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Regierungspräsidentin Susanne Bay bedankte sich bei der Verabschiedung von Oberbürgermeisterin Ursula Keck vor vollem Haus für die kooperative und tiefgehende Zusammenarbeit